(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Wehrhaft bleiben / Kommentar zur Ukraine

Geschrieben am 04-05-2014

Mainz (ots) - Die Freude über die Freilassung der
OSZE-Militärbeobachter ist riesengroß - und doch liegt ein
deprimierend düsterer Schatten über der Szenerie: Die glückliche
Nachricht kann das Entsetzen über Blutvergießen und Tote im
Ukraine-Konflikt nur für einen kurzen Moment verdrängen. Die Lage ist
auch deshalb so gefährlich, weil sie so chaotisch ist, weil man nicht
einmal ganz sicher weiß, ob es tatsächlich Putin ist, der alle Fäden
bis zum Letzten in der Hand hält, oder ob nicht Desperados, etwa
selbst ernannte "Bürgermeister", eigene Süppchen kochen. CSU-Vize
Gauweiler klagt nun in dummdreister Weise, Deutschland lasse sich
"plump" in den Konflikt hineinziehen. Die Wahrheit ist: Deutschland
ist ein wichtiger Teil der diplomatischen Bestrebungen in diesem
Chaos. Es geht bei OSZE-Missionen um dieselbe prinzipielle Frage wie
bei bewaffneten Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Und die Antwort
lautet in beiden Fällen: Ja, Berlin ist eingebunden in internationale
Bündnisse, erfüllt Verpflichtungen, ist solidarisch.
Bundeswehr-Bashing, wie es die Linkspartei stets und ständig, mancher
Grüne nur noch gelegentlich betreibt, ist deshalb das Gegenteil
konstruktiver Politik. Die Lage zeigt nicht zuletzt, dass
Wehrhaftigkeit im 21. Jahrhundert ein wichtiges Prinzip im
Zusammenleben der Völker bleibt. Nato-Generalsekretär Rasmussen warnt
den Westen davor, Verteidigungsausgaben "immer weiter
zurückzudrehen". Das klingt eine Spur zu dramatisch, benennt im Kern
aber einen sehr ernst zu nehmenden Aspekt. Obama und Merkel schließen
derzeit zu Recht militärische Optionen des Westens aus. Aber
Wehrhaftigkeit ist auch eine Voraussetzung für erfolgreiche
Diplomatie.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Andreas Trapp
Newsmanager
Telefon: 06131/485872
online@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

525404

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Steuersenkungen in Frankreich Hollande spielt Vabanque Peter Heusch, Paris Bielefeld (ots) - Beinahe zwei Jahre benötigte Frankreichs Präsident François Hollande, um einzusehen, dass sich die Wirtschaft seines Landes nicht allein durch Steuererhöhungen sanieren lässt. Weil Arbeitslosigkeit und Defizite mittlerweile auf Rekordhöhen geklettert sind, ordnete er nun einen drastischen Sparkurs an. Die Hoffnung jedoch, Hollande könnte den Ernst der Lage endlich begriffen haben, trügt. Schon ein halbwegs kritischer Blick auf das geplante Einsparungsbündel belegt, dass der Präsident lediglich Zeit gewinnen will. mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Was dürfen Frieden und Freiheit kosten? = von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Die Bilanz ist ernüchternd, sowohl, was die Zahlen als auch, was die Wirkung von Geld angeht. 25 Jahre nach dem Fall der Mauer sind unvorstellbare Summen von West nach Ost geflossen. 2000 Milliarden Euro haben es sich die verschiedenen Bundesregierungen kosten lassen, die fünf neuen deutschen Bundesländer auf das Niveau der elf alten zu bringen. 2000 Milliarden Euro - das ist der Gegenwert von fast 300 neuen Berliner Flughäfen oder beinahe 4000 Wuppertaler Schwebebahnen. Das ist für Bürger und Steuerzahler nicht mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Die grüne Erziehungsdiktatur/ Ein Leitartikel von Christine Richter Berlin (ots) - Die Grünen geben sich gerne modern, aufgeklärt, weltoffen. Nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag sprachen sie gar davon, sie seien die neue liberale Partei in Deutschland. Doch in ihrer Geschichte, auch im Bundestagswahlkampf, haben die Grünen immer wieder gezeigt, dass sie den Menschen am liebsten vorschreiben wollen, wie diese zu leben haben. Siehe den von den Grünen geforderten Veggie-Tag in Kantinen, an denen es nur fleischloses Essen geben sollte, siehe Verbot von Plastiktüten, siehe Tempolimit 30 auf mehr...

  • WAZ: Kleinkarierte Bildungspolitik. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein Essen (ots) - Die Bayern mögen besser sein. Die Berliner mögen es schwerer haben, die Nordrhein-Westfalen auf dem richtigen Weg sein. Es gibt viele gute Gründe, das jeweilige Bildungssystem zu loben. Zufrieden aber sind die beteiligten Schüler, Lehrer und Eltern selten bis nie. Volksbegehren, Kampagnen, Bürgerinitiativen machen derzeit vor keinem westdeutschen Bundesland halt, meist geht es um das Turbo-Abitur. Da wird erst die Schulzeit verkürzt, dann wieder verlängert. Das Nebeneinander der vielen Schultypen war schon immer verwirrend, mehr...

  • WAZ: Gauweiler stellt sich dumm. Kommentar von Miguel Sanches Essen (ots) - Angeblich beraten Dutzende Agenten von CIA und FBI die Regierung in Kiew. Man liest die Meldung und fragt sich: Na und? Die Amerikaner werden nicht die einzigen sein. Die Ukraine-Krise ist auch ein Poker um Einfluss. Viele sitzen am Tisch, einige spielen mit gezinkten Karten. Dabei kann man wie Peter Gauweiler fragen, was deutsche Bundeswehrsoldaten in Zivilkleidung in der Ukraine zu tun hatten. Man kann die Frage aber auch sein lassen. Denn sie ist naiv, und der CSU-Mann stellt sich dumm. Sie waren in diesem Fall nicht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht