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Konjunkturprognose 2014 optimistisch / Chemie-Unternehmen erwarten mehr als zwei Prozent Umsatzwachstum / Kritik an Energiepolitik und geplantem Bildungsurlaubsgesetz (FOTO)

Geschrieben am 31-03-2014

Baden-Baden (ots) -

Einen Umsatzzuwachs von deutlich über zwei Prozent erwarten die
Unternehmen der chemischen Industrie in Baden-Württemberg im
laufenden Jahr. Die Branche ist damit im Land zuversichtlicher als
bundesweit. Diese Ergebnisse einer repräsentativen
Unternehmensbefragung gaben die Chemie-Verbände Baden-Württemberg am
Montag bekannt. Es beteiligten sich 146 Unternehmen mit mehr als
44.000 Mitarbeitern.

Konjunkturprognose 2014

59 Prozent der Chemie-Unternehmen im Land rechnen mit
Umsatzzuwächsen. Von steigenden Auslandsumsätzen gehen besonders die
größeren Unternehmen zu mehr als zwei Dritteln aus. 45 Prozent aller
Unternehmen erwarten eine steigende Binnennachfrage.

Die Erzeugerpreise in der Chemie werden nur leicht steigen.
Insgesamt erwartet mehr als ein Drittel der Unternehmen eine
verbesserte Umsatzrendite. Die Investitionsneigung ist weiterhin hoch
und wird voraussichtlich zu wachsenden Mitarbeiterzahlen in der
Branche führen.

Risiken für die Branche

Die hohen Energie- und Rohstoffkosten werden als Risiken für eine
positive Entwicklung angesehen. Besonders mittelständische
Chemieunternehmen sehen Schwierigkeiten, Kostensteigerungen über ihre
Erzeugerpreise weiterzugeben.

Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer der Chemie-Verbände, fasst die
Situation zusammen: "Es geht der Branche im Moment unterm Strich gut.
Unsere Erfolge verdanken wir im Wesentlichen dem Export. Hier müssen
wir darauf achten, dass wir konkurrenzfähig bleiben".

Energiepolitik des Landes

Die chemische Industrie in Baden-Württemberg kritisiert die Pläne
der Landesregierung, Vorschriften des Erneuerbare Wärme-Gesetzes auf
die Gebäude der Unternehmen auszudehnen: "Hier entstehen deutliche
Zusatzbelastungen ohne größeren Nutzen für den Klimaschutz", betonte
Dr. Gerd Backes, Vorsitzender des Verbandes der Chemischen Industrie
im Land (VCI).

Keine Zusatz-Belastung von effizientem Eigenstrom

Backes forderte insbesondere, die Belastung des von den
Unternehmen selbst erzeugten sogenannten "Eigenstroms" zu verhindern.
Sie findet meist in besonders effizienten
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen statt. Dieser in den Unternehmen selbst
verbrauchte "Eigenstrom" soll nach den derzeitigen Plänen der
Bundesregierung zusätzlich belastet werden. Hier ist die
Chemie-Industrie dringend auf Einsicht der Politik angewiesen.

Rente mit 63 schadet: Fachkräfte fehlen und Kosten steigen

Die Chemie-Arbeitgeber sehen die geplanten Neuregelungen zur Rente
äußerst kritisch: "Das läuft völlig falsch", so Markus Scheib,
Vorsitzender des Chemie-Arbeitgeberverbandes Baden-Württemberg
(agvChemie). Er wies darauf hin, dass die chemische Industrie in
ihrem Tarifwerk zahlreiche Einrichtungen geschaffen habe, um
Mitarbeitern das längere Arbeiten zu ermöglichen. Denn die
Unternehmen spüren bereits heute die sinkenden Geburtenraten: So
haben nach einer aktuellen Umfrage 30 Prozent der Betriebe Probleme,
insbesondere Stellen im technischen und Produktions-Bereich zu
besetzen. Außerdem werde mit den Kosten der Rentenreform "die jüngere
Generation im Regen stehen gelassen", so Scheib.

Die chemische Industrie sei sehr aktiv bei der Nachwuchswerbung,
betonte der Arbeitgeberverbandsvorsitzende. Derzeit werden in den
Unternehmen etwa 3600 junge Menschen ausgebildet. Die
Ausbildungsquote wurde in Baden-Württemberg seit 2003 von 3,8 Prozent
auf 4,6 Prozent gesteigert.

Ablehnung des geplanten Bildungsurlaubsgesetzes

"Die fünf bezahlten Urlaubstage würden die Personalkosten der
Unternehmen noch weiter in die Höhe treiben", bekräftigte Thomas
Mayer die Ablehnung der Chemie-Arbeitgeber. Sie hatten vergangene
Woche die Gesetzespläne scharf kritisiert: "Wir können nicht ständig
die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie im Land beschwören und dann
mit einem solchen Gesetz genau diese weiter einschränken". Im
Koalitionsvertrag von Grün-Rot ist ein solches Gesetz geplant - und
aus dem Haus von Finanz- und Wirtschaftsminister Schmid wird in Kürze
ein Entwurf vorliegen.

Chemie-Konjunktur 2013

Die Umsätze der chemischen Industrie stiegen im vergangenen Jahr
um 1,2 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro. Davon entfielen 11,5
Milliarden Euro auf den Export, der um 4,7 Prozent zulegte. Der
Inlandsumsatz ging um 3,9 Prozent zurück auf 7,3 Milliarden Euro.

Die Zahl der Beschäftigten sank auf um 2,6 Prozent auf 54.561.
Dies liegt nach Angaben der Chemie-Verbände an statistischen Effekten
in der Teilbranche Pharma, die nicht die tatsächliche Situation der
Unternehmen wiederspiegeln.

Bei den Arzneimittelherstellern stieg der Umsatz um 1,6 Prozent
auf 8,6 Milliarden Euro, davon 6,4 Milliarden Euro Export (+8,5
Prozent). Im Sektor Farben, Lacke und Bautenschutz betrug der
Gesamtumsatz 2,8 Milliarden Euro (+2,8 Prozent).

Hinweis

Die Konjunkturdaten 2013 basieren ausschließlich auf den Angaben
und der Abgrenzung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg.
Die Anzahl der Unternehmen in den Chemie-Verbänden Baden-Württemberg
und deren Beschäftigten unterscheiden sich davon.

Zu den Chemie-Verbänden Baden-Württemberg

Unter dem Dach der Chemie-Verbände Baden-Württemberg arbeiten
mehrere Verbände mit Sitz in Baden-Baden zusammen. Es handelt sich
dabei um

- den tarif- und sozialpolitisch tätigen Arbeitgeberverband Chemie
Baden-Württemberg e.V. (agvChemie)
- den wirtschaftspolitischen Verband der Chemischen Industrie
e.V., Landesverband Baden-Württemberg (VCI).

Der VCI hat in Baden-Württemberg zwei eigenständige Fachverbände:

- den Landesverband Baden-Württemberg des Bundesverbandes der
Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), und
- die Bezirksgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der deutschen
Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL).

In diesen Verbänden sind derzeit insgesamt 440
Mitgliedsunternehmen mit 105.600 Beschäftigten organisiert. Der
Jahresumsatz betrug 2013 ca. 36,4 Milliarden Euro. Die größten
Teilbranchen sind Pharma (34 Prozent), Lacke, Farben und Bautenschutz
(11 Prozent) sowie Körperpflege und Waschmittel (10 Prozent). Derzeit
bilden die Unternehmen etwa 3.600 Jugendliche in mehr als fünfzig
Ausbildungsberufen und Studiengängen aus.



Pressekontakt:
Andreas C. A. Fehler
Chemie-Verbände Baden-Württemberg
Pressesprecher
Fon 07221 2113-48
Mobil 0162 2111648
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