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Börsen-Zeitung: Intermezzo der Erleichterung, Kommentar zur Bankenregulierung von Bernd Neubacher

Geschrieben am 11-09-2014

Frankfurt (ots) - Donnerlittchen: Während sich schon alle Welt um
die Ergebnisse des anstehenden EZB-Bilanztests sorgte, füllten
Europas Banken ihre Kapitallücken infolge schärferer Vorgaben der
Bankenaufseher kräftig auf. Allein im zweiten Halbjahr 2013 ist ihr
Kapitalbedarf laut European Banking Authority (EBA) auf 21 Mrd. Euro
gesunken, wie am Donnerstag bekannt wurde. Auch das ist Geld.

Doch der Trend ist positiv: Im Juni vergangenen Jahres klaffte
europaweit noch eine Lücke von 66 Mrd. Euro, und im Juni 2011 hatten
noch 277 Mrd. Euro gefehlt. Sicher: Man sollte die Ergebnisse der
Erhebung mit einem Körnchen Salz genießen, war die Beteiligung an der
Untersuchung doch freiwillig; zuletzt nahmen 151 Banken teil, 2011
waren es noch 158 gewesen.

Gleichwohl: Die Verbesserung der Eigenkapitalausstattung verläuft
rasant. Rabiat haben die Banken in den vergangenen Jahren Risiken
abgebaut und ihr Kapital erhöht. Dies zeigt, was möglich ist in der
Bankenregulierung. Und es entlarvt die von der Branche in den
vergangenen Jahren geschürten Ängste vor einer Kreditklemme infolge
hoher Kapitalanforderungen als Propaganda: Auf einer starken
Kapitalbasis ruhende Institute können Kredite vergeben, nicht klamme
Wackelkandidaten.

Den Banken in Deutschland, die ihre Kapitalisierung erheblich
aufstockten, ohne dass hierzulande ein Credit Crunch zu befürchten
gewesen wäre, fehlen nur mehr 2,5 Mrd. Euro, um nach Basel III das
Minimum einer harten Kernkapitalquote von 7% ab 2019 zu erfüllen. Für
die Vertreter der Branche in Europa dürfte dies Balsam für die Seele
sein, galt ihr Sektor doch seit Jahren nicht zu Unrecht als
hochanfällig und relativ sparsam kapitalisiert. Um entsprechende
Sorgen auszuräumen, unternimmt ja die EZB ihre breit angelegte
Aktiva-Analyse.

Den Managern ist ein Intermezzo der Erleichterung zu gönnen. Lange
wird es nicht dauern. Denn in der Zeit nach Beginn der Finanzkrise
ist es nicht mehr damit getan, eine Mindestanforderung von 7% zu
erfüllen. Großbanken fordern Investoren heutzutage mindestens 10% ab,
was Europas Dickschiffe Ende 2013 gerade so bieten konnten. Vor allem
aber: Wenn Ende Oktober die Resultate des EZB-Bilanz- sowie des
europaweiten Stresstests bekannt werden, dürfte die Kapitalquote
einiger Banken nochmals ganz anders aussehen. Mancher Bankvorstand
könnte dann froh sein über jeden Euro, um den das von ihm geleitete
Institut seinen Kapitalbedarf infolge Basel III vorzeitig reduzierte.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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