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Smart Meter können Stromnetze entlasten und Verteilnetzausbau reduzieren / dena-Studie kalkuliert Kosten für Einführung von intelligenten Zählern und Messsystemen

Geschrieben am 09-07-2014

Berlin (ots) - Intelligente Zähler und Messsysteme, sogenannte
Smart Meter, können das Stromnetz in Deutschland entlasten und den
Ausbau auf der Verteilnetzebene bis 2030 deutlich reduzieren. Dafür
sind erhebliche Investitionen nötig, insbesondere auf Seiten der
Netzbetreiber. Die Kosten für die Ausstattung von einer Million
Messpunkten liegen zwischen 467 bis 837 Millionen Euro. Dies geht aus
einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) hervor, die die
Kosten, den Nutzen und den regulatorischen Rahmen für die Einführung
von Smart Metern aus Sicht der Verteilnetzbetreiber analysiert hat.

"Smart Meter können auf vielfältige Weise zum Erfolg der
Energiewende beitragen", sagt Stephan Kohler, Vorsitzender der
dena-Geschäftsführung. "Vor allem ermöglichen sie es, den Netzbetrieb
neu zu organisieren, die Erzeugung und den Verbrauch von Strom
optimal aufeinander abzustimmen und so die Integration von
erneuerbaren Energien in das Stromsystem zu erleichtern. Dank der
Smart-Meter-Studie der dena lassen sich jetzt die Kosten und der
Nutzen für Verteilnetzbetreiber genauer abschätzen."

Die Studie ist aufgeteilt in drei Gutachten: Im Kostengutachten
untersucht die dena den Investitionsbedarf für eine erfolgreiche
Smart-Meter-Einführung entlang der gesamten Wertschöpfungskette für
verschiedene Netzbetreibertypen. Im Netzgutachten bewertet sie den
Nutzen von Smart Metern für die Vermeidung von Netzausbau und -umbau.
Die Ausgestaltung des regulatorischen Rahmens wird im regulatorischen
Gutachten analysiert.

Die Studie baut dabei auf den Empfehlungen der
Kosten-Nutzen-Analyse für intelligente Zähler und Messsysteme auf,
die 2013 im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt wurde.
Diese Analyse empfiehlt, in den kommenden Jahren intelligente Zähler
und Messsysteme an mehr als 50 Millionen Messpunkten in Deutschland
zu installieren. Die Verteilnetzbetreiber gehen für diese Anschaffung
in Vorleistung.

Notwendige Rahmenbedingungen schaffen

"Die derzeitige Regulierung führt dazu, dass sich die Rückzahlung
der Investitionen für die Netzbetreiber um bis zu zehn Jahre
verzögert", sagt Stephan Kohler. "Um Liquiditätsprobleme bei den
Netzbetreibern zu vermeiden, muss die Politik den gesetzlichen Rahmen
anpassen."

Die dena-Studie empfiehlt deshalb eine Weiterentwicklung der
sogenannten Anreizregulierung. Mit ihr legt die Bundesnetzagentur die
Höhe der Entgelte fest, über die die Verteilnetzbetreiber auch die
Kosten für die Smart-Meter-Einführung refinanzieren müssen. Die
Anreizregulierung sollte gewährleisten, dass die jährlich anfallenden
Investitionen und die über die Jahre ansteigenden laufenden Kosten
zeitnah zurückfließen.

Gesetzliche Grundlagen für den netzdienlichen Einsatz von Smart
Metern entwickeln

Die Einführung von Smart Metern kann laut der dena-Studie bis 2030
die für den Netzausbau notwendigen Investitionen um bis zu 36 Prozent
reduzieren - allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen: Zum
einen müssen sich die Verbraucher aktiv beteiligen, indem sie zum
Beispiel mithilfe der intelligenten Zähler Strom sparen und bestimmte
Geräte dann nutzen, wenn es für den Netzbetrieb sinnvoll ist. Zum
anderen müssen die Netzbetreiber die Möglichkeit haben, die
Stromeinspeisung aus dezentralen Erzeugungsanlagen sowie das
Zuschalten von stromverbrauchenden Anlagen (Lasten) zu steuern. Damit
Smart Meter ihr volles Potenzial entfalten können, muss der
Gesetzgeber auch hierfür die rechtlichen Grundlagen schaffen.

Zahlreiche Stromerzeugungsanlagen in den deutschen Verteilnetzen
verfügen außerdem bereits über Steuerungsmöglichkeiten, die ebenfalls
den Netzausbaubedarf reduzieren können. Inwieweit Smart Meter
gegenüber vorhandenen Steuerungsmöglichkeiten einen Mehrwert bringen
und für andere Marktakteure wirtschaftlich attraktiv sind, muss
genauer untersucht und mit den Kosten abgewogen werden.

Übergreifende Ziele vorgeben, technische Spielräume einräumen

Die Kosten für die Einführung von Smart Metern können gesenkt
werden, wenn die Netzbetreiber die für ihr Netzgebiet beste
technische Lösung einsetzen dürfen. Für eine erfolgreiche und vor
allem günstige Smart-Meter-Einführung sollte der Gesetzgeber Ziele
vorgeben, zum Beispiel, wie viele Messgeräte in welchem Zeitraum
installiert werden müssen. Für die technische Umsetzung sollte der
Gesetzgeber hingegen Spielraum lassen, so dass die Netzbetreiber auch
die wirtschaftlich optimale Lösung realisieren können.

Zur Smart-Meter-Studie der dena

Die ausführlichen Analysen und Empfehlungen finden sich in der
Zusammenfassung der Studie "Einführung von Smart Meter in
Deutschland: Analyse von Rollout-Szenarien und ihrer regulatorischen
Implikationen".

Die dena hat die Erstellung der Studie initiiert und geleitet.
Dabei waren folgende Projektpartner beteiligt: AllgäuNetz GmbH & Co.
KG, Die Netzwerkpartner n. e. V., DREWAG NETZ GmbH, E.DIS AG, EWE
NETZ GmbH, Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH, münsterNETZ
GmbH, Netze BW GmbH, RWE Metering GmbH, Stromnetz Berlin GmbH sowie
Thüga Aktiengesellschaft.

Als Forschungspartner wurden eingebunden: Ludwig Einhellig
(Deloitte & Touche GmbH), Prof. Dr.-Ing. Christian Rehtanz (TU
Dortmund/ef. Ruhr), Prof. Dr. Gert Brunekreeft (Jacobs University
Bremen).



Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Nadia Grimm, Chausseestraße 128
a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-804, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail:
grimm@dena.de, Internet: www.dena.de


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