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Herr Gesundheitsminister Gröhe, beenden Sie das Spardiktat in der ambulanten Medizin!

Geschrieben am 26-05-2014

Düsseldorf (ots) - Die ambulante Medizin ächzt unter dem Sparkurs
im Gesundheitswesen: Massenabfertigung in den Praxen, kaum Zeit fürs
Patientengespräch, Entlassung von Praxispersonal und immer mehr junge
Ärzte, die ins Ausland abwandern. Wer es wirklich ernst meine mit
guter Patientenversorgung, müsse etwas ändern, sagte die Freie
Ärzteschaft (FÄ) am Montag im Vorfeld des Deutschen Ärztetages in
Düsseldorf. Die Ärzteorganisation erwartet von
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, dass er dem Kaputtsparen ein
Ende bereitet. "Wir fordern eine Gebührenordnung für Kassenpatienten
mit fairen und festen Preisen, eine korrekte Gebührenordnung für
Ärzte (GOÄ) für privat Versicherte mit Inflationsausgleich sowie die
Aufhebung der Budgets", so FÄ-Vorstandsvorsitzender Wieland Dietrich.

Wie seine Vorgänger lenke Gröhe bislang in die falsche Richtung
und träume von staatlich dirigierten
Ärztelandverschickungsprogrammen, kritisierte die FÄ. "Wir befinden
uns aber in einem freiberuflichen System mit persönlicher
Verantwortung der Praxisinhaber", sagte Dietrich. "Wenn die Finanzen
nicht stimmen, kann sich auch kein junger Arzt in unterversorgten
Regionen niederlassen." Die Probleme der Gebührenordnung für die
gesetzlich Versicherten, den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM),
schweige Gröhe tot - Ärzte in anderen europäischen Ländern
schüttelten angesichts der unterirdischen Honorierung einzelner
ärztlicher Leistungen nur den Kopf über den EBM. Zudem sei im
Gegensatz zu Gebührenordnungen anderer Berufsgruppen die amtliche GOÄ
seit fast 30 Jahren nicht inflationsbereinigt worden. Dietrich: "Wer
als Gesundheitsminister nicht begreift, dass die finanzielle
Sicherheit von Praxisärzten und der Schutz vor Kassenregressen
entscheidend einen Ärztemangel hierzulande abwehren dürften, hat
seinen Beruf verfehlt."

Absurd erscheine Gröhes Idee von der 4-Wochen-Wartefrist bei
Fachärzten mit Terminvergabe über Callcenter. "Ein Callcenter kann
die individuelle Dringlichkeit gar nicht beurteilen", betonte der
FÄ-Chef. "Wenn stattdessen ein Teil der Überschüsse im
Gesundheitsfonds für die Aufhebung der Budgets und Finanzierung der
haus- und fachärztlichen Weiterbildung in den Arztpraxen eingesetzt
würde, wäre diese Debatte schnell vorbei." Ohnehin seien die
Wartezeiten im europäischen Vergleich sehr kurz - was sich ändern
dürfte, wenn die ärztliche Grund- und Regelversorgung für gesetzlich
Versicherte weiter nicht anständig finanziert werde.

Über die Freie Ärzteschaft e. V.

Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.



Pressekontakt:
Daniela Schmidt, Tel.: 0176 49963803, E-Mail:
presse@freie-aerzteschaft.de

V .i. S. d. P.: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V.,
Vorsitzender, Gervinusstraße 10, 45144 Essen,
Tel.: 0201 4690939, E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de,
www.freie-aerzteschaft.de


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