(Registrieren)

Roland Berger-Studie zur Stahlbranche: Neuer Ansatz für eine alte Industrie

Geschrieben am 29-08-2014

Chicago/München (ots) -

- Globale Überkapazität und billige Importe sorgen für
Profitabilitätslücke in der Stahlindustrie
- Stahlhersteller reagieren meist mit Kostensenkungsprogrammen
- Um die Produktion komplett auszulasten, treffen Stahlkonzerne
oft unprofitable Vertriebsentscheidungen
- Entscheidungen berücksichtigen oft nicht die aktuellen
Gegebenheiten und Marktpreise
- Stahlkonzerne sollten ihre Entscheidungsprozesse überdenken und
den Fokus auf den Vertrieb legen

Die weltweite Stahlindustrie leidet seit Jahren an Überkapazität.
Waren 2007 weltweit noch knapp 1,6 Milliarden Tonnen Stahl verfügbar,
so waren es 2013 schon über 2 Milliarden Tonnen. Doch die weltweite
Nachfrage nahm im gleichen Zeitraum nur leicht zu - die Schere
zwischen Kapazität und Nachfrage gerät so immer stärker auseinander.
Preisverfall, ein hoher Margendruck und das wachsende Preisgefälle
zwischen Stahl aus westlichen Ländern und günstigerem Importstahl
spitzen die angespannte Lage in der Industrie zu.

Auf diese Marktentwicklung reagieren Unternehmen immer nach dem
gleichen Muster: Mit Werksschließungen, Entlassungen oder Verkäufen
von Vermögensteilen versuchen sie schnelle Kostensenkungen zu
erzielen. Doch damit können die aktuellen Marktherausforderungen
nicht langfristig bewältigt werden. In der neuen Studie "Challenging
Conventional Wisdom in Steel" untersucht Roland Berger Strategy
Consultants einen neuen Ansatz, um die drängenden Probleme der
Stahlindustrie effizienter zu lösen.

"Überkapazitäten und Billigimporte stellen die größten Bedrohungen
für die Stahlindustrie dar - und diese Lage wird sich in der nahen
Zukunft nicht merklich verändern", erläutert Thomas Wendt, Partner
von Roland Berger in Nordamerika. "Heute ist es günstiger, eine Tonne
Stahl um die halbe Welt zu transportieren, als sie ein paar Hundert
Kilometer auf der Schiene oder Straße zu verschieben. Stahlkonzerne
sollten daher nicht nur auf die Kosten achten, sondern vielmehr an
ihren Umsätzen arbeiten."

Reiner Fokus auf Finanzkennzahlen liefert ein verzerrtes Bild

Viele Stahlkonzerne treffen ihre Entscheidungen ausschließlich
auf Basis von Kennzahlen aus der Gewinn- und Verlustrechnung. Die
gängige Diagnose: Individuelle Verträge sind profitabel, aber die
Fixkosten bleiben zu hoch. Bei der Analyse vernachlässigen
Stahlproduzenten die aktuellen Marktentwicklungen und die
Wettbewerbslage und reagieren auf die sinkende Profitabilität nur mit
Kosteneinsparungen mit dem Ziel, ihre Absatzmengen zu erhöhen. Dabei
werden die Marktpreise weiter gesenkt, um dieses Volumen zu
realisieren; Durchschnittspreise fallen oft tiefer als angenommen.
Die Folgen: Der Margendruck nimmt zu und die Profitabilität sinkt.
Eine gefährliche Abwärtsspirale, die Stahlhersteller mit gezielten
Strategien abwenden sollten.

Der einseitige Blick auf die Gewinn- und Verlustrechnung als Basis
für Unternehmensentscheidungen birgt große Risiken: "Die Gewinn- und
Verlustrechnung liefert meist ein verzerrtes Bild der Realität",
erklärt Isaac Chan, Co-Autor der Studie. "Wenn sie als einzige
Grundlage für die Geschäftsstrategie des Unternehmens dient, wird der
Erfolg langfristig ausbleiben." Denn die Kennzahlen der Gewinn- und
Verlustrechnung basieren auf historischen Daten und spiegeln weder
die am Markt erzielbaren Preise noch die aktuellen Kosten wider.

Zusätzliche Dienstleistungen bieten echtes Wertpotenzial

Der Fokus auf weiche Faktoren wie eine angepasste Lagerhaltung,
individuelle Zahlungsbedingungen sowie auf enge Kundenbeziehungen
stellen in der Branche einen echten Mehrwert und eine Geschäftschance
dar ."Viele Stahlproduzenten glauben, dass sie ihre Preise senken
müssen, um mit den günstigeren Wettbewerbern besser Schritt halten zu
können. Doch da irren sie sich", warnt Roland Berger-Experte Kunal
Shah. "Um sich vom Wettbewerb abzuheben, sollten sie ihren Kunden
vielmehr einen Mehrwert durch zusätzliche Services bieten."

