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Umfrage Wohnwünsche und barrierearmer Wohnkomfort / Gemeinsame Pressemitteilung des Bauherren-Schutzbund e.V. und Verband Wohneigentum e.V.

Geschrieben am 30-09-2014

Bonn/Berlin (ots) -

2. bundesweite Umfrage zu Wohnwünschen im Alter Zielgruppe
selbstnutzende Wohneigentümer. Repräsentative Umfrage mit 1.017
Befragten Analyse stellt Bedarf an altersgerechtem Wohnkomfort,
Kenntnisstand, Maßnahmen und Problemlösungen, Bereitschaft zur
Umgestaltung und finanzielle Situation in Relation Über 90 Prozent
möchten so lange wie möglich in ihrem eigenen Haus leben Befragte
eher zur punktuellen Nachrüstung als zum umfassenden Umbau ihres
Wohnraums bereit Wiedereinführung des KfW-Investitionszuschusses
"Altersgerecht Umbauen" ab 1. Oktober ist richtiges Signal

Deutschland wird immer älter. Entsprechend wichtiger wird das
altersgerechte, barrierrearme Bauen und Wohnen. Die politische und
gesellschaftliche Beachtung dieses Themas ist in den letzten Jahren
gestiegen. Doch welchen Stellenwert hat der Ansatz "Wohnkomfort für
alle" bei einer wesentlichen Betroffenengruppe, den Wohneigentümern?
Dies wollten der Bauherren-Schutzbund e. V. und der Verband
Wohneigentum e. V., wissenschaftlich begleitet vom Institut für
Bauforschung e. V. in der gemeinsamen Studie zum Thema "Wohnwünsche
und barrierearmer Wohnkomfort" herausfinden.

Zielgruppe selbstnutzende Wohneigentümer:

Insgesamt nahmen 1.017 selbstnutzende Wohneigentümer an der Studie
teil. Untersucht wurde das Interesse an altersgerechtem Wohnen, der
Wissenstand und Informationsbedarf zum Thema, die Motive für eine
Umgestaltung der Wohnung und die tatsächliche bauliche Umsetzung.
Aber auch Konfliktsituationen wie finanzielle Belastungen und
mögliche Lösungen in Form von Information, Hilfe und Unterstützung
wurden hinterfragt.

Eine solche Umfrage wurde zum ersten Mal 2010 durchgeführt. Von
der modifizierten Neuauflage 2014 erhoffen sich die Verbände zum
einen Informationen über den momentanen Stellenwert, den das Thema
"barrierearmes Wohnen" bei selbstnutzenden Wohneigentümern einnimmt.
Zum anderen soll der Vergleich der Studienergebnisse von 2010 und
2014 darlegen, ob sich die Wahrnehmung verändert hat und wo noch
Informationsbedarf besteht. Die wichtigsten Ergebnisse: Alter und
persönliche Umstände: Bei den Befragten handelt es sich in der
Hauptsache um Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern, wobei es
sich bei einem Großteil des Wohneigentums (rund zwei Drittel) um
2-Personen-Haushalte handelt. In über 50 Prozent der befragten
Haushalte ist der Älteste älter als 66 Jahre. Als häufigstes
Einkommen wird Rente bezogen.

Art der Gebäude: Fast zwei Drittel der Gebäude wurden vor 1978
errichtet, die meisten haben keinen stufenlosen Eingang. Lediglich
bei 17 Prozent der Häuser ist er ebenerdig. Mit 63,06 m2 übersteigt
die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in den befragten
Haushalten die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in Deutschland
(47 m2) um circa ein Drittel. Dies verspricht einerseits bessere
Voraussetzungen für eine barrierefreie Anpassung, da diese oft
größere Bewegungsflächen verlangen. Andererseits ist dieser Wohnraum
aber in den meisten Fällen auf verschiedene Ebenen verteilt und wird
somit zum Problem - über 80 Prozent der Befragten wohnen auf zwei
oder mehr Etagen.

Wohnwünsche: 90,27 Prozent der Befragten möchten so lange wie
möglich in ihrem eigenen Haus/ihrer eigenen Wohnung leben und in
ihrem sozialen Umfeld bleiben. Um dies zu erreichen, wären aber nur
20,06 Prozent konkret zu einer Umgestaltung des Wohnraums bereit.
Eine Nachrüstung können sich 25,27 Prozent vorstellen, während ein
richtiger Umbau mit Grundrissänderung nur für 15,04 Prozent in Frage
kommt. Hier gibt es ein brisantes Ungleichgewicht zwischen
Wohnwünschen und der Bereitschaft zur Veränderung.

Informationsstand: Jüngere Befragte setzen sich bisher nicht aktiv
mit dem Thema "Wohnkomfort" auseinander, circa ein Drittel der
Befragten: Von diesen gaben 40 Prozent an, dass kein aktueller Bedarf
bestehe und 11 Prozent fühlten sich "zu jung". Ein Großteil der
Älteren, circa zwei Drittel der Befragten, hat sich bereits mit dem
Thema der barrierearmen Wohnraumanpassung beschäftigt. Ein wichtiger
Grund hierfür ist der Gedanke der Vorsorge (59,06 Prozent).

