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Die Stimmen einer Generation - große forsa-Studie im Auftrag von NEON zeigt: Die jungen Deutschen sind selbstbewusst, konservativ und wünschen sich Frieden

Geschrieben am 08-09-2014

Hamburg (ots) - Die Zeitschrift NEON führte eine große
forsa-Umfrage unter 1.000 jungen Menschen zwischen 18 und 35 Jahre
durch. Die Ergebnisse spiegeln die Grundstimmung einer Generation
wider: Was denken sie über Karriere, Liebe, Freizeit und Politik?
Wofür geben sie ihr Geld aus? Waren sie schon mal in Therapie? Die
Antworten der jungen Erwachsenen überraschen und zeigen: Die eine
Stimme der "Generation NEON 2014" gibt es gar nicht. Die jungen
Deutschen ticken heute alle anders. Gemein ist ihnen ein gesundes
Selbstbewusstsein und ihr Wunsch nach Frieden im Privatleben und in
der Politik, nachdem sie ein aufregendes, chaotisches, oft brutales
Jahrzehnt durchlebt haben.

In der aktuellen Ausgabe (Heft 10/2014, ab 8. September im Handel)
präsentiert NEON die wichtigsten und auffallendsten Umfrageergebnisse
und lässt Soziologen und Kulturwissenschaftler zu Wort kommen, um
über die junge Generation zu sprechen.

Die wichtigsten Ergebnisse:

1. Solide Beziehungsgeflechte ...

Die jungen Deutschen wünschen sich feste Beziehungen und geordnete
Verhältnisse. 93 Prozent finden Treue wichtig oder sehr wichtig - und
geht es nach der Mehrheit, ist Fremdküssen schon Sünde. 97 Prozent
können sich vorstellen, mit dem derzeitigen Partner alt zu werden,
und 78 Prozent glauben an die große Liebe. Auch die meisten Singles
sind nicht freiwillig allein (81 Prozent) und wünschen sich einen
Partner. Die Hälfte der Befragten schließt aber aus, im Netz oder via
Smartphone nach der Liebe zu suchen. 88 Prozent wünschen sich Kinder
- bei einer gleichen Befragung aus dem Jahr 2005 waren es nur 70
Prozent. Knapp die Hälfte der Befragten erhofft sich mit 40 Jahren
ein Häuschen mit Garten. Zum Vergleich: 2005 wollten noch 20 Prozent
in diesem Alter als Globetrotter am Strand verbringen und 19 Prozent
als Single in der Großstadt. Ist das spießig? Kulturwissenschaftlerin
Mithu Melanie Sanyal relativiert im Interview mit NEON: "Die Frage
ist doch nicht, ob die Leute spießig sind. Die Frage ist, ob sie
glücklich sind. Und die Umfrageergebnisse deuten darauf hin."

...und viel Sex

Singles sind aktuell laut Umfrage sexuell frustrierter als
Menschen, die in Beziehungen leben. Frauen sind sexuell befriedigter
als Männer - die paradoxer Weise viel öfter Sex haben als Frauen.
Dennoch konsumieren Männer offenkundig mehr Sex: 76 Prozent schauen
regelmäßig online Pornos - gegenüber immerhin 32 Prozent der Frauen.
"Die Menschen können heute durchaus Filme und Wirklichkeit
unterscheiden. Das Gerede von einer durchpornografisierten Generation
stimmt nicht", so Mithu Melanie Sanyal.

2. Genussvolles Konsumverhalten

Wie die Prioritäten der jungen Generation aussehen, erkennt man
auch an ihrer Einkaufsliste: 55 Prozent geben ihr Geld am liebsten
für Lebensmittel aus, danach folgen Urlaub und Restaurantbesuche. Sie
investieren weniger in Möbel, Kleidung und andere langlebige Dinge.
Das einmalige Erlebnis scheint höher bewertet zu werden als der
dauerhafte Besitz. Da wundern folgende Zahlen nicht: Fast die Hälfte
der 18- bis 35-Jährigen behauptet von sich, sehr gut kochen zu
können, weitere 39 Prozent kochen nach eigener Aussage immerhin
mittelmäßig; die meisten übrigens nach wie vor mit Fleisch. Der
Fleischverzehr ist so stark verankert, dass 47 Prozent der jungen
Generation sogar behaupten, Tiere für den eigenen Verzehr selbst
schlachten zu wollen, gäbe es kein Fleisch mehr im Geschäft zu
kaufen. Nur fünf Prozent ernähren sich vegetarisch oder vegan. Von
wegen "Generation Komasaufen" - die Mehrheit der jungen Deutschen
will einen klaren Kopf bewahren: 69 Prozent geben an, noch nie Drogen
konsumiert zu haben und fast die Hälfte trinkt selten, und wenn, dann
nur sehr wenig Alkohol. 67 Prozent lehnen Zigaretten ab. Neun Prozent
haben dafür schon einmal stimmungsaufhellende Medikamente konsumiert.

3. Körper und Geist

Die junge Generation ist sehr selbstkritisch, was ihren Körper
angeht: 57 Prozent der Männer und 68 Prozent der Frauen finden sich
zu dick. Nur 15 Prozent würden nichts an sich ändern wollen. 22
Prozent machen derzeit eine Diät. Auf Sport setzen allerdings weniger
als die Hälfte der Befragten, um dem gängigen Schönheitsideal
nachzueifern. Knapp ein Viertel der jungen Deutschen hat schon einmal
professionelle psychologische Hilfe in Anspruch genommen, um mit sich
ins Reine zu kommen. Dabei liegt der Wert im Westen (24 Prozent)
deutlich höher als im Osten (10 Prozent) und bei Frauen etwas
höher als bei Männern (25 gegenüber 21 Prozent).

