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Börsen-Zeitung: Alles im Griff, Kommentar zu Bilfinger von Peter Olsen

Geschrieben am 11-08-2014

Frankfurt (ots) - Joachim Müller ist in diesen Tagen nicht zu
beneiden. Nach dem Abgang von Vorstandschef Roland Koch muss er als
Finanzvorstand von Bilfinger die schwachen Kennzahlen des zweiten
Quartals 2014 präsentieren - das ist natürlich sein Job -, soll aber
zudem über Hintergründe des Scheiterns von Koch Rede und Antwort
stehen. Das kann er mit Blick auf die Zuständigkeit des Aufsichtsrats
in Fragen der Vorstandsbestellung und -abberufung nicht leisten. Dass
natürlich trotzdem vergeblich versucht wird, Müller Details über die
Vorgänge in Mannheim zu entlocken, zeigt überdeutlich, wie wenig das
vorgelegte Zahlenwerk im Augenblick zählt.

Immerhin scheint für die erkannten Risiken jetzt genügend
vorgesorgt zu sein, so dass der Ausblick für die zweite Jahreshälfte
fast schon einen Hauch von Optimismus trägt. So sollen sich die
eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen positiv auf das Ergebnis
auswirken. Und Müller lässt dem Markt Fantasie bezüglich der für 2014
möglichen Dividende, indem er auf die traditionell
aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik des Unternehmens verweist.

Überhaupt bemüht sich der Finanzvorstand um ein Höchstmaß an
Normalität. Der eingeschlagene Umbau Richtung Dienstleistungen sei
richtig und werde fortgesetzt. Man werde überprüfen, welches Budget
für notwendige weitere Zukäufe noch zur Verfügung stehe, und das
Thema Merger & Acquisitions sei nicht grundsätzlich auf Eis gelegt
worden. Alles im Griff also.

Insgesamt birgt das Zahlenwerk für das zweite Quartal keine
Überraschungen negativer Art. Dass der MDax-Wert nach einem
beispiellosen Absturz seit der ersten Gewinnwarnung Ende Juni gestern
wieder etwas Tritt fasste, dürfte sich vor allem aus dem im zweiten
Quartal stabilen Konzerngewinn erklären. Aber gerade da haben sich
positive Sonderfaktoren stützend ausgewirkt. Geringere Zinslasten
wegen des Verkaufs der Anteile an dem selbst gegründeten Fonds BBGI
halfen. Das abgegebene Betreibergeschäft und der zum Verkauf stehende
Ingenieurbau polsterten das Ergebnis vor Steuern kräftig auf und
bügelten Ertragsschwächen im fortzuführenden Geschäft aus. Und bei
Gelingen des Verkaufs des Ingenieurbaus setzt Müller auf einen
Buchgewinn.

Dauerhafte Ruhe und Vertrauen in die Nachhaltigkeit der
Bilfinger-Strategie - weg vom zyklischen Bau, hin zu den baunahen
Dienstleistungen - wird wohl erst die Bestandsaufnahme des
interimistisch agierenden Vorstandschefs Herbert Bodner bringen. Das
wird noch ein paar Wochen dauern.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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