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Börsen-Zeitung: Der Futternapf füllt sich, Kommentar zu Private Equity von Walther Becker

Geschrieben am 15-12-2014

Frankfurt (ots) - Es ist mit Sicherheit einer der letzten Deals
des ablaufenden Jahres und der 2014 bis dato größte angekündigte von
Private Equity: 8,2 Mrd. Dollar bietet ein Konsortium um den
europäischen Finanzinvestor BC Partners für Petsmart in den USA.
Kleinvieh macht auch Mist: Das gut 9-Fache des operativen Ergebnisses
wird in dieser schuldenfinanzierten Übernahme für den Händler von
Katzen- und Hundefutter hingeblättert.

Damit geht ein alles in allem durchwachsenes Jahr für die
Beteiligungshäuser zu Ende. Denn trotz prall gefüllter Fonds und
einer so günstigen Finanzierung wie kaum je zuvor haben es die
Investoren auf Zeit schwer, mit strategisch orientierten
Interessenten gleichzuziehen. Denn konkurrierende Unternehmen können
in der Regel Synergien nutzen. Etwa 10% des globalen Marktes für
Übernahmen und Fusionen stellt Private Equity dieses Jahr, im
nächsten sollen 15 bis 20% werden, hoffen Investmentbanker. Auf dem
Hoch der kreditfinanzierten Welle waren es 2007 rund 23%.

Auch wenn es den Fondsmanagern gelungen ist, im Zuge von
"Primaries" Hörgeräte von Siemens oder Wärmetauscher von Gea und
Alstom zu erwerben, machen sich neue Ziele rar. Insofern überwiegen
hierzulande "Secondaries", in denen ein Finanzinvestor an den
nächsten verkauft: so der Feuerlöscherhersteller Minimax Viking, der
Verpackungshersteller Mauser, Median Kliniken oder SIG Combibloc. Der
Autobahnraststättenbetreiber Tank & Rast dürfte 2015 kommen.

Zudem es ist gelungen, mit dem Druckfarbenhersteller Flint und dem
Aromenanbieter Wild aus Heidelberg, Konzerne als Käufer zu gewinnen.
Und Private Equity nutzt die gestiegenen Bewertungen an den Börsen:
etwa mit dem Abverkauf von Paketen an ProSieben, die mit höherem
Streubesitz das Zeug zum Dax-Kandidaten hat, und mit der Platzierung
von Blocks in Hugo Boss. Weniger stark vertreten sind neue
Börsengänge aus den Portfolios. Private-Equity-Häuser nutzen die
positive Stimmung, um Beteiligungen zu veräußern - in diesem Jahr
sind es in Deutschland an die 140 Portfoliofirmen im Wert von über 22
Mrd. Euro - der zweithöchste Wert seit 2004.

Für neues Futter dürfte die M&A-Welle globaler Konzerne sorgen. So
steht Private Equity beispielsweise bereit für abzugebende
Aktivitäten aus der Megafusion am Zementmarkt - Lafarge mit Holcim -
und dürfte darauf spitzen, bei einer eventuell kommenden Übernahme am
weltweiten Biermarkt zum Zuge zu kommen. Und Aktionärsaktivisten, die
wie bei Petsmart auf Verkäufe dringen, spielen Private Equity in die
Hände.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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