(Registrieren)

Aktuelle Stunde: Bedrohter Spiegel-Korrespondent sieht sich nach regierungskritischer Berichterstattung über Grubenunglück in Soma "zum Abschuss freigegeben"

Geschrieben am 21-05-2014

Düsseldorf (ots) - Spiegel-Korrespondent Hasnain Kazim hat einige
hundert Morddrohungen erhalten, nachdem er regierungskritisch über
das Grubenunglück in Soma in der Türkei berichtet hatte. Jetzt ist er
aus Sorge um sein Leben nach Hamburg geflüchtet. Mit der Aktuellen
Stunde sprach der Journalist über organisierte Twitterkampagnen und
seinen temporären Rückzug nach Deutschland.

Im Interview beschrieb der Journalist auch seine Sorgen nach den
Morddrohungen: "Man darf das nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Es ist die Gefahr da, dass irgendjemand es ernst meint. Ich habe um
die 10.000 E-Mails, Tweets und Facebook-Kommentare bekommen, davon
ein paar Hundert Morddrohungen."

Kazim verließ die Türkei aber auch, weil nach seinem Bericht Fotos
von ihm via Twitter und Facebook verbreitet wurden. Dazu gab es
Kommentare: "Das ist der Feind", "Das ist der jüdische Feind unseres
ehrenwerten Premierministers Erdogan". "Das kam einem Aufruf gleich:
Ich bin jetzt zum Abschuss freigegeben," sagte Kazim. Auch türkische
Print-Medien griffen das Foto auf und druckten es ab.

Die Art und Weise, "wie da auf Leute losgegangen wird", weise
darauf hin, dass die Kampagne organisiert ist. So sei zum Beispiel
die Wortwahl der Tweets oft gleich. Auch gebe es viele
Twitter-Accounts, die nur ihm folgten und sonst keine Kontakte
hätten.

Wer könnte dahinter stecken? Kazim glaubt nicht, dass es
tatsächlich aus der AKP, der derzeitigen Regierungspartei in der
Türkei, kommt. Kazim: "Aber ich gehe davon aus, dass das fanatische
Anhänger und sehr Kritik-unfähige Menschen sind, die den
Premierminister als Heiligen sehen; Menschen, die auch sehr
patriotisch sind bis hin zu nationalistisch."

Das Interview mit Hasnain Kazim finden Sie auf
www.aktuellestunde.de



Pressekontakt:
Angela Kappen
WDR Presse und Information
Presse Regionalfernsehen
Funkhaus Düsseldorf
Telefon 0211/8900-506
presse.duesseldorf@wdr.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

528837

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Hartz IV für alle? / Europa braucht soziale Grundstandards und Deutschland Zuwanderung, statt polemischer Kampagnen. Leitartikel von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Was dem einen sin Uhl, ist dem anderen sin Nachtigall, sagt ein norddeutsches Sprichwort. Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II zu beziehen, im Volksmund Hartz IV, ist für betroffene Deutsche nicht gerade erstrebenswert, also eher die Eule. Für Menschen aus anderen Ländern jedoch, die von einer solchen Grundsicherung nur träumen können, ist Hartz IV gewissermaßen die Nachtigall. Insofern dürfte das anstehende Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) im Fall einer 24-jährigen Rumänin, die in Leipzig lebt, mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Höchste Eisenbahn für die Brückensanierung = Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Eigentlich, so sollte man meinen, zahlt der Autofahrer genug Steuern, um im Gegenzug ein intaktes Straßennetz vorfinden zu können. Doch die Wirklichkeit sieht - vor allem in NRW - anders aus: Hunderte von Autobahnbrücken sind reparaturbedürftig, doch das Geld fehlt. Jetzt schon wieder eine Hiobsbotschaft: Auch viele Eisenbahnbrücken in NRW sind in einem schlimmen Zustand. Fast jede zweite müsste saniert, wenn nicht sogar komplett erneuert werden. Eigentlich, so sollte an meinen, zahlen die Fahrgäste genug für ihr mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Reform für Kliniken = Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Bei der Krankenhausreform beabsichtigt die Regierung ein dickes Brett zu bohren. Künftig sollen Kliniken mehr Geld erhalten, die erfolgreich und mit wenigen Komplikationen operieren. Der Ansatz, einen Wettbewerb um Qualität auszurufen, ist löblich. Er ist aber auch nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen: Manch eine Klinik könnte auf die Idee kommen, alte und sehr kranke Patienten ins Nachbarhaus zu schicken. Denn bei dieser Personengruppe drohen häufiger Komplikationen. Das Institut, das die Qualität der einzelnen mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Wutminister Steinmeier = Von Gregor Mayntz Düsseldorf (ots) - Frank-Walter Steinmeier bevorzugte es bereits, seine Worte sorgsam zu wägen, als er noch nicht Außenminister war. Als Spitzendiplomat hat er diese Vorliebe verstärkt. Insofern war es sehr glaubwürdig, dass er zwischen seinen emotionalen Wutausbrüchen auf dem Alexanderplatz den Eindruck machte, als glaube er selbst nicht, was gerade mit ihm geschah. Die berühmten "Freunde klarer Aussprache" bevölkern gewöhnlich bayerische Bierzelte. Auch sie sind laut und deutlich und werden dafür von ihren Anhängern gefeiert. Ziel mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Lehrlingsmangel Halle (ots) - Natürlich ist ein wichtiger Grund die demografische Entwicklung. Aber hinter der Misere verbirgt sich auch ein falscher Anspruch, der über Jahre von Politik und Gesellschaft propagiert und dem von Seiten der ausbildenden Unternehmen viel zu leise widersprochen wurde. Grundschüler, so lautet die erste Devise, sollen auf das Gymnasium gehen. Gymnasiasten, so das zweite Credo, müssen anschließend studieren - egal ob sie dafür geeignet sind oder nicht. Die damit verbundene Abwertung von Sekundarschulen und Lehre zeigt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht