(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Gepfefferte Rechnung, Kommentar zur Finanzaufsicht von Grit Beecken

Geschrieben am 08-01-2015

Frankfurt (ots) - Das Budget der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht ist zum Jahresbeginn erneut gestiegen.
Die Behörde mit ihren rund 2400 Mitarbeitern verfügt mittlerweile
über einen Etat von gut 242 Mill. Euro. Zum Vergleich: 2013 waren es
noch etwa 191 Mill. Euro. Der größte Anteil an den Ausgaben entfällt
mit 70% auf Personalkosten, die in zwei Jahren von etwa 140 auf nun
168 Mill. Euro gestiegen sind.

Das ist grundsätzlich die richtige Richtung. Gute Aufsicht ist
teuer, und die BaFin zahlt im Vergleich zu Bundesbank, Europäischer
Zentralbank und den drei europäischen Aufsichtsbehörden European
Banking Authority (EBA), European Securities and Markets Authority
(ESMA) und European Insurance and Occupational Pensions Authority
(EIOPA) bescheidene Gehälter. Vor diesem Hintergrund ist es auch
nachvollziehbar, dass die Bezüge der Direktoriumsmitglieder seit 2013
um 66% auf nunmehr 1 Mill. Euro gestiegen sind.

Bei der Suche nach Nachfolgern für BaFin-Chefin Elke König, die
Chefin der neu gegründeten Abwicklungsbehörde in Brüssel wird, und
Wertpapieraufseher Karl-Burkhard Caspari, der aus persönlichen
Gründen aus der Behörde ausscheidet, dürften die angehobenen Bezüge
sicher hilfreich sein. Und angesichts der vielen Mitarbeiter, die in
den vergangenen Monaten zu den besser zahlenden Aufsichtsbehörden
gewechselt sind, scheinen steigende Gehälter bei der Bonner
Institution ebenfalls eine gute Idee zu sein. Schließlich sucht die
neue Abwicklungsbehörde nun noch einmal 250 Leute - und die BaFin hat
Probleme, Vakanzen schnell nachzubesetzen.

Die Rechnung zahlt die Finanzbranche. Zwar sieht eine
Mehrbelastung von 17,7 Mill. Euro im Vergleich zum Vorjahr auf den
ersten Blick verkraftbar aus, verteilt sie sich doch auf viele
Unternehmen. Doch Banken, Asset Manager und andere
Finanzdienstleister müssen künftig auch für EBA, ESMA und EIOPA
zahlen, weil der Brüsseler Haushalt entlastet werden soll. Details
werden derzeit ausgearbeitet. Für die Banken kommen noch die Kosten
für die Aufsicht durch die Europäische Zentralbank (EZB) hinzu.

Die Verlagerung von BaFin-Aufgaben auf die europäischen Behörden
bringt der Finanzbranche also keine Entlastung. Und sie kann sich in
der nahen Zukunft auf immer höhere Zahlungen einstellen - schließlich
werden auch EZB, ESMA und Co. Jahr für Jahr mehr Mittel benötigen.
Und die Rechnung für die Finanzmarktaufsicht ist schon jetzt gut
gepfeffert.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

558629

weitere Artikel:
  • WAZ: Bei Karstadt geht es ums Ganze - Kommentar von Ulf Meinke Essen (ots) - Es ist bemerkenswert, wie offensiv die Karstadt-Führung mit den schlechten Nachrichten zum Weihnachtsgeschäft umgeht. Das lässt nur einen Schluss zu: Die Beschäftigten und insbesondere der Betriebsrat sowie die Gewerkschaft Verdi sollen wissen, wie ernst die Lage im Unternehmen ist. Denn es stehen schwierige Verhandlungen bevor. Einmal mehr sollen die Beschäftigten verzichten. Unlängst hatte der Betriebsrat von einem "Paket an Grausamkeiten" gesprochen, das die Unternehmensleitung vorgelegt habe. Massiver Stellenabbau mehr...

  • Welche Versicherung zahlt bei Sturm und Unwetter? / GDV stellt honorarfreies Videomaterial bereit -------------------------------------------------------------- Zum Videomaterial http://ots.de/mNbJ3 -------------------------------------------------------------- Berlin (ots) - Meteorologen sagen für das Wochenende 10./11. Januar 2015 Sturm, Orkanböen und jede Menge Regen vorher. Anlässlich des angekündigten Orkantiefs stellt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) honorarfreies Videomaterial zur Verfügung. Der Versicherungsexperte vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft mehr...

  • Medienmitteilung: Thought Leaders 2014 - die 100 wichtigsten Medien Rüschlikon (ots) - Youtube und Facebook vor der «New York Times», der «Tages-Anzeiger» als höchstplatzierte Schweizer News-Site: Das GDI Gottlieb Duttweiler Institute veröffentlicht eine Liste der 100 Online-Plattformen, auf denen die Ideen der Vordenker am intensivsten diskutiert werden. Unlängst ermittelte das GDI Gottlieb Duttweiler Institute gemeinsam mit MIT-Forscher Peter Gloor die 100 einflussreichsten Vordenker der Welt. Doch wo im Netz wird über diese Thought Leaders am meisten geschrieben? Wo werden ihre Ideen am aktivsten mehr...

  • Westfalen-Blatt: Die Versicherungsgruppe LVM (Münster) hat im zurückliegenden Jahr erstmals Beitragseinnahmen von mehr als drei Milliarden Euro erzielt. Bielefeld (ots) - Die Versicherungsgruppe LVM (Münster) hat im zurückliegenden Jahr erstmals Beitragseinnahmen von mehr als drei Milliarden Euro erzielt. Dies entspreche einem Plus von rund sechs Prozent gegenüber 2013, sagte LVM-Vorstandsvorsitzender Jochen Herwig dem in Bielefeld erscheinenden WESTFALEN-BLATT (Freitagausgabe). Der Versicherungsverein mit mehr als 3,2 Millionen Kunden und zehn Millionen Verträgen habe damit seine Position unter den 20 führenden Erstversicherern in Deutschland gestärkt. Einen Beitragsrekord verzeichnete mehr...

  • Neue Wearables-Marke Imacwear präsentiert sich im New Yorker Times Square Shenzhen, China (ots/PRNewswire) - Nach Apples Vorstellung der Apple Watch am 10. September folgt die aufkommende Wearables-Marke Imacwear mit seinem Premium-Watchphone Sparta direkt auf dem Fuße, das am 15. Dezember 2014 im New Yorker Times Square enthüllt wurde. Die Kombination aus Uhr und Kommunikationsgerät ist das erste ip67-zertifizierte wasserdichte Watchphone der Welt. Dieses Wearable ist gleichzeitig stylisch und praktisch. Das Sparta ist zudem mit dem beliebten 2.5D kapazitiven Touchscreen im Stil eines alten Fernsehers ausgestattet, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht