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Nichtregierungsorganisationen fordern verstärkte Aufnahme syrischer Flüchtlinge Mindestens 5 Prozent der syrischen Flüchtlinge sollten bis Ende 2015 in Drittländern aufgenommen werden

Geschrieben am 08-12-2014

Bonn (ots) -

Sperrfrist: 08.12.2014 01:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Eine Koalition von über 30 internationalen
Nichtregierungsorganisationen, darunter CARE, Oxfam, Save the
Children, World Vision, Amnesty International, Handicap
International, Ärzte der Welt und Islamic Relief, fordert von den
teilnehmenden Staaten der morgen stattfindenden Konferenz des
UN-Flüchtlingshilfswerks in Genf, dass bis Ende 2015 mindestens fünf
Prozent bzw. 180.000 syrischen Flüchtlingen ein sicherer Zufluchtsort
gewährleistet wird.

Auf der Konferenz sollen Möglichkeiten der humanitären Aufnahme
besprochen werden. Gegenwärtig hat sich die internationale
Gemeinschaft zu einer Aufnahme von weniger als zwei Prozent der
syrischen Flüchtlinge in Drittstaaten über einen unbestimmten
Zeitraum verpflichtet. Dieses Kontingent reicht nach Einschätzung der
Organisationen nicht aus.

Bis Ende dieses Jahres werden fast 3,6 Millionen Menschen in die
Nachbarstaaten Syriens geflohen sein. Die Anrainerstaaten haben
enorme Großzügigkeit gezeigt, doch aufgrund des Zustroms von
Flüchtlingen stoßen diese Länder an die Grenzen ihrer Infrastruktur
und ihrer Sozialsysteme. In der Türkei und im Libanon sind bereits
jeweils über eine Million Flüchtlinge registriert. Jordanien hat
618.000 Menschen aufgenommen und der Irak, der selbst Millionen
Binnenvertriebene zu verzeichnen hat, beherbergt momentan 225.000
syrische Flüchtlinge.

"Die Situation für die schwächsten und gefährdetsten Flüchtlinge
aus Syrien wird immer dramatischer. Einige - darunter kranke Kinder,
die ohne schnelle Behandlung sterben werden - können in der Region
schlicht nicht überleben", mahnt Kathrin Wieland von Save the
Children Deutschland. "Finanzielle Hilfszusagen für humanitäre
Programme alleine reichen nicht mehr aus. Die wohlhabenden Nationen
dieser Welt müssen Verantwortung übernehmen und den syrischen
Flüchtlingen den Schutz und die Unterstützung gewähren, den die
Nachbarländer Syriens nicht mehr leisten können."

"Dies ist eine der schlimmsten Flüchtlingskrisen seit dem Zweiten
Weltkrieg, die Millionen Menschen vor allem Frauen und Kinder, aus
ihrer Heimat vertreibt", erinnert Robert Lindner, Syrienexperte von
Oxfam Deutschland. "Wir zählen auf die Regierungen, die sich morgen
in Genf treffen. Sie müssen die internationale Solidarität zeigen,
die jetzt so dringend benötigt wird."

Die Organisationen fordern, dass mindestens 180.000 der
schutzbedürftigsten Menschen, darunter Überlebende von Folter,
Menschen mit akuten medizinischen Problemen, alleine geflohene Kinder
und besonders bedrohte Frauen, Aufnahme in Drittländern erhalten.
Diese wurden bereits vom UN-Flüchtlingshilfswerk identifiziert. Die
Aufnahme der Schutzbedürftigsten entlastet auch Syriens
Nachbarstaaten von den kurzfristigen Kosten, die bei Behandlung,
Unterstützung und Schutz dieser Menschen entstehen. "Weil es an
ausreichender Unterstützung für die Versorgung von Flüchtlingen
fehlt, erhöhen Syriens Nachbarländer nun vermehrt die
Grenzkontrollen", berichtet CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel.
"Syrische Zivilisten können deshalb dem brutalen Bürgerkrieg nicht
mehr entkommen. Wohlhabende Staaten müssen ihre Beiträge erhöhen und
gleichzeitig die Nachbarländer Syriens stärker unterstützen, damit
die Grenzen offen bleiben." Nur weil man keine Grenze mit Syrien
teile, befreie das niemanden von der Verantwortung, so Zentel.

Die Koalition um CARE, Oxfam, Save the Children, World Vision,
Amnesty International, Handicap International, Ärzte der Welt und
Islamic Relief fordert zudem die Golfstaaten und Länder in
Lateinamerika, die sich bislang nicht an der Aufnahme von
Flüchtlingen beteiligt haben, dazu auf, sich nun den
Aufnahmeprogrammen anzuschließen. Zudem gebe es viele zusätzliche,
innovative Wege der Flüchtlingshilfe, zum Beispiel Studienplätze an
Universitäten sowie Arbeitserlaubnisse. Bei allen Maßnahmen müsse der
Schutz in Übereinstimmung mit der Genfer Flüchtlingskonvention von
1951 aufrechterhalten werden.



Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
E-Mail: wilke@care.de


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