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Stabiler Netzbetrieb zukünftig nicht mehr ohne erneuerbare Energien / dena-Roadmap zeigt Weiterentwicklung des Marktes für netzstabilisierende Leistungen

Geschrieben am 29-07-2014

Berlin (ots) - Dezentrale Energieanlagen sollen in Zukunft mehr
zur Sicherung eines stabilen Stromnetzbetriebs beitragen. In der
"Roadmap Systemdienstleistungen 2030" zeigt die Deutsche
Energie-Agentur (dena), was dafür getan werden muss. Zu den
Empfehlungen gehört unter anderem, die Technologien und Produkte
weiterzuentwickeln, die Zusammenarbeit zwischen Übertragungs- und
Verteilnetzbetreibern auszubauen und neue Marktanreize zu setzen.

"Die dena-Roadmap beschreibt für jede Systemdienstleistung, welche
Akteure welche Anpassungen bis wann umsetzen müssen, um auch im Jahr
2030 auf ausreichend Systemdienstleistungen zurückgreifen zu können.
Damit schafft sie Planbarkeit in einem sehr wichtigen Handlungsfeld
der Energiewende", sagt Stephan Kohler, Vorsitzender der
dena-Geschäftsführung.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere von
wetterabhängigen Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen, stellt
wachsende Herausforderungen an die Stromübertragung und -verteilung.
Die Lastflüsse im Netz wechseln stärker und der Strom muss
tendenziell über weitere Entfernungen transportiert werden.
Gleichzeitig stehen konventionelle Kraftwerke immer weniger zur
Verfügung, um mit sogenannten Systemdienstleistungen die Spannung und
die Frequenz zu stabilisieren oder die Versorgung nach Störungen
wiederherzustellen. Um den sicheren Netzbetrieb auch in Zukunft
gewährleisten zu können, müssen neue Wege zur Bereitstellung von
Systemdienstleistungen gefunden werden.

Netz- und Anlagenbetreiber müssen intensiver Informationen
austauschen

Mit der zunehmend dezentralen Stromeinspeisung steigt der
Koordinationsbedarf zwischen Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern
sowie den Anlagenbetreibern. Hierfür müssen neue Abstimmungs- und
Informationsprozesse entwickelt und umgesetzt werden, wie etwa im
Bereich der Spannungshaltung:

Für einen stabilen Netzbetrieb muss die Spannung im Stromnetz im
zulässigen Bereich gehalten werden. Dies geschieht unter anderem
durch regelbare Transformatoren und die Bereitstellung von
Blindleistung. Da durch die zunehmende Einspeisung erneuerbarer
Energien die Spannung im Verteilnetz beeinflusst wird, empfiehlt sich
zukünftig, die Spannung neben bisherigen Methoden weitergehend durch
ein aktives Blindleistungsmanagement von Erneuerbare-Energien-Anlagen
im Verteilnetz zu steuern. Dadurch kann der Blindleistungsaustausch
zwischen den verschiedenen Spannungsebenen optimiert und der
Netzausbaubedarf im Verteilnetz gegebenenfalls reduziert werden.

Das neue Blindleistungsmanagement sollten Übertragungsnetz-,
Verteilnetz- und Anlagenbetreiber zunächst gemeinsam in
entsprechenden Pilotprojekten testen, um mittelfristig einen neuen
Standard zu definieren und in die Praxis umsetzen zu können.

Technologien und Produkte für Systemdienstleistungen müssen
weiterentwickelt werden

Für eine alternative Erbringung von Systemdienstleistungen müssen
neue Technologien erprobt, technische Standards definiert und die
bisherigen Systemdienstleistungsprodukte zum Teil neu strukturiert
werden.

Beispielsweise müssen die Übertragungsnetzbetreiber die
Anforderungen und Produkte für die Erbringung von Regelleistung
überprüfen. Regelleistung wird eingesetzt, um Abweichungen zwischen
Stromerzeugung und -last auszugleichen. Ziel muss es sein, dass etwa
Erneuerbare-Energien-Anlagen und Batteriespeicher verstärkt
Regelleistung bereitstellen und am Regelleistungsmarkt teilnehmen
können. Dies wird bisher unter anderem durch lange
Ausschreibungszeiträume erschwert. Aufbauend auf einer Untersuchung
der Übertragungsnetzbetreiber sollte die Bundesnetzagentur die
Anforderungen und Produkte für die Regelleistung entsprechend
anpassen.

Wirtschaftlichkeit von Systemdienstleistungen muss gewährleistet
werden

Gewisse Systemdienstleistungsprodukte werden von konventionellen
Kraftwerken automatisch erbracht. Dazu gehört zum Beispiel die
Momentanreserve, die durch die rotierende Schwungmasse der
Generatoren bereitgestellt wird. Deshalb gibt es dafür keinen Markt -
sie wird also auch nicht vergütet. Bei dezentralen Energieanlagen
muss diese Systemdienstleistung technisch gezielt bereitgestellt
werden, wodurch Zusatzkosten entstehen können.

Die Politik muss einen Rahmen schaffen, damit die Erbringung von
Systemdienstleistungen sowohl für Stromnetz- und Anlagenbetreiber als
auch für Verbraucher wirtschaftlich tragbar bleibt.

Zur Roadmap "Systemdienstleistungen 2030"

Die Roadmap "Systemdienstleistungen 2030" wurde von der dena
gemeinsam mit zentralen Stakeholdern, wie Stromnetzbetreibern,
Betreibern und Projektentwicklern von Erneuerbare-Energien-Anlagen
sowie Herstellern von Netz- bzw. Anlagentechnik, erarbeitet. Als
Basis diente die im Frühjahr veröffentlichte dena-Studie
"Systemdienstleistungen 2030", die den Bedarf an
Systemdienstleistungen bei einem hohen Anteil erneuerbarer Energien
bis zum Jahr 2030 untersucht hat.

Die gesamte Roadmap und die Studie zum Download finden Sie unter
www.dena.de/sdl.

An der Erstellung von Roadmap und Studie waren beteiligt: 50Hertz
Transmission GmbH, ABB AG, Amprion GmbH, BELECTRIC GmbH, E.DIS AG,
ENERCON GmbH, EWE NETZ GmbH, Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom
mbH, N-ERGIE Netz GmbH, Netze BW GmbH, SMA Solar Technology AG,
TenneT TSO GmbH, TransnetBW GmbH, Westnetz GmbH, Younicos AG. Als
Gäste waren eingebunden: ef.Ruhr GmbH, RWE Deutschland AG, Statkraft
Markets GmbH.



Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Nadia Grimm,
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-804, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699,
E-Mail: grimm@dena.de, Internet: www.dena.de


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