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Neue OZ: Neue OZ - Interview Medien mit August Diehl, Schauspieler

Geschrieben am 10-05-2014

Osnabrück (ots) - August Diehl: Deutsches TV in den 50ern stecken
geblieben

Filmstar: "Habe noch nie Fernsehen gemacht" - Deutsche Macher
mutlos - Bewunderung für US-Entertainment

Osnabrück. August Diehl wünscht sich mehr Mut zur Unterhaltung.
"Das Verhältnis der Amerikaner zum Entertainment ist großartig",
sagte der oft als ernsthaft apostrophierte Schauspieler in einem
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Bei uns ist
es ein Widerspruch zur Intelligenz, bei denen ist es ein Zeichen von
Intelligenz, wenn etwas unterhält."

Was das bedeute, habe er beim Dreh von Quentin Tarantinos
"Inglourious Basterds" erlebt. Deutsche Filmregisseure sagen öfter:
'Mach weniger!'", so der 38-Jährige. "Tarantino sagt: 'Mach mehr! Das
muss unterhaltend sein. Das geht hier nicht um irgendeinen
gesellschaftlich verabredeten Realismus.'"

Mit dem Unterhaltungsmedium Nummer eins, dem Fernsehen, ist Diehl
trotzdem unzufrieden, zumindest in Deutschland. Zum Boom der
amerikanischen Qualitätsserien sagte Diehl: "So einen Mut haben die
Fernsehleute in Deutschland nicht. Es gibt doch nicht mal eine
Polizistengeschichte, wo der Hauptermittler ein korruptes, drogen-
und sexabhängiges Arschloch ist. Dass die Hauptfigur unsympathisch
ist, geht bei uns Saubermännern gar nicht. Die Welt hat sich längst
weitergedreht, aber deutsche Fernsehleute sind immer noch in den
50er-Jahren. Gucken Sie sich 'House of Cards' an. Da lebt ein mieser
Politiker nur für den eigenen Machterhalt, und ich finde das
großartig. Man genießt einen Schurken tausendmal mehr als jeden
Helden. Das geht nicht nur mir so."

Für Diehls Rollenauswahl hat das Konsequenzen: "Ich habe noch nie
fürs Fernsehen gearbeitet", sagte Diehl und nannte als Ausnahme nur
einen Kinofilm, der wegen Finanzierungsschwierigkeiten nur im
Fernsehen lief (Leander Haußmanns "Kabale und Liebe") sowie das
Experiment eines Live-TV-Films. Tatsächlich hat Diehl sich auch schon
um Rollen in US-Serien bemüht, das aber behutsam: "Die Castings gab
es. Aber es ist schwierig. Meistens hat es zeitlich nicht hingehauen,
weil man Optionen für mehrere Jahre unterschreiben muss. Das ist ein
großes Risiko, es kann ja auch eine schlechte Serie werden."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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