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Börsen-Zeitung: Schreckgespenst, Kommentar zu Apple Pay von Karin Böhmert

Geschrieben am 19-11-2014

Frankfurt (ots) - Das Ende traditioneller Geschäftsmodelle des
Zahlungsverkehrs - das Thema der Payments Konferenz im Rahmen der
Euro Finance Week hätte nicht besser gewählt sein können. Denn es
scheint, als ob die Bankenbranche derzeit ertragsseitig austrocknet.
Als ob Banken nicht schon genug mit externen Zwängen und
Regulierungen zu kämpfen hätten, die hohe Kosten verursacht haben,
wie Finanzkrise und EZB-Bilanztest. Auch die gesetzlich verordnete
Einführung eines europaweit einheitlichen Zahlungsverkehrsraums
(Sepa) für Überweisungen und Lastschriften in Europa zwang die
Branche zu Milliardeninvestitionen, denen keine Erträge
gegenüberstehen. Für zukunftsweisende Projekte gerade im
Zahlungsverkehr, die mit dem eigentlichen operativen Bankgeschäft zu
tun haben, hat die Branche da weder Zeit noch personelle oder
finanzielle Ressourcen gehabt. Nun geistert auf einmal ein neues
Schreckgespenst durch die Reihen: Apple Pay, das neue Bezahlsystem
per Smartphone von Apple in Kooperation mit Visa, Mastercard und
American Express.

Noch harrt die Branche dem Start von Apple Pay in Europa. Zudem
werden die Banken durch geplante EU-Regulierungen in die Zange
genommen, denn das Interbankenentgelt soll bei Kartenzahlungen auf
0,2% für Debit- und 0,3% für Kreditkarten begrenzt werden. Apple Pay,
das bisher nur in den USA im Einsatz ist, wo höhere Gebühren bei
Kartenzahlungen anfallen, fordert dort vom Umsatz 15 Basispunkte von
den teilnehmenden Banken ein. Das müsste in Europa verhandelt werden,
sonst bliebe den Banken für Zahlungsverkehrsdienste bei
Kartenzahlungen teils weniger als die Hälfte der Erträge. Haben die
in Europa infolge der Regulierung eingeschränkten Banken die Macht,
Apple zu Zugeständnissen zu bewegen? Steigen andere
Betriebssystemanbieter (Google mit Android) mit erneuerten Angeboten
in den Wettbewerb ein? Auch Non- und Near-Banks schießen wie Pilze
aus dem Boden, um vom Zahlungsverkehr zu profitieren.

Es sind die "Internetgorillas", die direkten Zugang zum Kunden und
seinen ganz persönlichen Daten haben, wie Apple über die Nutzer von
Online Banking via iOS. Die Hoheit über die Kundendaten ist im
digitalen Zeitalter aber das Gut der Zukunft. "Banken genießen einen
Vertrauensvorsprung", sagt Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele und
appelliert an die Branche, "endlich zu Potte" zu kommen. Apple setzt
am Handel an, denn dort entscheidet der Kunde, wie er bezahlen will.
Banken müssen da innovativ mitreden, sonst sind sie draußen.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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