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MH17-Abschuss: Militärexperte erhebt schwere Vorwürfe gegen ukrainische Flugsicherung // Heikle Textpassage verschwand aus dem Zwischenbericht der holländischen Untersuchungskommission

Geschrieben am 03-12-2014

Köln (ots) - Die ukrainische Flugaufsicht hätte nach Ansicht eines
Experten des renommierten Stockholmer Instituts für Friedensforschung
(SIPRI) den Luftraum über dem Osten des Landes schon vor dem Abschuss
der Passagiermaschine MH17 am 17. Juli vollständig sperren müssen.

Erst drei Tage zuvor war eine Antonov-Militärmaschine in einer
Höhe von 6.500 Metern abgeschossen worden. Ein solcher Abschuss sei
"nur mit schweren Flugabwehr-Raketensystemen" möglich gewesen, sagte
Siemon Wezeman von SIPRI einem Team von WDR, NDR, SZ und dem
niederländischen Investigativteam ARGOS. Diese größeren
Raketensysteme zur Flugabwehr erreichten "normalerweise ohne Probleme
Höhen zwischen 10.000 und 13.000 Metern". Die malaysische
Passagiermaschine war in Höhe von rund 10 000 Metern abgeschossen
worden. 298 Menschen starben. Man müsse sich "wirklich wundern", so
Wezeman, "warum die ukrainischen Behörden den Luftraum in der Region
nicht komplett gesperrt haben".

Die Ukrainische Flugsicherung hatte nach dem Abschuss der Antonov
lediglich eine Teil-Sperrung des Luftraums bis zu einer Höhe von
9.750 Metern veranlasst.

Den Recherchen der Investigativ-Teams zufolge hängt der Verzicht
der ukrainischen Flugaufsicht auf eine vollständige Sperrung des
Luftraums möglicherweise mit dem befürchteten Ausfall der Gebühren
für die Überflugrechte ziviler Passagiermaschinen zusammen. Vor dem
MH17-Abschuss hätten etwa 700 Passagiermaschinen jeden Tag die
Ukraine überquert und dem Land bis zu zwei Millionen Euro für die
Überflugrechte täglich gebracht. Der Anwalt Elmar Giemulla, der
Hinterbliebene deutsche Opfer des Absturzes vertritt, hat den
Verdacht, dass die Ukraine auf diese Überfluggebühren nicht
verzichten wollte. Giemulla: Wenn solche Summen " dann ausfallen für
die Zeit einer Rebellion - die ja völlig undefinierbar ist - dann
sind das Einnahmen erheblichster Art, die dann der jeweiligen
Regierung verloren gehen. Hierauf wollte die ukrainische Regierung
offenbar nicht verzichten."

Den Recherchen zufolge wurde in einer unveröffentlichten Version
des niederländischen Zwischenberichts zu den Ursachen des Absturzes
auf die zeitweilige Sperrung des Luftraums durch die Ukraine nach dem
Abschuss der Antonov hingewiesen. In der offiziellen Version des
Zwischenberichts ist der Satz nicht mehr enthalten.

Das Dutch Safety Board bestätigt die Streichung und begründet
schriftlich, es sei nicht "100 Prozent" sicher gewesen, dass die
Information in dem Satz korrekt sei. Tatsächlich wurde jedoch wenige
Stunden nach dem Abschuss der Antonov die Teil-Sperrung des Luftraums
hochgesetzt - auf eben jene 9750 Meter. Das ukrainische
Verkehrsministerium hat sich zu den Vorwürfen nicht geäußert, da man
gerade einen Ministerwechsel habe.

http://www.wdr.de



Pressekontakt:
WDR Presse und Information
Telefon 0221 220 7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de


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