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Sparda-Bank Hamburg: Ausweitung der Zielgruppe auf Wohnungsgenossenschaften / Appell, die Riester-Rente besser staatlich zu fördern

Geschrieben am 24-06-2014

Hamburg (ots) - Die Vertreterversammlung, das höchste
Legislativ-Organ der Genossenschaft, bestehend aus gut 200 Vertretern
der 250.000 Mitglieder, änderte die Satzung, insbesondere im Punkt
'Ausweitung der Zielgruppe um die Wohnungsgenossenschaften'. Die
'Finanzierung von Wohnungsgenossenschaften' ist ein Geschäft, das die
Bank von ihren Fähigkeiten her gut beherrscht. Sie gehört schon heute
zu den großen privaten Baufinanzierern in ihrem Geschäftsgebiet. Mit
der Zielgruppen-Ausweitung möchte die Sparda-Bank zu betragsmäßig
höheren und damit auch produktiveren Finanzierungs-Abschnitten
kommen.

Im Bericht des Vorstands beklagte Dr. Heinz Wings,
Vorstandsvorsitzender der Bank, die heute fast zinslose Zeit, die
alte Geschäftsmodelle der Banken ins Wanken bringe. Sparer würden
heimlich enteignet, die Geldflut werde den DAX langfristig noch weit
über die 10.000er-Linie treiben. Kreditnehmer und der Staat seien die
großen Nutznießer. Durch die niedrigen Zinsen werde aber leider ein
Leben auf Pump gefördert, die Sparbereitschaft sinke, die Menschen
würden das 'Jetzt und hier' leben, die private Altersvorsorge leide
und viele nähmen die Alters-Armut billigend in Kauf, weil überdies
der Mehrheit der Menschen auch die finanziellen Mittel zur Privaten
Altersvorsorge fehlten. Wings appellierte an Politik und
Gewerkschaften, ihre Aktivitäten darauf zu lenken, die Riester-Rente
noch stärker staatlich zu fördern. Gerade in der heutigen
Niedrigzinsphase würden die Altersvorsorge-Lücken noch größer. Daher
sei privates Sparen 'nie wertvoller als heute' und müsse wieder
attraktiver gemacht werden. Die Sparquoten dürften dauerhaft nicht
mehr sinken zugunsten des Konsums.

Branchenfremde, wie Google oder PayPal würden ihre
Wertschöpfungskette verlängern und schrittweise Teile des
Zahlungsverkehrs der Banken übernehmen. Das bringe ihnen Geld und
weitere Informationen über den Kunden.

Mit der Niedrigzinspolitik, so Wings weiter, sei die Gefahr groß,
dass es zu Kapital-Fehllenkungen käme, weil der Zins als Gradmesser
für Investitionen fehle. Geldpolitisch gewollt sei ein negativer
Real-Zins, d. h. die Inflationsrate solle über dem Geldanlagezins
liegen. Nur so könne sich der Staat dauerhaft entschulden. Heute
schon würde der Haushalt mit etwa 20 Milliarden Euro durch die
niedrigeren Zinsen, die für die Staatsschulden aufgewendet werden
müssten, entlastet. Bei handwerklichen Fehlern in der Geldpolitik sei
jedoch eine höhere Inflationsrate nicht auszuschließen. "Wir haben
eine fast zinslose Zeit, so wie im finstersten Mittelalter. Thomas
von Aquin bestand damals im 13. Jahrhundert dogmatisch darauf, dass
das Geld keine 'Jungen' bringen dürfe. Zinsgeschäfte galten als
sündhaft. Hätte es damals schon Banken gegeben mit heutigen
Geschäftsmodellen, wäre es für einige ohne Zinsmarge ertragsmäßig
sehr eng geworden", so Wings.

Entwicklung in 2013 stark von Sondertilgungen geprägt - 3 %
Dividende beschlossen

Die Bilanzsumme der Bank verharrte auf 3,1 Milliarden EUR. Die
Kunden-Einlagen stiegen um knapp 4 Prozent auf rund 2,7 Milliarden
EUR; die darin enthaltenen Sichteinlagen kletterten überproportional
um 11,5 Prozent bzw. 88 Mio. EUR auf 852 Mio. EUR. Beachtenswert ist,
dass 90 Prozent der Kundeneinlagen mit kurzen Laufzeiten gehalten
werden. Dies, weil der Zins für die Einlagen so gering und die
Zinsdifferenz zu den langfristigen Anlagen so klein ist, dass sich
keiner auf dem niedrigen Zinsniveau langfristig binden möchte. Das
Netto-Kreditgeschäft konnte um 4,7 Prozent bzw. 70,7 Mio. EUR auf
1,575 Milliarden EUR gesteigert werden. Von den 340 Mio. EUR
Brutto-Baufinanzierungen wurden damit nur etwa 71 Mio. EUR
bilanzwirksam. Die Tilgungsquote stieg auf bisher nie da gewesene
Höhen. Rund 200 Mio. EUR wurden an Krediten getilgt. Alle
Möglichkeiten zu Sondertilgungen wurden dabei oft ausschöpft.
Kreditnehmer 'sparten rückwärts', sie tilgten teurere Kredite aus
alten Zinszeiten meist bis zum vertraglich Möglichen. Der
Zinsüberschuss blieb etwa auf dem Vorjahresniveau von 63 Mio. EUR,
weil es gelang, das Kreditgeschäft zulasten der eigenen Wertpapiere
auszudehnen. Konstanz zeigte auch der Provisionsüberschuss mit 16
Mio. EUR. Die Personalkosten stiegen um 1,5 Mio. EUR auf 28,3 Mio.
EUR, hier machte sich der Mehraufwand für regulatorische Maßnahmen in
den Stabsbereichen bemerkbar. Die Sachkosten konnten hingegen um 600
TEUR absolut gesenkt werden und beliefen sich auf 34,6 Mio. EUR. Der
Jahresüberschuss nach Steuern stieg im Vergleich zum Vorjahr um 20
Prozent bzw. 1 Mio. EUR auf 6 Mio. EUR.

Die Sparda-Bank wird ihren Mitgliedern wieder eine Dividende von 3
% ausschütten, so beschlossen es die Mitglieder-Vertreter in ihrer
jährlichen Versammlung.

Ausblick 2014: Wegfall des Überziehungs-Zinses - Steigerung des
Jahresüberschusses

Wings kündigte zudem zum 1.7. d.J. den Wegfall des
Überziehungs-Zinses für Dispositions-Kredite an, der zwar schon sehr
niedrig sei, aber noch 1 Prozent betrage. Sowohl für den genehmigten
Dispo-Kredit als auch für seine Überziehung gelte dann derselbe
Zinssatz, der sich zur Zeit auf 9,65 Prozent belaufe.

Für das laufende Jahr 2014 rechne die Bank mit einer Steigerung
des Jahresüberschusses um 1 Mio. EUR auf gut 7 Mio. EUR. Eine starke
Steigerung der Bilanzsumme sei vor dem Hintergrund des
Niedrigzinsniveaus nicht sinnvoll. "Wir wachsen in diesen für Banken
lausigen Tagen eher qualitativ", konstatierte Wings.



Pressekontakt:
Dieter Miloschik
Abteilungsdirektor
Leiter Unternehmenskommunikation
Sparda-Bank Hamburg eG
Präsident-Krahn-Straße 16-17, 22765 Hamburg
Tel.: 040/ 550055 1910
E-Mail: Dieter.Miloschik@Sparda-Bank-Hamburg.de


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