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Firmeninsolvenzen sinken in Deutschland um 8,2 Prozent / Anstieg für 2015 prognostiziert (FOTO)

Geschrieben am 15-01-2015

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Firmeninsolvenzen 2014
http://ots.de/20BSk
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Hamburg (ots) -

Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist in Deutschland weiterhin
rückläufig. Im Jahr 2014 mussten 24.549 Unternehmen Insolvenz
anmelden. Das entspricht einem Rückgang um 8,2 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr. "Wir beobachten bei den Firmeninsolvenzen den fünften
Rückgang in Folge und den niedrigsten Stand seit dem Jahr 1999",
kommentiert Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die aktuellen
Zahlen. Im Vergleich zum Jahr 2004 sank die Zahl um 37,3 Prozent. Vor
zehn Jahren meldeten 39.123 Unternehmen eine Insolvenz an.

Hauptgrund für den erneuten Rückgang der Insolvenzzahlen ist die
gefestigte Konjunktur. Treiber der deutschen Wirtschaft waren vor
allem der private Konsum sowie die Exporte der Unternehmen. Die
anhaltend gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, ein leichter Anstieg
der Reallöhne sowie sinkende Energiekosten führten zu einem Anstieg
des Konsums. Außerdem wuchsen die Exporte trotz eines problematischen
weltwirtschaftlichen Umfeldes stärker als die Importe. "Zudem haben
die Unternehmen durch günstige Finanzierungen gute
Rahmenbedingungen", so Dr. Sellin. Rückläufige Insolvenzzahlen
bedeuten auch weniger Anschlussinsolvenzen durch sogenannte
Dominoeffekte. Diese entstehen, wenn zahlungsunfähige Unternehmen
auch bei anderen Firmen für Liquiditätsengpässe sorgen (z.B. durch
nicht bezahlte Rechnungen) und im Extremfall diese mit in die
Insolvenz treiben.

"Aktuell gehen wir für das Jahr 2015 von einem leichten Anstieg
bei den Insolvenzzahlen aus. Möglich ist ein Anstieg um 1,5 - 2,0
Prozent", prognostiziert Dr. Sellin. Basierend auf der Annahme einer
Schwächung des inländischen Konsums und weiteren geopolitischen
Risiken sind dieses Jahr bis zu 25.000 Firmenpleiten möglich. Die
größten Gefahren für eine Prognose bestehen in der Entwicklung der
Wirtschaft im Euroraum und einer möglichen Eskalation der politischen
Krisen. Sollten sich aufgrund dieser nicht vorhersehbaren
Entwicklungen die Exportaussichten verschlechtern, ist auch ein
stärkerer Anstieg der Insolvenzen möglich.

Im Jahr 2014 gab es allerdings auch Entwicklungen, die die
Euphorie eintrüben. Firmeninsolvenzen sind weiterhin ein Problem mit
einer hohen volkswirtschaftlichen Relevanz. Die durch Insolvenzen
verursachten Schäden beliefen sich 2014 auf knapp 26 Milliarden Euro.
Zudem waren erneut über 100.000 Arbeitnehmer von der Insolvenz eines
Unternehmens betroffen. Die größte Einzelinsolvenz im Jahr 2014
meldete mit knapp 6.800 Mitarbeitern die Verlagsgruppe Weltbild an.
Trotz rückläufiger Zahlen (minus 14,6 Prozent) mussten viele
Jungunternehmen Insolvenz anmelden (24,9 Prozent). Diese Firmen sind
nur bis zu 2 Jahre am Markt aktiv und machen knapp ein Viertel am
gesamten Insolvenzgeschehen in Deutschland aus. Gründe für das
Scheitern sind vorrangig in der Geschäftsidee zu sehen. Ist diese
nicht marktfähig oder werden die Produkte nicht effizient
hergestellt, hat das Unternehmen keine Überlebenschance und muss
Insolvenz anmelden.

Ein weiterer negativer Trend setzt sich auch 2014 fort. Die
sogenannte Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) bleibt eine
risikobehaftete Rechtsform. Im Vergleich zum Vorjahr steigen die
Fallzahlen in diesem Segment um 13,7 Prozent auf 2.050 Fälle. Damit
macht die UG mittlerweile 8,4 Prozent am Insolvenzgeschehen in
Deutschland aus.

Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigen sich in
Deutschland zum Teil große regionale Unterschiede. Die meisten
Firmeninsolvenzen gab es in Nordrhein-Westfalen. Sowohl bei den
absoluten Zahlen als auch bei den relativen Insolvenzen
(Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen) belegt das flächenmäßig
größte Bundesland die Spitzenposition. 8.059 bzw. 111 Firmen je
10.000 Unternehmen haben in Nordrhein-Westfalen 2014 eine Insolvenz
angemeldet.

Aber auch Bayern (2.900 Firmeninsolvenzen), Niedersachsen (2.240),
Baden-Württemberg (1.833) und Hessen (1.560) weisen im absoluten
Vergleich hohe Werte auf. Am wenigsten Insolvenzen wurden im Jahr
2014 mit 270 Fällen in Bremen gemeldet.

Diese Reihenfolge der absoluten Insolvenzen je Bundesland ändert
sich, wenn man die Firmendichte (Insolvenzen je 10.000 Unternehmen)
mit in die Analyse einbezieht. Nach Nordrhein-Westfalen (111) gab es
in Bremen die meisten Firmeninsolvenzen (97 Insolvenzen je 10.000
Firmen). Es folgen Sachsen-Anhalt und Berlin (je 82),
Schleswig-Holstein und Hamburg (je 81) und das Saarland (79). Die
übrigen Bundesländer liegen unter dem Bundesdurchschnitt von 70
Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen. Allen voran
Baden-Württemberg (40), Bayern (45) und Thüringen (52).

In fünf Bundesländern steigen die Fallzahlen entgegen dem
Bundestrend an. Den deutlichsten Zuwachs verzeichnet Bremen mit 17,4
Prozent mehr Insolvenzen. In Thüringen und Hamburg (je 2 Prozent mehr
Insolvenzen), Berlin (1,5 Prozent) und Schleswig-Holstein (0,9
Prozent)steigen die Insolvenzzahlen nur gering an. Der deutlichste
Rückgang im Jahr 2014 wurde in Sachsen-Anhalt registriert. Hier gab
es 16,3 Prozent weniger Firmeninsolvenzen als noch vor einem Jahr.
Aber auch Rheinland-Pfalz (minus 13,4 Prozent), Sachsen (minus 13
Prozent), Nordrhein-Westfalen (minus 12,9 Prozent), Hessen (minus 9,5
Prozent) und Baden-Württemberg (minus 9,3 Prozent) verzeichnen hohe
Rückgänge.

Im Jahr 2014 ereigneten sich in allen Hauptbranchen

Insolvenzrückgänge. Sowohl das Baugewerbe, das verarbeitende
Gewerbe, der Handel, die Dienstleistungsbranche und die Logistik
verzeichnen 2014 sinkende Insolvenzzahlen. Spitzenreiter bei den
Branchen ist das Baugewerbe mit 97 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen.
Den geringsten Anteil mit 44 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen hat
das verarbeitende Gewerbe.

40,6 Prozent (9.965 Fälle) aller Firmeninsolvenzen in Deutschland
gehen auf das Konto von Einzelunternehmen und Gewerbebetrieben. Bei
den GmbHs kam es 2014 zu 9.687 Insolvenzfällen (Anteil an der
Insolvenzstatistik: 39,5 Prozent). Den mittlerweile drittstärksten
Anteil von 8,4 Prozent (2.050 Fälle) am Firmeninsolvenzgeschehen in
Deutschland macht die Rechtsform der Unternehmergesellschaft
(haftungsbeschränkt) aus. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die
Insolvenzfälle bei dieser Rechtsform um 13,7 Prozent.

Die kompletten Ergebnisse der Studie "Firmeninsolvenzen 2014"
finden Sie unter
https://www.buergel.de/de/aktuelles/studien/firmeninsolvenzen-2014

Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG ist in Deutschland
eines der führenden Unternehmen für Wirtschafts- und
Bonitätsinformationen sowie Inkassodienstleistungen. Bürgel ist ein
Tochterunternehmen der Euler Hermes Aktiengesellschaft (Allianz
Group) und der EOS Holding GmbH (Otto Group). www.buergel.de



Pressekontakt:
Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de , Tel.: 040 / 89 803 582


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