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Aufwärts trotz Krieg und Krise / Global Economic Outlook von Deloitte sieht neue Normalität

Geschrieben am 25-07-2014

München (ots) - Die neue Normalität heißt: Langsames Wachstum der
Industrienationen, Stabilisierung der aufstrebenden Nationen und die
allmähliche Abnahme systemischer Risiken - wie der aktuelle Deloitte
Global Economic Outlook für das dritte Quartal 2014 zeigt. Danach
entwickelt sich die Euro-Zone trotz einer verhalten positiven Tendenz
sehr unterschiedlich. In den USA sorgt eine anziehende
Verbrauchernachfrage ebenso für positive Signale wie der
beschleunigte Rückgang der Arbeitslosigkeit. China versucht den
Spagat zwischen Wachstumssicherung und Konsolidierung des
Kreditwesens. In Indien sorgt eine neue Regierung für neue
Perspektiven. In Brasilien sind die Aussichten durchwachsen: Das
Wachstum schwächelt und die sozialen Verwerfungen sind nur schwer in
den Griff zu bekommen. In Japan hängt alles vom "dritten Pfeil" der
Abe-Regierung ab, während Russland mit seiner Orientierung nach Asien
neue Wege einschlägt, aber an gravierenden strukturellen Problemen
leidet.

"Trotz Stabilisierung der Weltwirtschaft sorgen die kriegerischen
Konflikte von der Ukraine über den Nahen Osten bis hin zum
südchinesischen Meer für neue Unsicherheiten und Risiken. Bislang
zeigen die Finanzmärkte jedoch nur wenig Reaktion - ob aus Optimismus
oder aus Ermüdung, bleibt dahingestellt", kommentiert Dr. Alexander
Börsch, Leiter Research Deutschland bei Deloitte.

Eurozone: Zone der Gegensätze

In der Euro-Zone sind die Unterschiede nach wie vor sehr groß, die
Wachstumsraten driften nach wie vor auseinander. Dennoch scheint die
allgemeine Entwicklung aufwärts zu gehen. Portugal und Griechenland
sind an die Kapitalmärkte zurückgekehrt, die EZB hat die Geldpolitik
noch einmal gelockert und die allgemeine Unsicherheit bei den
Wirtschaftsakteuren nimmt ab. Jedoch blieb das Wachstum mit 0,2
Prozent in Q1 2014 anämisch, die Inflationsrate ist sehr niedrig -
und es stehen vielerorts Strukturreformen aus. Das langfristige
Wachstumspotential der Eurozone ist gesunken und kann nur durch
produktivitätssteigernde Reformen wieder gesteigert werden.

USA: Verbrauchernachfrage macht Hoffnung

Das BIP der USA ist in Q1 2014 unerwartet um 2,9 Prozent gesunken
- vor allem wegen des harten Winters. Die Binnennachfrage blieb aber
stabil - und gibt Anlass zu Optimismus für den Rest des Jahres.
Insbesondere im Gesundheitsbereich geben die US-Bürger wieder
deutlich mehr aus. Im Mai 2014 erreichte der Beschäftigungsstand
erstmals wieder das Vorkrisenniveau, zudem legt der Abbau der
Arbeitslosigkeit an Tempo zu- eine Fortsetzung der positiven
Entwicklung im weiteren Jahresverlauf wird erwartet.

China: ein Fuß am Gas, einer auf der Bremse

China muss zwei gegensätzliche Strategien in Einklang bringen:
Einerseits soll das Wachstum gehalten, andererseits aber die
exzessive Kreditvergabe insbesondere im Schattenbankensystem
eingedämmt werden, die dieses bislang sicherstellte. Derzeit steigt
die Kreditmarktaktivität wieder - im Mai 2014 um 12,54 Prozent
gegenüber dem April. Ein weiteres Problem liegt in der hohen
Verschuldung der Provinzregierungen. Die Gefahr einer Immobilienblase
indes nimmt ab, auch die Inflation ist auf einen Tiefstand gesunken.

Indien: Neustart mit Hindernissen

Nach der Wahl der neuen Regierung stehen die Zeichen fürs Erste
auf politische Stabilität. Die Herausforderungen sind unverändert
groß: Das Wachstum bleibt mit unter 5 Prozent schwach, die
Lebensmittelpreise steigen überproportional, die Infrastruktur ist
stark ausbaubedürftig. Der neue Regierungschef Modi hat zehn
Prioritäten definiert, darunter die Auflösung des Investitionsstaus.
Auch soll die politische Ebene effizienter und transparenter handeln
und damit das Vertrauen der Investoren stärken.

Brasilen: auf dem Boden der Tatsachen

Brasilien sieht sich ebenfalls vor großen Herausforderungen: Der
starre Arbeitsmarkt, mangelnde Transparenz und die drängende soziale
Frage machen dem Land zu schaffen. Das Wachstum bewegt sich im
Nullkomma-Bereich, die Binnennachfrage stockt, die
Industrieproduktion schwächelt ebenso wie die Rohstoffpreise und der
Export. Hinzu kommen eine hohe Inflation und schwindendes Vertrauen
von Verbrauchern und Unternehmen. Insgesamt ist eine Reihe von
Reformen nötig, um Brasilien wieder auf Kurs zu bringen.

Japan: die Macht des dritten Pfeils

Die Wirtschaftspolitik Japans besteht aus drei Pfeilen,
fiskalischer Stimulus, geldpolitischer Stimulus und Deregulierung.
Der dritte Pfeil der Deregulierung und strukturellen Reform
entscheidet, ob die Abenomics Japan wieder Aufwind geben können. Die
Pläne der Regierung zielen aktuell auf eine Reform der
Unternehmensbesteuerung, die Schaffung eines trans-pazifischen
Freihandelsabkommens und Liberalisierung des Arbeitsmarkets. Auch
eine Agrarreform, mehr PPP-Infrastruktur-Projekte und nicht zuletzt
die Energiefrage spielen eine Rolle. Die japanische Wirtschaft
scheint eher skeptisch zu sein, was die Nachhaltigkeit der
Abenomic-Effekte betrifft, wie sich in den steigenden Cash-Beständen
der japanischen Unternehmen und den steigenden Auslandsinvestitionen
zeigt.

"Russland als BRIC-Staat benötigt unabhängig von der drohenden
politischen Isolation dringend neue Impulse abseits des
Rohstoffexports. Aktuell fallen die Investitionen, der Konsum
schwächelt und die Wirtschaft schrumpft. Zurzeit scheint Russland
einen Ausweg vom Konflikt mit dem Westen in China zu liegen, wie das
Gasabkommen zeigt. Das Misstrauen internationaler Investoren
gegenüber Russland kann hierdurch aber kaum kompensiert werden",
ergänzt Dr. Alexander Börsch.

Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/7UtuR zum
Download.

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen;
Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern und Gebieten verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit
erstklassigen Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung
ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be
the Standard of Excellence" - für mehr als 200.000 Mitarbeiter von
Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch
zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: absolute Integrität,
erstklassige Leistung, gegenseitige Unterstützung und kulturelle
Vielfalt. Sie arbeiten in einem Umfeld, das herausfordernde Aufgaben
und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten bietet und in dem jeder
Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu beiträgt, dem Vertrauen
von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited
("DTTL"), eine "private company limited by guarantee" (Gesellschaft
mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes
ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und
unabhängig. DTTL (auch "Deloitte Global" genannt) erbringt selbst
keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere
Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf
www.deloitte.com/de/UeberUns.

© 2014 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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