Umsetzung und Förderung: Die Befragung zu den bereits
durchgeführten bzw. geplanten Maßnahmen ergab, dass insgesamt rund 16
Prozent der befragten Haushalte bisher Maßnahmen zur barrierearmen
Wohnungsanpassung durchgeführt und rund 7 Prozent Maßnahmen in
absehbarer Zeit geplant haben. Beide Werte sind als äußerst gering
einzuschätzen. Laut Befragung liegt dies zum einen an fehlender
Information - obwohl viele zugleich aussagen, sie fühlten sich
ausreichend informiert -, zum anderen fehlt es an technischen und
finanziellen Möglichkeiten. Unbedingt notwendige Maßnahmen werden von
den Befragten fast ausschließlich aus Eigenmitteln finanziert.

Insgesamt betragen die Kosten der bisher durchgeführten Maßnahmen
8,96 Millionen Euro - bis 2010 waren es 7,32 Millionen Euro.
Lediglich 2,5 Prozent der Befragten haben Fördermittel in Anspruch
genommen. Hauptsächlich deshalb, weil viele ältere Menschen an
finanzielle Grenzen stoßen und oft nicht in der Lage sind, einen
Kredit zu finanzieren. "Die Wiedereinführung des
KfW-Investitionszuschusses "Altersgerecht Umbauen" setzt hier ein
überfälliges Signal. Aber wir erwarten, dass die Förderung nunmehr
dauerhaft und planbar sein wird. Das Bewusstsein für das Thema bildet
sich nur langsam aus - dies ist hierbei zu berücksichtigen", betont
Hans Rauch, Präsident Verband Wohneigentum e. V. "Aufgabe der
Verbände und auch der Politik ist es nun, diese Fördermöglichkeit
publik zu machen, damit dringend notwendige Umbaumaßnahmen angepackt
werden", so Rauch weiter.

Fazit: Nicht zuletzt aufgrund ihres Baujahres bedürfen die meisten
Gebäude der befragten Wohneigentümer einer Wohnraumanpassung, wenn
sie auch noch im Alter bewohnbar bleiben sollen. Aufgrund der relativ
großen Wohnfläche bieten diese Gebäude oft ein erhebliches Potenzial
für eine barrierearme oder sogar barrierefreie Anpassung. Hier ist
jedoch immer eine Kosten-Nutzen-Analyse im Einzelfall notwendig. Zwar
geben die Befragten an, ausreichend informiert zu sein. Dennoch ist
erkennbar, dass Beratungen zu den verschiedenen technischen
Möglichkeiten und finanziellen Förderungen kaum in Anspruch genommen
werden. Es besteht also noch immer ein tatsächlicher Bedarf, nicht
zuletzt um das Bewusstsein der Betroffenen für die Problematik zu
schärfen.

Verfolgt man das gesellschaftspolitische Ziel, dass die Menschen
ihrem Wunsch entsprechend möglichst lange selbständig in den eigenen
vier Wänden wohnen können, bedarf es kontinuierlicher
Weiterentwicklung von altersgerechtem Wohnraum. "Dabei muss eine
übermäßige Verteuerung von Bau und Umbau vermieden werden. Denn
selbstnutzende Wohneigentümer stemmen noch viele weitere
Kostensteigerungen, angefangen bei der Grunderwerbsteuer über die
Kosten für energetisches Bauen und Sanieren bis hin zu den laufenden
Kosten für Strom und Energie", mahnt Peter Mauel, 1. Vorsitzender
Bauherren-Schutzbund e. V. Hilfreich wäre, wenn aus den geforderten
Sondermaßen für den barrierefreien Bau allgemeingültige Standardmaße
würden. Dies würde den Bau barrierfreier Wohnungen nicht künstlich
verteuern. Allerdings darf nicht nur der barrierefreie Neubau als
Orientierung dienen, die Politik muss insbesondere den
barriereduzierten Umbau von Bestandsgebäuden in gewachsenen sozialen
Strukturen weiter fördern.

Handlungsempfehlungen: Aus der Studie ergeben sich verschiedene
Handlungsempfehlungen. Diese sind der Pressemitteilung als Anlage
beigefügt.

Die Studie steht im Internet als Download zur Verfügung:
https://www.bsb-ev.de/analysen_und_studien



Pressekontakt:
Bauherren-Schutzbund e. V.
Kleine Alexanderstr. 9-10
10178 Berlin
Tel.: 030 / 3 12 80 01
E-Mail: office@bsb-ev.de
www.bsb-ev.de

Verband Wohneigentum e. V.
Oberer Lindweg 2, 53129 Bonn
Tel.: 0228 / 60 46 8-13
E-Mail: khalil@verband-wohneigentum.de
www.verband-wohneigentum.de


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