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Laura Poitras erwägt ebenfalls, Henri-Nannen-Preis einzuschmelzen

Geschrieben am 28-05-2014

Hamburg (ots) - Nach Jacob Appelbaum, Gewinner des
Henri-Nannen-Preises 2014 in der Kategorie Investigation, erwägt nun
auch die Preisträgerin Laura Poitras, u. a. ausgezeichnet für ihren
Einsatz für die Pressefreiheit, ihre Trophäe einschmelzen zu lassen.
"Auch ich denke darüber nach, das Preisgeld zu spenden und die Büste
einzuschmelzen. Ich hoffe, dass auch andere über das Erbe dieses
Preises nachdenken und über die Wahl, die wir alle treffen: Zu
widerstehen, oder uns anzupassen", sagte Poitras am Mittwoch (28.
Mai) dem Medienmagazin ZAPP vom Norddeutschen Rundfunk. Sie sei
geschockt gewesen, als ihr Jacob Appelbaum Nannens Geschichte
erzählte, besonders dessen Engagement in einem Leni-Riefenstahl-Film.
"Als Dokumentarfilmerin steht Riefenstahl für das schreckliche Erbe,
mit dokumentarischen Bildern den Faschismus zu fördern", so Poitras.

Ebenso wie Jacob Appelbaum hat auch Laura Poitras auf der
feierlichen Preisverleihung am Freitag, 16. Mai, eine Büste des
"Stern"-Gründers Henri-Nannen entgegen genommen. Ihr zu Ehren meldete
sich bei der Gala auch Edward Snowden mit einem Glückwunsch aus
Moskau. Er hatte sich an Poitras gewandt, um die NSA-Dokumente zu
veröffentlichen.

In der Annahme des Preises und in dem erst im Nachhinein
öffentlich geäußerten Zweifel an der Person Henri Nannens sieht Laura
Poitras keinen Widerspruch. Jacob Appelbaum habe geplant, auf der
Verleihung zu sprechen, aber er habe sehr genau erklärt, warum er
dann doch nichts sagte. Jacob Appelbaum hatte erklärt, dass er auf
der Veranstaltung den sozialen Druck des Konformismus verspürt habe
und sich nun dafür schäme. Appelbaum habe aber, so Poitras, "vor der
Preisverleihung mit seinen mit-nominierten Kollegen gesprochen, sie
wussten von seinen Vorbehalten gegenüber dem Preis und Nannens
Vergangenheit".

Und Poitras ergänzt in Bezug auf Appelbaums Aussagen zu Henri
Nannen: "Die dahinter liegenden Probleme, die aus dem Konformismus
entstehenden Gefahren, sind der Dreh- und Angelpunkt seiner
Argumentation. Mitläufertum, Anpassung und der Verzicht auf
Widerstand versetzen Staaten erst in die Lage, Gewalt gegen die
eigene Bevölkerung auszuüben." Wer vor allem den Zeitpunkt von Jacob
Appelbaums Statement in Frage stelle, habe wahrscheinlich nicht das
ganze Statement gelesen, meint Poitras.

Mehr dazu im Medienmagazin "ZAPP" am Mittwoch, 28. Mai, um 23.20
Uhr im NDR Fernsehen.

Weitere Informationen unter: www.NDR.de/zapp.



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralph Coleman
presse@ndr.de



http://www.ndr.de
https://twitter.com/ndr


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