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E-Mobilität: Deutschland erobert Technologieführerschaft zurück - Absatzzahlen liegen aber weiterhin nur im Mittelfeld

Geschrieben am 19-09-2014

München/Aachen (ots) -

- "Index Elektromobilität" von Roland Berger Strategy Consultants
und der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen für das
dritte Quartal 2014: Technologieniveau der Elektrofahrzeuge steigt
weiter

- Hybridfahrzeuge werden immer mehr zentraler Baustein der
OEM-Strategien

- USA und Japan bleiben wichtigste Produktionsstandorte für
Elektro- und Hybridfahrzeuge - auf Kosten der europäischen
Wertschöpfung

- Nutzfahrzeuge: E-Mobilität ist wirtschaftlich noch nicht
attraktiv; für den Bau wettbewerbsfähiger Modelle muss die
Herstellung von Pkw- und Lkw-Komponenten enger abgestimmt werden

Deutsche OEMs haben im Bereich E-Mobilität technisch wieder die
Führungsposition bei Elektro- und Hybridfahrzeugen übernommen. Grund
ist die Einführung neuer Modelle, vor allem im oberen Segment. Aber
auch beim Preis bleibt Deutschland Spitzenreiter. Das ergab die
Auswertung des neuen "Index Elektromobilität" von Roland Berger
Strategy Consultants und der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen
mbH Aachen (fka) für das dritte Quartal 2014. Der Index vergleicht
die relative Wettbewerbsposition der sieben führenden
Automobilnationen (Deutschland, Frankreich, Italien, USA, Japan,
China und Südkorea) im Bereich der Elektromobilität. Dabei werden die
Indikatoren Technologie, Industrie und Markt analysiert.

"Deutsche OEMs bieten derzeit zwar die hochwertigste Technologie
im Bereich Elektromobilität, verlieren jedoch global an Marktanteile,
weil sie primär auf höherwertige Fahrzeugsegmente setzen", erläutert
Wolfgang Bernhart, Partner von Roland Berger Strategy Consultants.
Wegen der CO2-Regularien gewinnen Hybridfahrzeuge an Relevanz. Der
Trend zu technisch besseren und damit teureren Modellen ist auch in
den anderen Ländern zu erkennen. Japanische OEMs wirken dieser
Entwicklung durch drastische Preissenkungen entgegen; in China sollen
staatliche Fördermittel zusätzliche Kaufanreize schaffen. Insgesamt
werden staatliche F&E-Förderungen in allen untersuchten Ländern
reduziert, in vielen Märkten laufen viele etliche Förderprogramme bis
Ende 2014 sogar ganz aus.

Markt für Nutzfahrzeuge steht noch am Anfang

Eine besondere Herausforderung ist der Bau vollelektrischer
Nutzfahrzeuge, da hier eine breite Spanne verschiedener
Fahrzeuggewichte und -zuladungen sowie die Vielfalt eingesetzter
Nebenantriebe berücksichtigt werden muss. Elektro-Nutzfahrzeuge sind
derzeit vor allem als leichte Modelle bis 3,5 Tonnen verfügbar. Denn
die elektrischen Antriebsleistungen und Batteriekapazitäten
entsprechen hier meist den Technologien, die auch in Pkw verwendet
werden. "Durch die schnelle und kostengünstige Anpassung der
Komponenten sind E-Fahrzeuge des sogenannten Sprinter-Segments
vergleichsweise einfach realisierbar und kostenseitig attraktiv",
sagt fka Senior Engineer Markus Thoennes.

Anders sieht es bei schwereren Nutzfahrzeugen mit einem
Gesamtgewicht von bis zu 12 Tonnen aus. Durch den höheren Energie-
und Leistungsbedarf müssen andere Komponenten als in Pkw verbaut
werden. Zudem fehlt es an geeigneten elektrifizierten Nebenantrieben
und -aggregaten, sodass diese Modelle auf Hydraulik oder Mechanik
weiterhin nicht verzichten können. "Aufgrund der geringen Stückzahlen
bei schwereren Elektro-Lkw ist die Entwicklung passender Komponenten
für die Hersteller wirtschaftlich unattraktiv", erklärt Thoennes. "In
diesem Umfeld tummeln sich momentan daher vor allem kleinere oder neu
gegründete, spezialisierte Fahrzeuganbieter."

Doch durch den zunehmenden Druck der Politik wird die Nachfrage
nach elektrifizierten Modellen auch im Lkw-Segment steigen, sodass
mittelfristig etablierte Hersteller diese Nischenanbieter
voraussichtlich verdrängen werden. Für den künftigen Erfolg wird es
entscheidend sein, dass die etablierten Nutzfahrzeughersteller
modulare und skalierbare Technologien im Baukastensystem anbieten.
"Die Fahrzeughersteller sollten die Entwicklung von Lkw- und
Pkw-Komponenten enger verzahnen. Nur so können sie künftig attraktive
und wirtschaftlich interessante Produkte anbieten", ergänzt Roland
Berger-Partner Thomas Schlick.

Technologie - Industrie - Markt: Rankings nach Indikatoren

Die Roland Berger- und fka-Experten bewerten die sieben
wichtigsten Automobilnationen nach den drei Indikatoren Technologie,
Industrie und Markt. Dabei ergeben sich unterschiedliche
Länder-Rankings:

Technologie: Im "Index Elektromobilität" für das erste Quartal
2014 hatte Deutschland seine Spitzenposition im Technologie-Indikator
an Südkorea abgegeben. Nun übernehmen deutsche Hersteller mit ihren
neuen, technisch hochwertigen Modellen wieder die Führung. Korea hat
es zwar erstmals geschafft, eine vollwertige Serienproduktion auf den
Markt zu bringen, bleibt aber dennoch hinter den Erwartungen
hinsichtlich technischer Leistungsfähigkeit zurück. Japan punktet
weiterhin mit einem sehr attraktiven Preis-Leistungsverhältnis und
Frankreich verbessert seine Position durch eine Verschiebung der
Modellpalette zugunsten größerer Fahrzeuge.

Industrie: Im Industrieranking schließen die USA auf Japan auf.
Beide bleiben die weltweit wichtigsten Produktionsstandorte für
E-Mobilität mit einem erwarteten Produktionsvolumen von jeweils etwa
450.000 Fahrzeugen bis 2016. Deutschland und Frankreich verlieren
dagegen an Bedeutung. Eine rückläufige inländische Nachfrage und die
Absatzverschiebung von Elektroautos Richtung USA und Japan dämpfen
die Produktionsprognosen. Bei der globalen Zellfertigung legt China
weiter zu und liegt nun auf dem dritten Platz. Bis 2016 wird Chinas
globaler Marktanteil voraussichtlich bei 6 Prozent liegen.
Spitzenreiter in der Zellfertigung bleibt Japan mit einem erwarteten
Marktanteil von rund 60 Prozent in 2016.

Markt: Die USA bleiben der Leitmarkt für E-Mobilität mit 111.000
verkauften Elektro- und Plug-In-Autos in den letzten 12 Monaten,
gefolgt von Japan. Beide Märkte sind in diesem Zeitraum jeweils um
rund 20 Prozent gewachsen. China verbuchte den größten Zuwachs und
konnte seinen Absatz gegenüber dem letzten Betrachtungszeitraum fast
verdoppeln. Vergleichen die Experten die Anzahl der E-Fahrzeuge mit
dem gesamten Automobilmarkt eines Landes, so schneidet Frankreich mit
0,79 Prozent Marktanteil der Elektromobilität am besten ab. Mit einem
Marktanteil von gerade einmal 0,35 Prozent gehört hingegen
Deutschland nicht zu den führenden Ländern für Elektromobilität,
trotz eines klaren Aufwärtstrends im aktuellen Index.

Den Index Elektromobilität können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases oder www.fka.de/consulting

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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist die
einzige der weltweit führenden Unternehmensberatungen mit deutscher
Herkunft und europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 36
Ländern ist das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten
erfolgreich aktiv. Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an
zentralen Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen
ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von
rund 220 Partnern.

Die Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka) bietet
als Partner der Automobilindustrie innovative fahrzeugtechnische
Lösungen und strategische Beratung. Ausgehend vom Gesamtfahrzeug
entwickelt fka dabei Konzepte und Strategien zu den Leitthemen
Energieeffizienz, Sicherheit und Fahrerlebnis.



Pressekontakt:
Claudia Russo
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8190
E-Mail: claudia.russo@rolandberger.com
www.rolandberger.com


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