(Registrieren)

Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Stephan Weil, niedersächsischer Ministerpräsident

Geschrieben am 29-08-2014

Osnabrück (ots) - Weil: Altschuldenfonds wäre Befreiungsschlag für
die Länder

Ministerpräsident regt Umwandlung des Solis für Schuldenabbau an

Hannover.- Der niedersächsische Regierungschef und amtierende
Bundesratspräsident Stephan Weil (SPD) hat sich dafür ausgesprochen,
die nach dem Auslaufen des Solidarpakts frei werdenden Mittel zur
Tilgung der Altschulden der Länder zu verwenden. In einem Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Weil, auf die Einnahmen aus
dem "Soli" in Höhe von 14 Milliarden Euro jährlich könne der Staat
auch nach Beendigung des Programms für den Aufbau Ost im Jahr 2019
nicht verzichten. Sinnvoll sei es, diese Mittel dann zum Abbau der
Altschuldenlast zu nutzen, wie dies Hamburgs Bürgermeister Olaf
Scholz (SPD) vorgeschlagen habe. Nach diesem Modell könnte der Bund
die Zinsen für die Altschulden der Länder übernehmen; die
Bundesländer wiederum müssten sich zur sukzessiven Tilgung ihrer
Verbindlichkeiten verpflichten. Weil betonte, aus Sicht der Länder,
die in besonderer Weise die Schuldenbremse meistern müssten, wäre
eine solche Lösung "so etwas wie ein Befreiungsschlag". Vor Beginn
der Verhandlungen über eine Neuregelung der Finanzbeziehungen
zwischen Bund und Ländern im Herbst zeigte sich der
Bundesratspräsident zuversichtlich, dass es eine Verständigung über
alle anstehenden Fragen, von der künftigen Verwendung des
Solidarbeitrags über den Länderfinanzausgleich bis zu anderen
Aufgaben, geben könne. "Wir haben in der letzten
Ministerpräsidentenkonferenz zur Neuordnung der Finanzbeziehungen
sehr konstruktive Gespräche geführt; seitdem sehe ich dieser großen
Operation mit etwas mehr Optimismus entgegen", sagte Weil. Der
niedersächsische Regierungschef erklärte, er sehe beim
Länderfinanzausgleich "keinen durchgreifenden Änderungsbedarf", wie
ihn Geberländer wie Bayern, Baden-Württemberg oder Hessen
reklamieren. "Wenn andere Länder das anders sehen, müssen wir
zumindest sicherstellen, dass es auch in Zukunft einen fairen
Ausgleich zwischen den Ländern gibt und dass allen Ländern die
Einhaltung der Schuldenbremse ermöglicht wird", unterstrich Weil.
Insofern sei es auch wichtig, die Diskussion über den Soli mit der
über den Länderfinanzausgleich zu verknüpfen. Eine Absage erteilte
Weil der Forderung des bayerischen Finanzministers Markus Söder
(CSU), die Schuldenentwicklung der Länder durch eine Aufsicht nach
dem Vorbild der Eurozone zu kontrollieren. "Das ist ein echter Söder,
er überzieht wie immer. Es gibt ein solches Gremium schon: den
Stabilitätsrat", unterstrich der SPD-Politiker. Kritisch beurteilte
Weil auch Vorschläge, zur Finanzierung von Verkehrsprojekten über
Fonds privates Kapital zu generieren. "Das wären schlichtweg neue
Schattenhaushalte, um Hintertürchen in Sachen Verschuldung zu
schaffen", monierte der Ministerpräsident.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

544111

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Gernot Erler, Russlandbeauftragter der Bundesregierung Osnabrück (ots) - Russlandbeauftragter Erler: Putin zu offener Intervention in Ukraine bereit Zweifel an Wirkung von Sanktionen Osnabrück.- Nach Einschätzung des Russlandbeauftragten der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), rückt ein offenes Eingreifen Russlands in der Ukraine immer näher. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Erler: "Wir müssen uns darauf einstellen, dass Präsident Wladimir Putin bereit ist für eine offene Intervention." Putin habe eine Prioritätenentscheidung getroffen. mehr...

  • Der Tagesspiegel: CSU-Vize Christian Schmidt geht auf Mautkritiker zu Berlin (ots) - Im Streit um die Maut hat nach CSU-Parteichef Horst Seehofer auch Landwirtschaftsminister und CSU-Parteivize Christian Schmidt Kompromissbereitschaft signalisiert. Auf die Frage, ob man grenzüberschreitende Straßen in einem Radius von 50 oder 100 Kilometern aus der Mautpflicht herausnehmen könnte, sagte Schmidt dem Tagesspiegel (Freitagausgabe): "Dazu gibt es das parlamentarische Verfahren". "Um Einzelfragen kann man sich später kümmern", mahnte der CSU-Politiker in Richtung der Mautkritiker auch aus den Reihen der mehr...

  • ZDF-Politbarometer Extra Sachsen August II 2014 / CDU klar stärkste Kraft - aber mit wem wird sie regieren? / In der Schlussphase legt die CDU etwas zu - AfD bei 7 Prozent - NDP auf der Kippe (FOTO) Mainz (ots) - Wenige Tage vor der Landtagswahl in Sachsen, die am letzten Tag der Sommerferien stattfindet, zeichnet sich auch dieses Mal eine geringe Wahlbeteiligung ab. Auf der Zielgeraden kann sich die CDU verbessern, die Linke bleibt trotz leichter Verluste zweitstärkste Kraft. Spannend bleibt vor allem, wer von den kleineren Parteien es schafft, die 5-Prozent-Hürde zu überspringen: Die besten Aussichten hat die AfD, die NPD steht auf der Kippe, und für die FDP sind die Chancen eher schlecht. Politbarometer-Projektion: mehr...

  • Maßnahmen der Bundesregierung sind unglaubwürdig Berlin (ots) - Zum Maßnahmenpaket des Bundeskabinetts gegen Armutsmigration erklären die Spitzenkandidaten aus Sachsen, Brandenburg und Thüringen der Alternative für Deutschland, Frauke Petry, Alexander Gauland und Björn Höcke: Es brauche keine Fachleute, um zu erkennen, dass das Gesetzespaket des Bundeskabinetts gegen die Armutsmigration nur einen halbherzigen, widerwilligen Minimalkompromiss zu Wahlkampfzeiten darstelle, erklären die drei Spitzenkandidaten der AfD. Damit sei niemandem wirklich geholfen, denn das Vorhaben treffe mehr...

  • Der Tagesspiegel: Chef-Außenpolitiker des Bundestags fordert Gesamtkonzept für Umgang mit Terrororganisation IS / Röttgen: "Waffen sind noch keine Lösung für Konflikte" Berlin (ots) - Berlin - Wenige Tage vor der Debatte im Bundestag über Waffenlieferungen in den Irak wächst der Druck auf die Bundesregierung auch aus der großen Koalition, ein Konzept für den Umgang mit der Terrororganisation IS vorzulegen. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), fordert nun ein Gesamtkonzept zur Bekämpfung der islamistischen Terrororganisation. "Mit der Entscheidung der Regierung betreten wir Neuland", sagte Röttgen dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht