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Familienfreundliches Deutschland - Memorandum des Kolpingwerkes / Erklärung des Bundesvorstandes aus Anlass des Bundeshauptausschusses am 07.-09.11.2014 in der Lutherstadt Wittenberg

Geschrieben am 09-11-2014

Köln (ots) - 1. Menschen haben Sehnsucht nach verlässlichen
Beziehungen.

Junge Menschen schätzen den Wert der Familie hoch ein. Das belegen
alle relevanten Jugendstudien. Mehr als drei Viertel der Jugendlichen
stellen für sich fest, dass man eine Familie braucht, um wirklich
glücklich leben zu können. Das bezieht sich nicht nur auf die
Gründung einer eigenen Familie, sondern auch auf die
Herkunftsfamilie. Diese bietet gerade in Zeiten gestiegener
Anforderungen in Schule, Ausbildung und den ersten Berufsjahren
Rückhalt und emotionale Unterstützung. In Angeboten der Jugendarbeit
sollten Fragen von Partnerschaft und Familie ihren Raum haben.

2. Starke Familien sind das beste soziale Netz.

Gescheiterte Beziehungen zwischen Paaren wie zwischen Eltern und
Kinder sind ein Grund für steigende Ausgaben der Kinder- und
Jugendhilfe sowie der Sozialhilfe. Es geht nicht darum, die
unterschiedlichen Ursachen und individuellen Lebenssituationen zu
bewerten. Der Staat wird aber auf Dauer nicht in der Lage sein, die
sich aus individuellen Entscheidungen ergebenen finanziellen
Belastungen für die Gesellschaft tragen zu können. Daher sind alle
Hilfen zur Stabilisierung der familiären Strukturen, der "kleinen
Einheiten" in Vereinen und Verbänden, in Nachbarschaften und
Initiativen notwendig. Sie sind lebenswichtige Knotenpunkte im
sozialen Netz.

3. Familien brauchen Zeiten und Räume für ihr Leben.

Neben Zeiten der Erwerbstätigkeit und des bürgerschaftlichen
Engagements braucht es Freiräume für das gemeinsame Leben von Eltern
und Kindern, ohne Diktat durch die Bedingungen der Erwerbsarbeit. Es
geht darum, die Stabilität der Beziehungen zu stärken. Und es geht
darum, das Familienleben als Kraftquelle und Keimzelle der
Gesellschaft zu erhalten. "Je schwankender alle äußeren und
öffentlichen Verhältnisse werden, umso besser bauen wir in der
Familie die bessere christliche Zukunft", so würde Adolph Kolping
auch heute noch formulieren.

4. Familienpolitik hat einen eigenen Wert.

Für das Kolpingwerk ist Familienpolitik ein eigenständiges
Politikfeld und Querschnittpolitik zugleich. Dass Familien heutzutage
immer stärker den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden
müssen, darf nicht im Ergebnis dazu führen, dass auch noch die
Familienpolitik diesen Anforderungen untergeordnet wird. Das
Kolpingwerk wendet sich gegen die zunehmende Ökonomisierung der
Familienpolitik. Es geht nicht darum, die Familien den Interessen der
Wirtschaft anzupassen, sondern die Arbeitsbedingungen den Belangen
von Familien.

5. Es gilt die Vielfalt der Familienformen zu achten.

Der gesellschaftliche Wandel macht auch vor den Familien nicht
Halt. Die Formen familiären Zusammenlebens sind heute so
vielschichtig wie nie zuvor. Sie verdienen mit Blick auf die
füreinander wahrgenommene Verantwortung Respekt und Wertschätzung.
Leider wird dabei in der Öffentlichkeit nur selten so wahrgenommen,
dass nach aktuellen Zahlen immer noch über 70% der Kinder bei ihren
verheirateten Eltern leben.

6. Es bedarf vielfältiger Unterstützung für Familien.

Familien brauchen heute Freiräume, um miteinander Zeit verbringen
zu können. Sie brauchen eine finanzielle Verlässlichkeit und breite
Unterstützung. So vielfältig das Familienleben ist, so vielfältig
müssen die familienunterstützenden Angebote sein. Betreuungsangebote
und Ganztagsschulen sind genauso wichtig wie finanzielle Hilfen in
verschiedenen Lebenssituationen. Vor allem aber braucht es
Ermutigung, sich auf Ehe und Familie einzulassen und
familienfreundliche Rahmenbedingungen, die Kindergeschrei als
Zukunftsmusik und nicht als ruhestörenden Lärm empfinden.

7. Eine pauschalisierende Familienschelte ist abzulehnen.

Wir setzen uns dafür ein, echte Wahlfreiheit zu ermöglichen. Wir
wenden uns gegen einseitige Darstellungen von überforderten Familien
in der Öffentlichkeit und einen pauschalierenden Generalverdacht, der
Eltern unterstellt, sich nicht richtig um ihre Kinder kümmern oder
gar finanzielle Unterstützungsleistungen nicht zweckgemäß einsetzen
zu können. Eltern sind und bleiben für uns die ersten und
grundsätzlich besten Erzieher ihrer Kinder, denn ihnen obliegt das
Recht und die Pflicht zur Erziehung. Nicht von den zweifelsfrei
existierenden Ausnahmen her, sondern vom Regelfall muss sich Politik
zunächst leiten lassen.

8. Familien übernehmen Verantwortung in einer alternden
Gesellschaft.

In einer durch den demografischen Wandel alternden Gesellschaft
mit schwindenden Bindungen und zunehmender Vereinzelung ist die
Familie die robuste Institution, die Halt verspricht, nicht der Staat
oder die Gesellschaft allein. Das Leitbild einer "sorgenden
Gesellschaft", wie es der siebte Altenbericht erarbeitet, kann hier
nur ergänzend und subsidiär gemeint sein. Deshalb müssen familiäre
Formen des Zusammenlebens - in denen Menschen dauerhaft füreinander
da sind und sich dazu bekennen - gestärkt und gewürdigt werden.

9. Die Stärkung von Ehe und Familie bleibt notwendig.

Die Ehe ist und bleibt ein Erfolgsmodell. Verheiratete leben
länger in größerer Verlässlichkeit und Sicherheit. Ihre ökonomische
Basis ist stabiler als in anderen Lebensformen. Sie bildet für das
Aufwachsen von Kindern einen verlässlichen Rahmen. Ehepartner sorgen
vielfach für ihre Eltern sowie wechselseitig füreinander. Die Ehe ist
deshalb eine unverzichtbare Grundfeste der Gesellschaft. Mit Recht
räumt der Staat der Ehe als Wirtschaftsgemeinschaft über das
Splitting Gestaltungsmöglichkeiten ein, über die unverheiratet
Zusammenlebende so nicht verfügen.

10. Die Zukunft der Familie ist ein Herzensanliegen des
Kolpingwerkes.

Das Wohl der Familie war Adolph Kolping ein echtes
Herzensanliegen. "Das Schicksal der Familie ist nämlich über kurz
oder lang das Schicksal des Landes", so hat es Kolping begründet.
Familien bilden das Rückgrat der Gesellschaft. Das Kolpingwerk
verpflichtet sich, für die Belange aller Familien mit entschiedenem
Einsatz einzutreten und fordert alle, die Verantwortung tragen in
Politik, Gesellschaft und nicht zuletzt Kirche auf, sich ebenso
engagiert als Anwalt und Fürsprecher für Familien zu verstehen.



Pressekontakt:
Kolpingwerk Deutschland
Martin Grünewald
Pressesprecher (kommiss.)
Kolpingplatz 5-11
50667 Köln
Tel: (0221) 20701-220
Mobil: (0170) 8003971
E-Mail: martin.gruenewald@kolping.de
Homepage: www.kolping.de


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