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Mehr als die Hälfte der europäischen Pensionspläne investiert in alternative Anlageklassen

Geschrieben am 12-05-2014

Frankfurt (ots) -

- Trotz Turbulenzen besteht weiter Interesse an
Schwellenländeranleihen
- Immobilieninvestments tendieren zu Nischenprodukten
- Investoren reduzieren traditionelle Anleihemandate
- Deutsche Versorgungswerke treiben Diversifikation voran

53 Prozent der Altersversorgungseinrichtungen in Europa sind in
alternativen Anlageklassen investiert, so ein Ergebnis des Mercer
European Asset Allocation Survey 2014. In dieser Studie wurden mehr
als 1.200 europäische betriebliche Altersversorgungseinrichtungen mit
einem Anlagevolumen von über 850 Mrd. Euro berücksichtigt. Laut
Studie hat sich die Aktienquote kaum verändert und liegt fast auf
Vorjahresniveau.

"Trotz des schwachen Wirtschaftswachstums in den vergangenen
Jahren haben wir ausgesprochen starke Aktienmärkte erlebt. Dies
könnte einer der Gründe dafür sein, dass sich der europaweite Trend
aus den Vorjahren zur Verringerung des Aktienportfolios 2013 nicht
fortgesetzt hat", so Herwig Kinzler, Leiter des Geschäftsbereiches
Investments von Mercer Deutschland.

"Viele Märkte haben sich aufgrund der stimulierenden Geldpolitik
seit 2009 gut entwickelt. Die für die Zukunft erwarteten Renditen
sind in vielen Anlageklassen eher ernüchternd. Wir erwarten deshalb,
dass institutionelle Investoren in ihren Portfolios eine größere
Vielfalt an Renditequellen berücksichtigen und noch dynamischer auf
sich verändernde Gegebenheiten an den Märkten reagieren."

Im Gegensatz zu Privatanlegern gibt es bei den institutionellen
Investoren bisher keine Anzeichen dafür, dass sie sich aufgrund
schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen aus den Schwellenländern
zurückzuziehen. Fast die Hälfte der für die Studie erfassten
Versorgungswerke ist in Aktien und beinahe ein Fünftel in
festverzinsliche Anleihen aus Schwellenländern investiert. Dies
zeigt, dass Investoren nach wie vor auf die langfristigen
Renditechancen in diesen Märkten bauen.

Diversifikation über alternative Anlagenklassen

Alternative Anlageklassen gewinnen bei europäischen Investoren
weiter an Bedeutung. Im Vergleich zu 2012 ist der Anteil der
Versorgungswerke, die entsprechend investiert haben, um 9 Prozent
gestiegen. Sachwerte wie z. B. Immobilien, Infrastruktur, Wald und
Erneuerbare Energien sind dabei mit 41 Prozent die am weitesten
verbreitete Kategorie. Innerhalb der Immobilieninvestments zeigt sich
unter den europäischen Investoren ein Trend hin zu langfristig
vermieteten Immobilien und Fremdfinanzierungen.

Investoren, die eine breitere Diversifikation vorantreiben und
gleichzeitig versuchen, ihre Asset-Allokation dynamisch zu gestalten,
investieren zunehmend in Strategien der sogenannten Diversified
Growth Funds. Fast ein Fünftel der Anleger in Europa nutzt inzwischen
diese Instrumente. Aus ähnlichen Gründen gewinnen auch Multi-Asset
Credit-Strategien an Bedeutung. Damit ist das Ziel verbunden, ein
diversifiziertes Portfolio an Anleihen mit Kreditrisiken
(einschließlich High-Yield-Anleihen, Loans, strukturierte
Kreditprodukte, Schwellenländeranleihen und Wandelanleihen) zu
erschließen, dessen Zusammensetzung im Zeitablauf an die
Entwicklungen dieser Teilmärkte angepasst werden kann.

"Da sich viele Investoren von traditionellen
Benchmark-orientierten Credit-Mandaten verabschieden, werden
Multi-Asset Credit-Strategien wichtiger. Wir erwarten daher 2014
verstärkte Aktivität in diesem Bereich. Zudem haben wir mehr
Allokationen im Bereich Private Debt beobachtet. Institutionelle
Investoren versuchen damit, die Chancen zu nutzen, die sich aus dem
Abbau der Verschuldungsniveaus im europäischen Bankensystem ergeben",
so Kinzler.

Deutsche Altersversorgungseinrichtungen treiben Diversifikation
voran

In Deutschland hat ein großer Teil der regulierten
Versorgungswerke seine traditionell hohen Allokationen in direkten
Anleihebeständen aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds
zugunsten einer weiteren Diversifikation reduziert. Um zusätzliche
Renditen zu erschließen wurden feste Kapitalanlagen insbesondere um
Anleihen in Schwellenländern und Loans ergänzt. Ein weiterer
Schwerpunkt lag auf Absolute-Return-Strategien. Für diese neuen
Segmente werden gezielt spezialisierte Manager beauftragt.

Der Trend zur Diversifikation über Immobilien und weitere
alternative Anlageklassen hat sich auch 2013 fortgesetzt. Sachwerte
wie z. B. Infrastruktur wurden aufgrund ihrer Orientierung auf
laufende Ausschüttungen bevorzugt. Trotz des bereits erfolgten Auf-
und Ausbaus von Infrastruktur-Investments ist noch weiteres
Anlageinteresse wahrzunehmen, ebenso wie für ein international
diversifiziertes Portfolio auch Anlageopportunitäten verfügbar sind.
Anleger haben zudem ihre Immobilienportfolios internationaler
ausgerichtet, nachdem sie sich bislang eher auf den deutschen Markt
konzentriert hatten.

"Wir erwarten, dass institutionelle Investoren 2014 das Spektrum
an Renditetreibern in ihrer Anlagestrategie weiter verbreitern
werden. Zudem werden Investoren weiter nach Alternativen zu Anleihen
als Quellen laufender Erträge suchen", sagt Dr. Carl-Heinrich Kehr,
Principal im Bereich Investments von Mercer Deutschland.

Die Aktienallokationen der deutschen Versorgungswerke und
Versicherungen haben sich von 11 auf 14 Prozent leicht erhöht,
entgegen dem fallenden europäischen Trend. Damit liegen sie
allerdings noch immer weit unter dem europäischen Durchschnitt von 34
Prozent. Die Unternehmen mit Treuhandlösungen für ihre
Pensionssysteme erreichen mit ihren Aktienquoten jedoch dieses
Niveau. In einigen Aktienportfolios konnten wir Restrukturierungen
beobachten, um die Chancen aktiven Managements gezielter zu nutzen.
In liquiden Aktienmärkten setzen Investoren vermehrt auf passives
Management, da sich hier weniger Potential für Outperformance zeigt.

Ausblick auf Europa: Aktienportfolios werden weiter reduziert

Auf gesamteuropäischer Ebene wird sich der langfristige Trend zur
Reduktion der Aktienallokation in den nächsten 12 Monaten fortsetzen.
28 Prozent der Investoren planen, Aktieninvestitionen im Heimatmarkt
zu reduzieren, während ein Viertel auch Investitionen im Ausland
verringern wird. Gleichzeitig gaben 20 Prozent der Befragten an, ihre
Allokationen in Anleihen zu erhöhen, wobei Schwerpunkte bei
indexgebundenen Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und anderen
Matching Assets erwartet werden.

Der Anteil an Altersversorgungseinrichtungen, die LDI-Strategien
verfolgen, hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 26 auf 29 Prozent
nur geringfügig erhöht. "Das Management des Zins- und
Inflationsrisikos der Pensionssysteme bleibt eine wichtige Aufgabe
für institutionelle Investoren. Offenbar haben die damit verbundene
Komplexität und die Anforderungen an die Bewirtschaftung solcher
Hedging-Programme die Unternehmen mit kleineren Pensionssystemen
bislang davon abgehalten, LDI-Strategien umzusetzen. Doch mit Blick
auf die Vielzahl an Delegated- und Pooled-LDI-Lösungen, die
mittlerweile verfügbar sind, wird sich die Implementierungs-Lücke
zwischen großen und kleinen Pensionssystemen mit der Zeit
verkleinern", so Kinzler.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Download des Mercer
European Asset Allocation Survey 2014 finden Sie auf dieser Website:
http://www.mercer.com/assetallocation

Über Mercer (www.mercer.com)

Mercer zählt mit über 20.000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern
zu den führenden globalen Anbietern von Dienstleistungen in den
Bereichen Talent, Health, Retirement und Investments. Die Berater von
Mercer unterstützen Unternehmen bei der Gestaltung und dem Management
von betrieblichen Nebenleistungen, insbesondere im Bereich
betriebliche Altersversorgung und Gesundheitsleistungen sowie bei der
Optimierung des Human Capital Managements. Das Unternehmen ist
überdies einer der führenden Anbieter von Verwaltungs- und
Outsourcing-Lösungen für betriebliche Nebenleistungen. Die
Mercer-Dienstleistungen im Bereich Investments beinhalten das
Investment Consulting sowie Multi-Manager Investment-Produkte. Das
Unternehmen ist Teil der Marsh & McLennan Companies, Inc.
(www.mmc.com). Die Aktie der Muttergesellschaft ist mit dem
Ticker-Symbol MMC an den Börsen New York, Chicago, Pacific und London
notiert.

Mercer Deutschland (www.mercer.de)

In Deutschland ist Mercer mit über 600 Mitarbeitern unter anderem
an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig,
München und Stuttgart vertreten. Die Schwerpunkte der
Geschäftstätigkeit liegen in der Beratung von Unternehmen rund um
betriebliche Altersversorgung, Vergütung, Human Capital Strategie,
M&A und Investments sowie Pensions Administration.



Pressekontakt:
Steffen Zwink
E-Mail: steffen.zwink@mercer.com
Tel.: +49 (0) 69 689778 665

Corinna Rygalski
E-Mail: corinna.rygalski@mercer.com
Tel.: +49 (0) 69 689778 663

Mercer Deutschland GmbH
Lyoner Straße 36
60528 Frankfurt am Main

www.mercer.de


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