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Wohlstand als Fortschrittsbremse: Nur 37 Prozent der Deutschen aber 76 Prozent der Polen möchten in ihrem leben noch viel erreichen

Geschrieben am 26-08-2014

München (ots) - Auf den ersten Blick liest es sich harmlos: 45
Prozent der Deutschen sind mit dem, was sie in ihrem Leben bisher
erreicht haben, zufrieden; 37 Prozent, deutlich weniger, möchten noch
viele Pläne verwirklichen. Brisanz bekommen diese vom Münchner IMAS
Institut erhobenen Befunde durch den Vergleich mit Polen. Im
östlichen Nachbarland begnügen sich nur 18 Prozent der Bürger mit
ihrer bisherigen Lebensleistung, 76 Prozent der Polen möchten noch
mehr erreichen. Zwischen den Zukunftserwartungen der beiden
Nachbarländer liegen Welten.

Es liegt nahe, die extrem unterschiedliche Stimmungslage auf die
jahrzehntelange Wohlstandserfahrung der Deutschen zurückzuführen,
während die Antworten der Polen Aufholgesinnung signalisieren. Die
unambitionierte Haltung der Bundesbürger läßt zwar kaum Soziale
Konflikte großen Stils befürchten. Abgesehen davon ist eine Nation
mit einem so ausgeprägten Sättigungsgefühl naturgemäß
antriebsschwach, reformunwillig, risikoscheu und für den globalen
Wettbewerb mental schlecht gerüstet.

Die Lebensziele der Deutschen

Wonach streben die Deutschen eigentlich, abgesehen von der
Gesundheit?

Dazu stellte IMAS den rund 2.000 Befragten mögliche Lebensziele
zur Auswahl.

Allergrößten Wert legt die Bevölkerung (in jeweils absoluter
Mehrheit) auf soziale Sicherheit/einen sicheren Arbeitsplatz, die
Pflege zwischenmenschlicher Kontakte, ein Leben ohne Zwänge, auf
Kinder/Familie, gutes Einkommen haben und "ein geregeltes Leben
führen, wo alles seinen gewohnten Gang geht". Vorrangig (für knapp
jeden Zweiten) sind auch die Wünsche, eigenen Besitz zu schaffen und
genügend Freizeit ohne Arbeitsüberlastung zu haben.

Es ist unschwer zu erkennen, daß die Lebenskonzepte der Deutschen
auf ein gesichertes, geregeltes und ein eher geruhsames Dasein
abzielen.

Erst im Mittelfeld notiert (mit 44 Prozent) der Wunsch nach einem
interessanten Beruf, sowie das Streben nach beruflichem Aufstieg. Nur
22 Prozent finden es erstrebenswert, "etwas besonderes zu
vollbringen, etwas zu bewegen".

Wenig Geschmack finden die Deutschen auch an sozialem Engagement
(25%). Am Schluß der Bedeutungshierarchie steht der politische
Ehrgeiz: Lediglich 15 Prozent finden politisches Engagement, gar nur
11 Prozent öffentlichen Einfluß erstrebenswert.

Gesättigte Lebensziele

Vom IMAS gefragt, bei welchen Lebenszielen sie sagen würden:
"...So wie es jetzt ist, bin ich damit zufrieden", verwiesen jeweils
mehr als zwei Fünftel der Bevölkerung auf die Realität vieler
freundschaftlicher Kontakte mit anderen Menschen, das Vorhandensein
einer Familie und darauf, daß das Leben einen geregelten und
gewohnten Gang geht. Auf alle übrigen zur Diskussion gestellten Items
entfielen vergleichsweise geringe Hinweise.

Was aus gesellschaftspolitischer Perspektive letztlich zu denken
gibt, ist die Tatsache, daß alle Indikatoren für eine berufliche und
wirtschaftliche Dynamik im Lebensgefühl der Deutschen eine sehr
untergeordnete Rolle spielen. Sie werden überschattet von einem
biedermeierlich anmutenden Lebensgefühl, das meilenweit von der
Aufbruchsgesinnung in den Wirtschaftswunderjahrzehnten nach dem
letzten Weltkrieg entfernt ist. Die Nation, so scheint es, ist
schläfrig geworden.

Daten zur Befragung
Persönliche (face-to-face) Befragung im Juni/Juli 2014.
Ca. 2.000 Personen, repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 16
Jahren.



Pressekontakt:
Achim von Kirschhofer
Tel: (089) 490417-11
mob: 0177-7933768
email: kirschhofer@imas-international.de


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