Um nachhaltig profitabel wachsen zu können, sollten sich
Stahlkonzerne daher zunächst ein klares Bild der Lage verschaffen.
Dabei müssen interne Verkaufsentscheidungsprozesse genauso
berücksichtigt werden wie externe Marktbedingungen. Denn nur mit
einem umfassenden Verständnis für alle wichtigen Aspekte sind
Führungskräfte in der Lage, zwischen kurzfristigen Aufwärtstrends am
Markt und nachhaltigem Erfolg zu unterscheiden. Ohne dieses
Verständnis bleibt ein erhebliches Potential ungenutzt, um die
Profitabilität der Stahlindustrie langfristig zu steigern.

Die Studie können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.de/pressemitteilungen

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter unter:
www.rolandberger.com/press-newsletter



Pressekontakt:
Claudia Russo
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8190
E-Mail: claudia.russo@rolandberger.com
www.rolandberger.com


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

544233

weitere Artikel:
  • VisionAir: Werkschau zum DestinationCamp 2014 Hamburg (ots) - Blick zurück mit Stolz: Unter dem Titel "Visionair - Durchstarten auf Augenhöhe" ist jetzt die Werkschau des diesjährigen Destinationcamps in Hamburg erschienen. Benjamin Buhl vom Veranstalter Netzvitamine stellt zufrieden fest: "Das Format der Kreativ- und Zukunftswerkstatt im Tourismus scheint sich mit der 4. Ausgabe vom 25. - 27. April 2014 endgültig etabliert zu haben." Besondere Aufmerksamkeit beim Destinationcamp 2014 galt der Keynote von Uwe Lübbermann zur Vision und "Moderation" seines Unternehmens Premium, mehr...

  • ETX Capital übernimmt Ariel Communications London (ots/PRNewswire) - ETX Capital [http://www.etxcapital.de ] freut sich, die Akquisition von Ariel Communications [http://www.arielcommunications.co.uk ], einem führenden Anbieter von Multi-Asset-Handelsplattformen, bekanntgeben zu können. ETX Capital ist ein globaler Anbieter von Finanzdienstleistungen, einschliesslich CFD- und Devisenhandel, mit Sitz in der City of London. Das Unternehmen verfügt über ein starkes und wachsendes Privatkundengeschäft und betreut darüber hinaus auch institutionelle Anleger und vermögende mehr...

  • Tourismusziel Arabische Halbinsel boomt - heute und in Zukunft Frankfurt am Main (ots) - Experten diskutierten über die Gründe für den Erfolg des Reisezieles Arabische Halbinsel bei einer Podiumsdiskussion des Travel Industry Clubs Das Image einer ganzen Region ändert sich rasant schnell. War die Arabische Halbinsel noch vor wenigen Jahren nur als Erdöllieferant bekannt, gilt sie heute als eines der beliebtesten Tourismusziele der Welt. Und das bei rosigen Aussichten für die Zukunft. So lautete der Tenor einer Veranstaltung des Travel Industry Clubs am 28. August 2014 in Berlin. Vor rund mehr...

  • 14. INTERFOOD 2014 eröffnet im September Shanghai (ots/PRNewswire) - Die Interfood 2014 wird vom 25. bis 27. September im Intex Shanghai (No. 55 Loushanguan Rd) stattfinden. Die Messe wurde 1988 ins Leben gerufen, ist bereits seit über 20 Jahren am Markt und ist damit die älteste Messe für Lebensmittelverarbeitungsmaschinen in China. Die Messe behält ihr ursprüngliches Ziel bei, die aktuellsten Marktinformationen und Technologiekommunikation sowie eine besondere Plattform für alle Unternehmen der Branche zu bieten, die nach Informationen und Handelsmöglichkeiten suchen, mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Ermittlungen gegen die Deutsche Bahn eingeleitet Stuttgart (ots) - Der gefährliche Unfall eines Gas-Zugs wegen völlig maroder Gleise bringt die Deutsche Bahn weiter unter Druck. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf beschuldigt zwei Mitarbeiter des Staatskonzerns, ihre Sorgfaltspflichten bei Inspektionen vernachlässigt und dadurch Menschenleben gefährdet zu haben. "Wir ermitteln wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr gegen zwei Verantwortlichen der Deutschen Bahn", bestätigte Oberstaatsanwalt Ralf Herrenbrück der Stuttgarter Zeitung (Samstagausgabe). mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht