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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Rettung des Höhlenforscher Johann Westhauser aus der Höhle

Geschrieben am 20-06-2014

Bielefeld (ots) - Johann Westhauser ist gerettet. Und der
52-Jährige ist trotz der Schwere seiner Verletzungen auf dem Weg der
Genesung. Es geht ihm so gut, dass der Höhlenforscher sogar schon
Dankesworte an seine Retter per Videobotschaft senden konnte. Alles
also gar nicht so schlimm? Ein viel zu großer Aufwand? Und weshalb
muss der Mann denn da überhaupt in diese Höhle krabbeln, sich unnötig
in Gefahr begeben? Ist er da nicht selbst schuld? Fragen, die
allesamt mit falsch zu beantworten sind. Westhauser war vor allem in
den ersten Tagen in akuter Lebensgefahr. Das erklärten schon die
Mediziner in der Höhle. Die Ärzte in der Klinik bestätigten diese
Einschätzung jetzt, diagnostizierten eine Blutung im Gehirn und einen
Schädelbruch. Und wenn es gilt, ein Menschenleben zu retten, darf
kein Aufwand zu groß sein - das ist ein Gebot der Menschlichkeit.
Dies haben die Helfer vor Ort in einem ebenso selbstlosen wie
dramatischen Einsatz in insgesamt mehr als 270 Stunden eindrucksvoll
unter Beweis gestellt. Menschlichkeit, die sie nach der gelungenen
Rettung auch mit Tränen der Rührung und Erleichterung zeigten. Kein
Frage, die Einsatzkräfte hätten sich natürlich bei jedem Touristen
ebenfalls voll ins Zeug gelegt, um ihn aus einer Notlage zu befreien.
Auch wenn diese augenscheinlich selbst verschuldet worden wäre. Und
es hätte keine Diskussionen über den Aufwand gegeben. Nur die Frage
nach der Kostenübernahme, die jetzt landauf landab diskutiert wird,
würde sicherlich anders beantwortet. Wer in Sandalen oder Turnschuhen
zum Bergsteigen aufbricht und damit eine Rettungsaktion auslöst, muss
den Einsatz aufgrund seiner Fahrlässigkeit weitestgehend aus eigener
Tasche bezahlen. Johann Westhauser aber ist ein erfahrener
Höhlenforscher - wenn auch nicht beruflich, sondern in seiner
Freizeit. Der 52-Jährige weiß, dass man kein unnötiges Risiko
eingeht, dass jeder Fehler verhängnisvoll sein kann. Und - er hat in
den vergangenen Jahren mit der Erkundung von Höhlen dazu beigetragen,
dass wir mehr wissen über geologische Gegebenheiten, über
Klimaveränderungen, über das Leben vor Jahrhunderten und
Jahrtausenden. Vermutlich wird ihn auch dieses Unglück kaum davon
abhalten, in Zukunft seine Erkundungstouren fortzusetzen und in
Höhlen zu klettern. Angetrieben von seiner Neugier, seinem
Forschergeist, seinem Wunsch, mehr zu erfahren. Menschen wie
Westhauser sind es, die mit ihrem Tatendrang die Menschheit
voranbringen. Ja, sie klettern auch in Höhlen, setzen sich Gefahren
aus. Andere fliegen ins Weltall oder tauchen ab in die Tiefen der
Weltmeere. Selten aber tun sie das deshalb, um sich zu vergnügen. Sie
tun es für uns und die nachfolgenden Generationen. Was liegt da
näher, als dass die Allgemeinheit im Falle eines Falles die Kosten
einer Rettung trägt.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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