(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Tote Rebellen / Kommentar zur Kampagne "Tippen tötet"

Geschrieben am 21-05-2014

Mainz (ots) - In alten Filmen ist es manchmal sehr schön zu sehen:
Menschen jeden Alters, freundliche und grantige, honorige und
suspekte, kurz: Menschen wie du und ich trinken scharfe Sachen in
rauen Mengen, qualmen wie die Schlote und fahren Auto ohne
Sicherheitsgurt. Handys gab es damals noch nicht. Heutzutage ist
alles ein bisschen anders. Die Frage, ob generell besser oder
schlechter, macht - da ausschließlich rein subjektiv zu beantworten -
keinen richtigen Sinn und ändert auch nichts. Unabhängig davon wird,
wer mit Verstand in sich geht, nicht an der Feststellung
vorbeikommen, dass die Anschnallpflicht im Auto, rauchfreie
öffentliche Räume und die strikte Warnung vor Alkoholmissbrauch
sicher eine Menge Leben gerettet haben. Dasselbe Prinzip muss nun
auch für das Tipp-Verbot am Steuer gelten. Meistens ist es wohl
Gedankenlosigkeit, wenn dagegen verstoßen wird. Da sind drastische
Aufklärungskampagnen mit Schockbildern nicht nur absolut legitim,
sondern können vielleicht auch Läuterung bewirken. Nicht so bei
anderen, die sich gegen eine angebliche Verbotsideologie des Staates
verwahren und sich als Rebellen gerieren. Ihnen ist vermutlich eher
mit schmerzhaften Bußgeldern beizukommen oder mit Entzug der
Fahrerlaubnis. Wenn letzteres droht, ist es meist nicht mehr weit her
mit dem Rebellentum. Und das Lamentieren über einen vermeintlich
bevormundenden Besserwisser-Staat muss allerspätestens da ein Ende
haben, wo unschuldige Dritte gefährdet werden. Aber auch die massive
Selbstgefährdung oder -zerstörung Einzelner kann die Gesellschaft
eigentlich nicht akzeptieren. Manche muss man zu ihrem Glück zwingen.
Das ist weniger problematisch, als beratungsresistente Sturköpfe auf
dem Friedhof zu besuchen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Sina Schreiner
Newsmanagerin
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

528853

weitere Artikel:
  • Westdeutsche Zeitung: Regierung will Armutszuwanderung bekämpfen = von Stefan Vetter Düsseldorf (ots) - Gerade erst hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) der Bundesrepublik einen Zuwanderungsboom bescheinigt. Deutschland wird offenbar immer attraktiver für Migranten. Wegen seiner guten Arbeitsmarktlage, aber sicher auch wegen der Krise in den südeuropäischen Staaten. Aus deutscher Sicht ist diese Entwicklung ein Gewinn. Schließlich werden Facharbeiter schön länger dringend gesucht. Und alle demografischen Prognosen lassen erwarten, dass sich dieses Problem ohne Zuwanderung mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Übers Ziel hinausgeschossen - Regierung will Armutszuwanderung bekämpfen Cottbus (ots) - Gerade erst hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) der Bundesrepublik einen Zuwanderungsboom bescheinigt. Deutschland wird offenbar immer attraktiver für Migranten. Wegen seiner guten Arbeitsmarktlage, aber sicher auch wegen der Krise in den südeuropäischen Staaten. Aus deutscher Sicht ist diese Entwicklung zweifellos ein Gewinn. Schließlich werden Facharbeiter vielerorts schon länger dringend gesucht. Und alle demografischen Prognosen lassen erwarten, dass sich dieses Problem mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Nur Aufklärung hilft / Kommentar zu Spielsucht Regensburg (ots) - Fast eine halbe Million Menschen riskieren täglich hohe Geldsummen, nur um der Realität zu entfliehen. Im Spiel. In einem Spiel, das dem Nutzer vorgaukelt, das Schicksal beeinflussen zu können. Und das doch nur sein eigenes Schicksal besiegelt. Hinter jedem dieser Schicksale stehen Ehepartner und Kinder, Mütter, Väter und Freunde. Alle sind mit betroffen. Und noch schlimmer ist es, wenn Jugendliche in die Suchtfalle tappen, bevor sie überhaupt die Chance hatten, ein solches Netzwerk zu entwickeln. Reflexhaft wünscht mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Zwei Wege / Kommentar zur Flaute auf dem Ausbildungsmarkt Regensburg (ots) - Die jüngsten Zahlen vom Ausbildungsmarkt sind alarmierend. Denn: Der deutschen Wirtschaft gehen die Lehrlinge aus. Im Osten erhält bereits jeder vierte Betrieb auf seine Ausschreibungen keine Bewerbungen mehr. Mit der Demografie und geburtenschwachen Jahrgängen ist diese Entwicklung allein nicht zu erklären. Vielen jungen Leuten erscheint ein Studium attraktiver als eine duale Ausbildung. Sie versprechen sich eine bessere Bezahlung und mehr Karrierechancen. Unter dem Eindruck höherer Akademikerquoten in anderen mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Eine zweite Petestroika / Kommentar zu Russland Regensburg (ots) - Wladimir Putin feierte sich gestern in Peking selbst. Den größten Gasvertrag der russischen Geschichte habe er mit China geschlossen. Das war vor allem als Signal an den Westen gemeint: "Seht her, ich bin international keineswegs isoliert", war Putins Botschaft kurz vor Beginn einer neuen Phase in der Ukraine-Krise. Die beginnt am Sonntag mit der Präsidentenwahl. Undenkbar ist allerdings nicht, dass alles vorerst so bleibt, wie es ist. Putin hat schon in anderen Fällen vorexerziert, wie sich "eingefrorene Konflikte" mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht