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"Geiz ist geil" funktioniert im Gesundheitswesen nicht / Bilanz des 6. Beschaffungskongresses für Krankenhäuser: Mehr Mut zu Industriepartnerschaften gefragt (FOTO)

Geschrieben am 12-12-2014

Berlin (ots) -

Qualität und Patienten könnten profitieren

Auf dem 6. Beschaffungskongress für Krankenhäuser am 3. und 4.
Dezember in Berlin saßen sich Anbieter und Abnehmer sprichwörtlich
gegenüber. Auf der einen Seite die Dienstleister und
Produkthersteller, auf der anderen die Einkaufsabteilungen der
Krankenhäuser. Und mitten drin die Juristen, die offenbar dringender
denn je gebraucht werden. Vor allem die am zweiten Kongresstag zur
Diskussion gestellten Industriepartnerschaften scheinen viele
Krankenhäuser zu verunsichern. Große Chancen bieten sie trotzdem.

Insbesondere kleinere Krankenhäuser würden vor
Industriepartnerschaften zurückschrecken, weil sie Angst hätten,
etwas falsch zu machen, sagte Ulrike Hoffmann vom Strategischen
Einkauf der Sana-Kliniken. Für ein 300-Bettenhaus sei es extrem
schwer zu prüfen, wer der richtige Partner sei und wo vielleicht
Fallstricke lauern. "Da herrscht eine große Rechtsunsicherheit", so
Hoffmann bei der Abschlusskonferenz am Donnerstag. Für Robert
Schrödel, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Pioneer Medical
Devices AG, sind diese Ängste nicht unbekannt. "Ich denke, wir
brauchen mehr Mut zur Kooperation", sagte er. "Ein wenig mehr
Vertrauen, dass der Industriepartner nur überleben kann, wenn er sich
nicht übervorteilt, sondern gemeinsam die Effizienz und Qualität nach
vorne bringt, könnte nicht schaden."

Partnerschaften zwischen Industrie und Krankenhäusern sind trotz
allgemeiner Verunsicherung dennoch unumgänglich. Sie beginnen bei
Single-use-Lösungen z.B. bei der Einführung so genannter
Hybrid-Produkte, die mit einer Dienstleistung verknüpft sind, und
enden bei langfristigen strategischen Partnerschaften. Wenn sie gut
gemacht sind, können Kliniken erheblich davon profitieren und die
eine oder andere Investitionsklemme überwinden. "Wir wollen nicht das
Billigste, sondern das Richtige zum besten Preis", fasste
Sana-Einkäuferin Hoffman den Wunsch der Krankenhäuser zusammen. Dann
sei man auch bereit, sich auf längerfristige Bindungen einzulassen.
Allerdings müsse man aufpassen, Innovationen nicht zu verschlafen.

Dieser Befürchtung konnte Robert Schrödel zumindest ein Stück
weit den Wind aus den Segeln nehmen. Wer sich auf ein strategisches
Procurement mit seinem Unternehmen einlasse, der bestimme von
vornherein das Qualitätsniveau und auch den Preis. "Wir bieten
unseren Kunden eine qualitätsgesicherte Versorgung mit
Sicherstellungsgarantie, und wenn wir die Medizinprodukte nicht
selbst im Sortiment haben, kaufen wir sie von anderen Anbietern in
der Vertragslaufzeit zu", so der Chef und Unternehmensgründer der
Pioneer Medical Devices AG.

Hier trägt offenbar der Industriepartner das größere Risiko,
kommentierte Gesundheitsökonom Professor Wilfried von Eiff, der die
Runde moderierte. Die von Schrödel genannten Einsparpotenziale von
bis zu rund 35 Prozent und Effizienzsteigerungen bezeichnete er als
"beachtliche Effekte."

Nach Schrödels Auskunft basieren diese Effekte hauptsächlich auf
der Mehrwegfähigkeit und damit verbundener
Wiederaufbereitungsmöglichkeit von teuren Medizinprodukten. Das
Unternehmen und insbesondere Robert Schrödel war Vorreiter bei der
Aufbereitung so genannter Single-use-Produkte und stellt heute selbst
Medizinprodukte her, die begrenzt mehrwegfähig, aber zu komplex für
eine in-house Aufbereitung im Krankenhaus sind.

Dass solche Hybrid-Produkte die Zukunft sind, bestätigte neben
Sana-Einkaufschefin Hoffmann auch Gesundheitsökonom von Eiff. Sogar
die renommierte Mayo-Clinic, die immer ein Gegner der Aufbereitung
von Single-use-Produkten gewesen sei, nutze heute diese Möglichkeit,
berichtete der Professor von der Universität Münster. Wie viel der
amerikanische Klinikkonzern dadurch einspart, sagte er zwar nicht.
Für Deutschland nannte er aber Zahlen von rund 35 Prozent. Nicht nur
die Bilanz der Krankenhäuser, vor allem die Patienten profitierten
davon, meinte von Eiff. Schließlich sei ein aufbereitetes
hochwertiges Produkt sicherer als ein risikobehaftetes neues
Billigprodukt.

Laut Robert Schrödel muss es auch nicht gleich eine strategische
Partnerschaft sein, um in den Genuss der "beachtlichen Effekte" zu
kommen. Auch mit realisierbaren Pay-per-use-Angeboten könnten
medizinische Leistungsanbieter ihre Effizienz deutlich steigern und
unterm Strich Kosten sparen. "Das Gute daran ist, dass Kliniken
weiterhin qualitativ hochwertige Produkte verwenden können, weil das
aufbereitete Produkt im Schnitt nur die Hälfte vom Neupreis kostet",
bekräftigte der Medizinproduktexperte. Das zeige, dass Qualität und
Wirtschaftlichkeit kein Gegensatzpaar seien, ganz im Gegenteil: Wer
auf Billigprodukte setze, zahle am Ende sogar mehr. "Die
Geiz-ist-geil-Mentalität geht im Gesundheitswesen nach hinten los,
das haben wir bereits an vielen Beispielen gesehen."

Die Pioneer Medical Devices AG hat sich soeben am
Medizintechnikunternehmen Rudolf Medical strategisch beteiligt und
damit ihr Sortiment um etwa 28.000 verschiedene Medizinprodukte
erweitert. Im kommenden Jahr sind gleich mehrere gemeinsame
Neuentwicklungen von mehrwegfähigen Medizinprodukten geplant,
darunter ein völlig neuartiges Saug-Spül-System mit erheblichen
Zusatzfunktionen und ein Ultraschallschneideinstrument. Das
Unternehmen versorgt bundesweit Krankenhäuser, Medizinische
Versorgungszentren und Spezialpraxen mit innovativen
Medizinproduktelösungen, die vom Produkt-Tracking, über die
Spezialaufbereitung und Just-in-time-Belieferung bis hin zur
Finanzierung reichen. Pioneer Medical Devices versteht sich als der
führende Highend-Spezialist für Kosteneinsparungen bei medizinischen
Leistungserbringern, die gleichzeitig ihre Leistung und Qualität
steigern möchten.



Pressekontakt & Medienbüro:

Jana Schrödel - Ein Service der delta-crm GmbH für die Pioneer
Medical Devices AG - Germaniastr. 18-20 - 12099 Berlin - Telefon:
+49(0)30 2000 335-532 - Mehr Infos: www.pioneer-med.de


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