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Weser-Kurier: Kommentar von Hans-Ulrich Brandt über ärztliche Behandlungsfehler

Geschrieben am 06-05-2014

Bremen (ots) - Fehler sind menschlich und überall, wo gearbeitet
wird, werden Fehler gemacht. Warum also sollte das bei Ärzten anders
sein? Zwar werden sie manchmal als "Halbgötter in Weiß" verklärt, vor
Fehlern aber bewahrt sie dieser überzogene Titel dennoch nicht. Was
Ärztefehler allerdings unterscheidet von Fehlern, die zum Beispiel
einem Handwerker, Finanzbeamten oder Journalisten unterlaufen, sind,
in der Regel jedenfalls, die Folgen. Die operative Spiegelung des
falschen, nämlich des gesunden Kniegelenks zum Beispiel, oder die zu
hohe Gabe eines Betäubungsmittels, die zum Atemstillstand führt -
diese Behandlungsfehler sind nicht wieder gutzumachen. Für die
Patienten nicht, die darunter zu leiden haben oder sogar dadurch
sterben. Und für die behandelnden Ärzte ebenfalls nicht, denn wer
würde ihnen schon Absicht unterstellen. Sie müssen also nach einer
falschen Behandlung mit einer großen Bürde leben, und bei ihrer
Arbeit ohnehin mit der ständigen Angst, bei aller Sorgfalt doch
einmal einen Fehler zu machen. Im Wissen dieser großen Verantwortung
kümmern sich Ärzte Tag für Tag um ihre Patienten. Auf fast 700
Millionen ambulante und mehr als 18 Millionen stationäre Behandlungen
jährlich belaufen sich die Schätzungen. Vor diesem Hintergrund mag es
also keineswegs besorgniserregend klingen, wenn nun die aktuelle
Statitistik des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen für das
vergangene Jahr gerade einmal etwas mehr als 26000
Patientenbeschwerden auflistet und zu dem Ergebnis kommt, dass es
sich dabei in etwa jedem vierten Fall um einen Behandlungsfehler
handelt. Dennoch bleibt festzustellen, und da werden auch die Ärzte
nicht widersprechen: Jeder medizinische Fehler ist immer einer zu
viel. Umso wichtiger ist es, dass Behandlungsfehler nicht
weggeleugnet oder in juristischen Endlosverfahren aus der Welt
geklagt werden, auch hier muss der Grundsatz gelten: Wir müssen aus
Fehlern lernen. Nur so können sie vielleicht künftig vermieden
werden. Und das würde beiden helfen: Ärzten und Patienten.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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