4. Arbeitslust statt Überstundenfrust

Die NEON-Studie zeigt, dass die nächste Arbeitnehmergeneration auf
Spaß und Selbstverwirklichung setzt und gleichzeitig Aufstiegschancen
erwartet. Die jungen Deutschen haben einen Selbstbewusstseinsschub
verpasst bekommen. Weil sie sich nicht mehr vor dem Absturz in Hartz
IV fürchten, verlangen sie auch mehr im Job. Nur der Hälfte der
Befragten ist dabei das Gehalt wichtig. Aber die wenigsten wollen für
einen attraktiven Job auf soziale Kontakte oder Freizeit verzichten.
Um die Arbeitsmoral müsse man sich aber keine Sorgen machen: "Spaß
heißt hier meines Erachtens eigentlich nur, dass man keinen Dienst
nach Vorschrift macht, sondern sich mit Kollegen für die Sache
engagiert", erklärt Soziologe Dirk Baecker gegenüber NEON: "Heute
gilt eine Karriere vielen nicht mehr als Beleg dafür, dass man sich
erfolgreich angepasst hat und stromlinienförmig geworden ist.
Karriere ist eher ein Beleg dafür, dass man sich die Umstände den
eigenen Zielsetzungen nach angeeignet und sie sich gefügig gemacht
hat. Dass man sich durchsetzen konnte. Auch deswegen ist eine
Karriere nichts Ehrenrühriges mehr."

5. Medienwandel und Leben im Netz

Radio und Fernsehen haben noch nicht ausgedient. Musik wird
mehrheitlich im normalen Radio und per MP3 aus der eigenen Sammlung
gehört (jeweils 58 Prozent), CDs liegen mit 31 Prozent
Reichweite bereits deutlich dahinter. Videoplattformen nutzen 28
Prozent der Befragten, Internetradio 25 Prozent. Die digitalen
Formate holen eindeutig auf. Beim Musikkonsum hat Streaming noch
nicht die gleiche Bedeutung wie bei Filmen und Serien. Musik wird
eher über YouTube als über Spotify gestreamt. Nur noch jeder Zehnte
traut sich offenbar, Filme illegal herunterzuladen. Bei einer
kleineren NEON-Umfrage zum Thema Digitaler Wandel aus dem Jahr 2012
hatten noch mehr der Befragten Angst vor Überwachung durch Staat und
Unternehmen (jeweils 42 Prozent). Heute sind es trotz NSA-Affäre nur
noch 33 (Staat) und 23 Prozent (Unternehmen). Und bei der Umfrage
2012 nutzte gerade mal ein Prozent der Befragten Nachrichten-Apps.
Heute sind es schon 16 Prozent. Social Media ist bei den Jungen
längst angekommen: WhatsApp und Facebook sind die beiden dominanten
Social-Media-Angebote in Deutschland. WhatsApp wird von 73 Prozent
der 18- bis 35-Jährigen genutzt, Facebook von 70 Prozent. Alle
anderen Anbieter kommen nur auf einstellige Nutzerzahlen.

6. Politik: Kritisch, aber politisch wenig festgelegt

Die wahrgenommene Stimmung in Deutschland hat sich in den
vergangenen Jahren zum Positiven verschoben. Laut NEON ist
Deutschland einer der "großen Brummkreisel der Welt: mächtig und
reich. Ein fetter Streber, der auch noch gemocht wird." Die junge
Generation darf in diese satte Stabilität hineinleben. Im Jahr 2005
definierten 45 Prozent der Befragten die Schaffung von Arbeitsplätzen
als wichtigstes Ziel der Politik. Heute ist das nur noch 10 Prozent
wichtig. Sie haben andere politische Ziele: Fast die Hälfte der
Befragten verlangt von der Politik die "Herstellung sozialer
Gerechtigkeit". Der Reichtum soll fair verteilt werden. 24 Prozent
finden ganz konkret, dass Friedenssicherung derzeit die erste
Priorität der Politik sein sollte. Bei der NEON-Umfrage von 2005 war
noch nicht einmal jeder Zehnte dieser Meinung. Knapp drei Viertel
finden das derzeitige Wirtschaftssystem ungerecht. Uneinig ist man
sich hingegen darüber, wie man das komplexe Problem lösen könnte - 28
Prozent fordern mehr Regulierung des Marktes, 26 Prozent weniger
Regulierung. Ebenso uneinig sind sich die Befragten über ihre eigene
politische Richtung. Über die Hälfte kann mit den politischen Polen
"rechts" und "links" nichts mehr anfangen. Was auch daran liegen
könne, dass diese Begriffe an Trennschärfe verlören, meint der
Dortmunder Soziologe Paul Eisewicht. Knapp 60 Prozent der 18- bis
35-Jährigen regen sich beispielsweise über teure Bausünden wie den
Berliner Flughafen auf, gehen aber selten auf die Straße. Ihre
Protestbereitschaft sieht Eisewicht dennoch: "Wir haben es mit ganz
neuen Protestformen zu tun. Mir fällt kein Grund ein, warum es
politischer sein sollte, am CDU-Stand Kuchen auszuteilen, als auf
Facebook eine Studie über Antisemitismus mit seinen Freunden zu
teilen."

Die ausführlichen Umfrageergebnisse der forsa-Umfrage vom 14. Juli
2014 veröffentlicht NEON in einer großen Titelgeschichte am 8.
September 2014. Befragt wurden 1.000 deutschsprachige Personen
zwischen 18 und 35 Jahren.



Pressekontakt:
Sabine Grüngreiff
Leiterin Markenkommunikation
Gruner + Jahr AG & Co KG
Tel: +49 (0) 40 / 37 03 - 24 68
E-Mail: gruengreiff.sabine@guj.de
www.neon.de


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