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Allg. Zeitung Mainz: Denk-Potenzial / Kommentar zu Bahnlärm

Geschrieben am 20-05-2014

Mainz (ots) - Das nennt man eine Ohrfeige: Der Verkehrsausschuss
des Bundestages stoppt die Pläne von Minister Alexander Dobrindt, der
die neue Schienenlärm-Verordnung im Schnellverfahren beschließen
lassen wollte. Stattdessen sollen nun Experten angehört werden,
darunter auch und gerade Kritiker der bisherigen Pläne. Das ist gut
so. Lärm ist für viele Menschen eine unerträgliche, mitunter brutal
gesundheitsschädliche Geißel. In einem Ballungsraum wie dem
Rhein-Main-Gebiet stoßen die Belange des Gesundheitsschutzes und die
einer funktionierenden Infrastruktur, die ein prosperierender
Wirtschaftsraum braucht, ungebremst aufeinander. Im Luftverkehr sind
die Fronten maximal verhärtet, Kompromisse werden - wenn überhaupt -
fast nur vorGericht erzwungen. Beim Thema Bahn scheinen hingegen noch
längst nicht alle Wege der technischen Optimierung beschritten. Es
ist also gut, dass es jetzt keinen Schnellschuss geben soll.
Umgekehrt darf das Berliner Stoppzeichen nicht bedeuten, dass eine
Beschlussfindung auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben wird. Auch
darf die Entscheidungsfindung nicht dazu führen, dass der objektiv
vorhandene Lärm wie auch immer weggerechnet wird. Statistische
Mittelwerte helfen denjenigen, denen die Güterzüge fast über den
Küchentisch fahren, rein gar nichts. Und am Ende muss wahrscheinlich
trotz aller Potenziale, die man noch ausschöpfen kann, auch da und
dort größer gedacht werden. Es wird auf Dauer auch auf der Schiene
nicht möglich sein, den Verkehr des 21. Jahrhunderts auf einem
Schienennetz des 19.Jahrhunderts abzuwickeln. Ohne Tempolimits,
Tunnel oder gar neue Trassen wird es auf Dauer nicht gehen. Auch im
Interesse der Wirtschaft.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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