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Lausitzer Rundschau: Warten auf ein Wunder Tarifstreit in der Luft und auf der Schiene

Geschrieben am 28-08-2014

Cottbus (ots) - Für viele Reisende könnte es demnächst richtig
ungemütlich werden. In der Luft und auf der Schiene. Der von der
Piloten-Gewerkschaft Cockpit kurzfristig für den heutigen Vormittag
anberaumte Streik der Lufthansa-Tochter Germanwings ist da womöglich
nur ein bitterer Vorgeschmack. Die Eisenbahnergewerkschaft GDL hält
ihr Pulver zwar noch trocken. Nach dem gescheiterten Tariffrieden bei
der Bahn würde es aber schon an ein Wunder grenzen, wenn der
Arbeitskampf ausbliebe. Sowohl Cockpit als auch GDL vertreten sehr
zweifelhafte Forderungen in den Verhandlungen mit den Arbeitgebern.
Die einen wollen ein mittlerweile völlig weltfremdes
Frühverrentungsmodell zementieren, das es Flugkapitänen erlaubt,
bereits mit 55 Jahren wohlversorgt am Boden zu bleiben. Die anderen
wollen nicht nur für die Lokführer sprechen, sondern auch für
Zugbegleiter oder Bordgastronomen, die bislang von der Gewerkschaft
EVG vertreten werden. Ein absurder Konkurrenzkampf ist da im Gange.
Und der Schaden ist noch gar nicht absehbar. Die Diskussion über die
Allmacht kleiner Spartengewerkschaften dürfte damit weiter Nahrung
bekommen. Vor allem darüber, wie man sie beschneiden könnte. Die
Bundesregierung sinnt auf ein spezielles Gesetz, wonach nur die
mitgliederstärkste Gewerkschaft in einem Betrieb Tarifverträge
abschließen darf. Auch wenn der Plan verfassungsrechtliche Fragen
aufwirft, einfach zusehen, wie massenhaft Kunden für überzogene
Forderungen in Geiselhaft genommen werden, kann auch nicht die Lösung
sein. Aber vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder. So wie
gerade erst bei den niedergelassenen Ärzten, die sich in
Rekordgeschwindigkeit auf eine höhere Vergütung mit den Kassen
geeinigt haben. Es geht also, wenn man zu Kompromissen bereit ist.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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