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Börsen-Zeitung: Zu spät reagiert, Kommentar zu Ebay von Sebastian Schmid

Geschrieben am 30-09-2014

Frankfurt (ots) - Vor wenigen Monaten hat Ebay-Chef John Donahoe
bei Investoren noch dafür geworben, dass Ebay und Paypal gemeinsam
vor einer besseren Zukunft stehen. Nun lenkt er doch ein und gibt den
Forderungen des aktivistischen Investors Carl Icahn nach. Paypal geht
2015 als eigenständiges Unternehmen an die Börse. Die Ebay-Aktie
verteuerte sich daraufhin um mehr als 7%. Bis 2015 kann aber noch
viel passieren - mit Blick auf die Wettbewerbssituation ist dies auch
zu erwarten.

So kündigt sich mit dem chinesischen Börsenneuling Alibaba ein
Wettbewerber im Onlinehandel an, der international sehr gefährlich
werden könnte. Noch anspruchsvoller sieht die Situation im
Bezahldienstleistungsgeschäft aus. Bei der Abwicklung von
Onlinetransaktionen hat Paypal zwar eine starke Position, wächst aber
bereits langsamer als in vergangenen Jahren. Nun steigt mit Apple ein
Gegner in den Ring, der weit finanzkräftiger ist und mit allen großen
US-Banken und den drei großen Kreditkartenanbietern zahlreiche
schwergewichtige Partner an Bord hat. Diese haben ein vitales
Interesse daran, Paypal zurückzudrängen. Gerade in den USA, wo jeder
zweite Smartphone-Besitzer ein iPhone nutzt, sollte die Ebay-Tochter
die neue Konkurrenz sehr ernst nehmen. Zumal Banken wie Citigroup,
J.P. Morgan und Bank of America bereits kräftig die Werbetrommel für
Apple Pay rühren.

Die Strategie Paypals, mit eigenen Kreditkarten in den stationären
Einzelhandel vorzudringen, wirkt nun fast altbacken. Apple Pay bietet
dagegen kontaktloses und anonymes Bezahlen. Auch die bisherige
Paypal-Domäne des Onlinebezahlvorgangs wird attackiert - der
Fingerabdruckscanner des iPhones soll mehr Sicherheit und einen
schnelleren Abschluss des Bezahlvorgangs ermöglichen.

Sollte der iPhone-Anbieter mit dem Bezahldienst Erfolg haben,
dürften die Kunden erwarten, auch bei Ebay mit Apple Pay bezahlen zu
können. Interessenkonflikte wären bei einer gemeinsamen Gesellschaft
also programmiert. Dass es bei dem Rivalen Apple bleibt, ist indes
unwahrscheinlich. Google hat sich bislang zwar erfolglos mit
Bezahldiensten versucht. Der Internetkonzern dürfte aber nicht
einfach tatenlos zusehen, wie sich Apple in dem lukrativen
Geschäftsfeld breitmacht.

Wenn es für Paypal ungünstig läuft, ist die Ausgangslage zum
Zeitpunkt der Börsennotierung im kommenden Jahr deutlich schlechter.
Donahoe hat erst spät realisiert, dass ein gemeinsames Ebay zu
unflexibel ist. Dass er seinen Hut nehmen wird, ist daher konsequent.
Er hat zwar reagiert - aber zu spät.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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