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Deutsche AIDS-Hilfe zur Welt-Aids-Konferenz: Diskriminierungsfreie Prävention und Versorgung jetzt!

Geschrieben am 15-07-2014

Berlin (ots) - Die am stärksten von HIV bedrohten Gruppen erhalten
in den meisten Ländern keine angemessene Prävention und
Gesundheitsversorgung.

Die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) teilt die Einschätzung der WHO, dass
hier dringender Handlungsbedarf besteht, und stellt dieses Thema bei
der Welt-Aids-Konferenz in Melbourne ins Zentrum ihrer Aktivitäten.
Auch in Deutschland gibt es in diesem Bereich noch Defizite.

Ausgrenzung macht Prävention unmöglich

Zu den genannten Gruppen mit besonders hohem HIV-Risiko zählen vor
allem Schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben,
Drogenkonsumenten, Menschen in Haft, Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter
sowie Menschen mit Trans*-Identität, die in vielen Ländern schwerer
Diskriminierung ausgesetzt sind. Das gilt zum Beispiel in Osteuropa
und Zentralasien, wo die Infektionszahlen zurzeit steigen.

Dazu sagt DAH-Vorstandsmitglied Carsten Schatz:

"Eine wirksame Prävention und Gesundheitsversorgung wird durch
Ausgrenzung und Strafverfolgung unmöglich gemacht. Diskriminierung
ist ein Motor der Epidemie und kostet viele Menschen Leben oder
Gesundheit. Das Erfolgsrezept ist einfach: Wer die Menschenrechte
achtet, hat auch Erfolg in der Prävention. Aus unserer 30-jährigen
Arbeit wissen wir, welche Maßnahmen wirken. In Melbourne möchten wir
anderen Ländern ein Beispiel geben und sie motivieren neue Wege zu
beschreiten. Nur so lassen sich die Erfolge in den internationalen
Bestrebungen gegen HIV und Aids fortsetzen. Dringend notwendig ist
außerdem eine noch bessere Versorgung mit HIV-Medikamenten."

Weltweit brauchen mehr als sechs Millionen Menschen dringend eine
HIV-Therapie, haben aber keinen Zugang zu den lebensrettenden
Medikamenten. Zu einer so genannten Postexpositionsprophylaxe, die
eine Infektion nach einem Risiko noch verhindern kann, haben weltweit
nur relativ wenige Menschen Zugang.

Maßnahmen für die am stärksten Bedrohten

Wie die am stärksten betroffenen Gruppen versorgt werden können,
verdeutlicht die Deutsche AIDS-Hilfe in Melbourne anhand ihrer
"Wussten Sie eigentlich?"-Kampagne mit Lebensgeschichten von Menschen
aus allen genannten Zielgruppen. Die Kampagnenwebsite ist anlässlich
der Welt-Aids-Konferenz jetzt auch auf Englisch verfügbar.

Zu einer angemessenen Versorgung gehören neben Informationen in
der Sprache der Zielgruppe und Material (wie zum Beispiel Spritzen
für den Drogenkonsum) zum Beispiel diskriminierungsfreie Beratungs-
und Testangebote.

Verwurzelung der Prävention in der Selbsthilfe

Schatz weiter: "Das Erfolgsgeheimnis der deutschen HIV-Prävention
für die am stärksten betroffenen Gruppen ist die Verwurzelung in der
Selbsthilfe und das klare Bekenntnis gegen Diskriminierung.
HIV-Prävention muss die Lebensweisen ihrer Zielgruppen respektieren
und ihnen anbieten, was sie brauchen, um sich zu schützen. Dieses
Vorgehen hat ermöglicht, dass die Zahl der Neuinfektionen in
Deutschland im internationalen Vergleich niedrig ist."

Die Deutsche AIDS-Hilfe wird für diese Prävention vom
Bundesgesundheitsministerium gefördert. Mit der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung, die diese Förderung umsetzt, besteht eine
erfolgreiche Arbeitsteilung.

Missstände auch in Deutschland

Doch auch in Deutschland gibt es noch erhebliche Defizite:
Drogenkonsumräume, die nachweislich Leben retten, gibt es nur in
sechs Bundesländern. Spritzenvergabe für Drogenkonsumenten in
Haftanstalten wird - mit Ausnahme einer einzigen Haftanstalt -
überhaupt nicht angeboten. Zugleich beobachten wir mit großer Sorge
einen Trend zu stärkerer Repression gegen Sexarbeiterinnen und
Sexarbeiter in Europa.

Die DAH in Melbourne

Die Deutsche AIDS-Hilfe ist in Melbourne mit einer neunköpfigen
Delegation vertreten, zu der auch Menschen mit HIV beziehungsweise
aus den oben genannten Gruppen zählen.

Pressemitteilung mit digitaler Pressemappe: http://ots.de/VYYY3

Kampagne "Wussten Sie eigentlich?":
http://wusstensie.aidshilfe.de/

Englische Version "Did you know?": www.didyouknow.tips

Pressemitteilung der WHO: http://ots.de/XI1Pj

www.aidshilfe.de



Pressekontakt:
Deutsche AIDS-Hilfe
Holger Wicht
Pressesprecher
Wilhelmstraße 138
10963 Berlin
Tel. 030 - 69 00 87 16
ab 18.7. mobil in Melbourne erreichbar: +49 171 274 95 11


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