(Registrieren)

neues deutschland: zu Sitzblockaden in der Kriminalitätsstatistik

Geschrieben am 04-05-2014

Berlin (ots) - Die Polizei will Sitzblockaden aus der
Kriminalitätsstatistik herausnehmen - und hat mit ihrer Kritik das
Bundesinnenministerium auf seine Seite gezogen. Offenbar hat jetzt
auch die Staatsgewalt erkannt, dass die Statistik vollkommen verzerrt
ist. Derzufolge sind linke Straftaten im vergangenen Jahr in die Höhe
geschnellt - kein Wunder, wenn Sachbeschädigungen und das Beschmieren
von Wahlplakaten im Jahr der Bundestagswahl darunter fallen. Auch
Hunderte von Sitzblockaden werden in der Erhebung als Straftaten
aufgeführt. Das wiederum ist nichts Neues, und daher kann die
aktuelle Diskussion als überraschende Kehrtwende in der Bewertung
zivilen Ungehorsams gewertet werden. Nun sollen die Kriterien für die
Kriminalitätsstatistik überarbeitet werden. Wenn am Ende
Sitzblockaden gegen Castor-Transporte oder Nazi-Aufmärsche nicht mehr
mit rechten Straftaten wie Übergriffen auf Menschen und letztlich
sogar Morden gleichgesetzt werden, ist das der richtige Schritt. Was
jetzt folgen muss, ist, dass die Polizei auch ihr Handeln neu
justiert. Die Reaktion der Polizei auf Aktionen der Zivilcourage ist
meist vollkommen überzogen: Sitzblockaden und andere friedliche
Proteste etwa von Anti-Atom-Aktivisten werden oft gewaltsam
aufgelöst, Nazigegner mit Pfefferspray und Knüppeln aus dem Verkehr
gezogen. Wenn ziviler Ungehorsam und harmlose Sachbeschädigungen
nicht mehr in der Kriminalitätsstatistik auftauchen sollten, dann
darf die Polizei sie in der Praxis auch nicht mehr als solche
behandeln.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

525402

weitere Artikel:
  • Allg. Zeitung Mainz: Wehrhaft bleiben / Kommentar zur Ukraine Mainz (ots) - Die Freude über die Freilassung der OSZE-Militärbeobachter ist riesengroß - und doch liegt ein deprimierend düsterer Schatten über der Szenerie: Die glückliche Nachricht kann das Entsetzen über Blutvergießen und Tote im Ukraine-Konflikt nur für einen kurzen Moment verdrängen. Die Lage ist auch deshalb so gefährlich, weil sie so chaotisch ist, weil man nicht einmal ganz sicher weiß, ob es tatsächlich Putin ist, der alle Fäden bis zum Letzten in der Hand hält, oder ob nicht Desperados, etwa selbst ernannte "Bürgermeister", mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Steuersenkungen in Frankreich Hollande spielt Vabanque Peter Heusch, Paris Bielefeld (ots) - Beinahe zwei Jahre benötigte Frankreichs Präsident François Hollande, um einzusehen, dass sich die Wirtschaft seines Landes nicht allein durch Steuererhöhungen sanieren lässt. Weil Arbeitslosigkeit und Defizite mittlerweile auf Rekordhöhen geklettert sind, ordnete er nun einen drastischen Sparkurs an. Die Hoffnung jedoch, Hollande könnte den Ernst der Lage endlich begriffen haben, trügt. Schon ein halbwegs kritischer Blick auf das geplante Einsparungsbündel belegt, dass der Präsident lediglich Zeit gewinnen will. mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Was dürfen Frieden und Freiheit kosten? = von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Die Bilanz ist ernüchternd, sowohl, was die Zahlen als auch, was die Wirkung von Geld angeht. 25 Jahre nach dem Fall der Mauer sind unvorstellbare Summen von West nach Ost geflossen. 2000 Milliarden Euro haben es sich die verschiedenen Bundesregierungen kosten lassen, die fünf neuen deutschen Bundesländer auf das Niveau der elf alten zu bringen. 2000 Milliarden Euro - das ist der Gegenwert von fast 300 neuen Berliner Flughäfen oder beinahe 4000 Wuppertaler Schwebebahnen. Das ist für Bürger und Steuerzahler nicht mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Die grüne Erziehungsdiktatur/ Ein Leitartikel von Christine Richter Berlin (ots) - Die Grünen geben sich gerne modern, aufgeklärt, weltoffen. Nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag sprachen sie gar davon, sie seien die neue liberale Partei in Deutschland. Doch in ihrer Geschichte, auch im Bundestagswahlkampf, haben die Grünen immer wieder gezeigt, dass sie den Menschen am liebsten vorschreiben wollen, wie diese zu leben haben. Siehe den von den Grünen geforderten Veggie-Tag in Kantinen, an denen es nur fleischloses Essen geben sollte, siehe Verbot von Plastiktüten, siehe Tempolimit 30 auf mehr...

  • WAZ: Kleinkarierte Bildungspolitik. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein Essen (ots) - Die Bayern mögen besser sein. Die Berliner mögen es schwerer haben, die Nordrhein-Westfalen auf dem richtigen Weg sein. Es gibt viele gute Gründe, das jeweilige Bildungssystem zu loben. Zufrieden aber sind die beteiligten Schüler, Lehrer und Eltern selten bis nie. Volksbegehren, Kampagnen, Bürgerinitiativen machen derzeit vor keinem westdeutschen Bundesland halt, meist geht es um das Turbo-Abitur. Da wird erst die Schulzeit verkürzt, dann wieder verlängert. Das Nebeneinander der vielen Schultypen war schon immer verwirrend, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht