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ZDF-Politbarometer Mai 2014 / Ukraine: Mehrheit in großer Sorge vor Krieg / Steuermehreinnahmen: Vorrang für Schuldenabbau (FOTO)

Geschrieben am 09-05-2014

Mainz (ots) -

Mit 71 Prozent macht sich eine deutliche Mehrheit der Deutschen
sehr große (24 Prozent) oder große (47 Prozent) Sorgen, dass es
infolge der Ukraine-Krise zu einem Krieg in der Region kommt. 20
Prozent fürchten dies nicht so sehr, und nur 5 Prozent äußern gar
keine Sorge (weiß nicht: 2 Prozent; ist bereits Krieg: 2 Prozent).

Keine härtere Gangart der EU auch bei russischer Annexion weiterer
Gebiete
Für den Fall, dass Russland nach der Krim noch weitere Gebiete der
Ukraine dem eigenen Staatsgebiet angliedern sollte, befürwortet nur
eine Minderheit härtere Reaktionen vonseiten der Europäischen Union:
Lediglich 2 Prozent wären dann für den Einsatz militärischer Mittel
und 33 Prozent für eine Verschärfung der Wirtschaftssanktionen gegen
Russland. Auf den Verhandlungsweg setzten dagegen 39 Prozent, und 22
Prozent sind der Meinung, die EU solle sich da ganz raushalten (weiß
nicht: 4 Prozent).
Generell glaubt mit 51 Prozent gut die Hälfte, dass der Westen keine
wirksamen Mittel habe, um dem Machtstreben des russischen Präsidenten
Wladimir Putin Einhalt zu gebieten. Gut ein Drittel (35 Prozent) ist
gegenteiliger Meinung und geht davon aus, dass der Westen effektive
Gegenmaßnahmen einsetzen könnte (weiß nicht: 14 Prozent).
Das Szenario einer Teilung der Ukraine in einen pro-westlichen und
einen pro-russischen Landesteil findet keine mehrheitliche
Unterstützung bei den Befragten. Nur 18 Prozent sprechen sich für
eine solche Aufspaltung aus, 52 Prozent lehnen das ab, und 20 Prozent
wäre es egal (weiß nicht: 10 Prozent).

Projektion: Union verliert - Grüne legen zu
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde die CDU/CSU einen
Punkt abgeben und käme auf 40 Prozent. Die SPD bliebe konstant bei 25
Prozent und die Linke konstant bei 10 Prozent. Dagegen könnten die
Grünen auf 11 Prozent (plus 1) zulegen, FDP und AfD erreichten
unverändert jeweils 4 Prozent. Die anderen Parteien erhielten
zusammen 6 Prozent (unverändert).

Top Ten: Aufwärtstrend hält an
Erneut werden fast alle Politiker auf der Liste der Top Ten besser
bewertet als zuletzt. So auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die auf
der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 2,4 (April:
2,2) benotet wird und damit weiterhin an der Spitze steht. Auf Platz
zwei Frank-Walter Steinmeier mit ebenfalls verbesserten 2,1 (April:
1,9). Danach folgen Wolfgang Schäuble, der mit 1,9 (April: 1,6)
deutlich zulegen kann und Sigmar Gabriel mit 1,2 (April: 1,1) sowie
Ursula von der Leyen mit 1,0 (April: 0,9). Peer Steinbrück wird mit
0,9 (April: 0,8) bewertet und Thomas de Maizière mit unveränderten
0,8. Leicht verbessern können sich Andrea Nahles, die auf 0,5 (April:
0,4) kommt, Horst Seehofer auf 0,5 (April: 0,4) und Gregor Gysi auf
0,4 (April: 0,3).

Steuermehreinnahmen: Vor allem für Schuldenabbau verwenden
Für 44 Prozent der Deutschen sollten mit den Steuermehreinnahmen, mit
denen der Staat laut aktueller Steuerschätzung rechnen kann, vor
allem Schulden abgebaut werden. 34 Prozent sprechen sich aufgrund der
guten Haushaltslage vorrangig für Steuersenkungen aus, und 20 Prozent
wünschen sich, dass mit den zusätzlichen Mitteln mehr staatliche
Ausgaben finanziert werden (weiß nicht: 2 Prozent).

NSA-Abhörskandal: Nur knapp ein Drittel für Befragung Snowdens in
Deutschland
Eine Zeugenaussage Edward Snowdens, der die Datenüberwachung durch
US-Geheimdienste öffentlich gemacht hat, vor dem
NSA-Untersuchungsausschuss wird derzeit sehr kontrovers diskutiert.
Eine Befragung Snowdens wünschen sich insgesamt 80 Prozent der
Bürger: 31 Prozent wollen, dass die Befragung hier in Deutschland
stattfindet. 49 Prozent sind dafür, Snowden an einem anderen Ort zu
befragen, und 12 Prozent sind dagegen, dass Snowden als Zeuge gehört
wird (weiß nicht: 8 Prozent). 64 Prozent der Befragten und
Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen beklagen, dass die
Bundesregierung nicht genug zur Aufklärung des NSA-Skandals tut, 22
Prozent schließen sich dieser Einschätzung nicht an (weiß nicht: 14
Prozent).

Europawahl: Interesse geringfügig gestiegen
Auch wenn das Interesse für die in zwei Wochen stattfindende
Europawahl mit aktuell 35 Prozent noch sehr mäßig ausfällt, ist es im
Vergleich zum Vormonat (April: 28 Prozent) etwas angestiegen.
Weiterhin gibt aber eine Mehrheit von jetzt 65 Prozent (April: 72
Prozent) an, sich nur wenig oder gar nicht dafür zu interessieren. In
der Politbarometer-Projektion für die Europawahl hat die Union im
Vergleich zur Vorumfrage Einbußen. Wenn die Wahl bereits am Sonntag
stattfände, käme die CDU/CSU auf 38 Prozent (minus 1), die SPD läge
unverändert bei 27 Prozent und die Linke unverändert bei 8 Prozent.
Die Grünen könnten sich auf 12 Prozent (plus 1) verbessern. Die FDP
bliebe konstant bei 3 Prozent, die AfD ebenfalls konstant bei 6
Prozent, und die sonstigen Parteien zusammen erzielten weiterhin 6
Prozent.

Bundespräsident: Große Mehrheit befürwortet kritische Äußerungen bei
Auslandsbesuchen
Mit 80 Prozent findet es eine große Mehrheit richtig, wenn der
Bundespräsident bei Auslandsbesuchen, wie kürzlich in der Türkei,
auch Kritik an der dortigen Politik äußert. Nur 19 Prozent meinen,
der Bundespräsident solle sich da generell raushalten (weiß nicht: 1
Prozent).

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 6. bis 8. Mai 2014 bei 1223 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 40 Prozent,
SPD: 28 Prozent, Linke: 8 Prozent; Grüne: 13 Prozent, FDP: 3 Prozent,
AfD: 4 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am
Donnerstag, 5. Juni 2014.

http://twitter.com/ZDF

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
http://pressefoto.zdf.de/presse/politbarometer



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121


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