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Länderexperten warnen vor falschen Weichenstellungen bei EEG / Chancen für regionale Wertschöpfung und Biodiversität nutzen

Geschrieben am 27-03-2014

Straubing (ots) - Die Energiewende wird ohne Biomasse aus der
Land- und Forstwirtschaft nicht realisierbar sein, so die Aussage der
Experten aus den deutschen Bundesländern, die zu Beginn der Woche zum
Jahrestreffen des nationalen Clusters der Kompetenzzentren im Bereich
Nachwachsende Rohstoffe im niedersächsischen Werlte zusammengekommen
sind.

Energie aus Biomasse ist die derzeit einzige speicherbare Form der
Sonnenenergie, ist daher bedarfsgerecht einsetzbar und trägt
wesentlich zur nationalen Versorgungssicherheit bei. Über viele Jahre
wurden von den Wissenschaftlern Verfahren optimiert und neue
vielfältige Energiepflanzen für den nachhaltigen Anbau entwickelt,
die auch wirtschaftliche Voraussetzung für die Nutzung von
Reststoffen sind. Mit dem vorliegenden Referentenentwurf für die
Novellierung des Erneuerbare Energien-Gesetz stehen
Effizienzsteigerung und die weitere Entwicklung von Bioenergie jedoch
vor dem Aus.

Neben dem Wegbrechen einer wichtigen Säule der Energiewende
befürchten die Experten auch drastische Verluste an Wertschöpfung im
ländlichen Raum sowie an Versorgungssicherheit mit speicherbarer und
damit regelbarer erneuerbarer Energie, was vor dem Hintergrund der
aktuellen Entwicklung in Europa von besonderer Brisanz ist.

Für ein Abregeln der Energiepflanzen gebe es keine fachlich
fundierte Grundlage. Mit rund 16 % an der Ackerfläche in Deutschland
habe der Silomais als besonders flächeneffiziente Kulturart im
Vergleich zu anderen landwirtschaftlichen Kulturen, wie Getreide oder
Raps einen statistisch völlig unauffälligen Anteil; dabei wird der
größte Teil des Silomaises ohnehin in der Tierfütterung eingesetzt.
Als ergänzende Alternative zum Mais kommt eine Vielfalt an
alternativen Energiepflanzen und Anbausystemen hinzu, die mehr
Biodiversität bringen. Energiepflanzenanbau heiße damit nicht
Monotonie, sondern biete Chancen für mehr Vielfalt in der Landschaft.
Der Ausstieg aus der Strom- und Wärmeproduktion auf der Basis von
Energiepflanzen würde jedoch auch die von der Bundesregierung über 10
Jahre geförderte Forschungsarbeit zu neuen vielfältigen Pflanzenarten
und Anbausystemen ad absurdum führen.

Das Expertennetzwerk fordert daher ausreichende und differenzierte
Vergütungen für Energiepflanzen unter Weiterentwicklung des EEG 2012,
insbesondere für Anbaualternativen, die Aufgabe des geplanten
Ausbaukorridors von jährlich 100 MW, die Beibehaltung der
Anlagenflexibilisierung nach dem EEG 2012, um den Vorteil von
Bioenergie bei der bedarfsgerechten Stromlieferung voll
auszuschöpfen, passende Vergütungssätze für die Strombereitstellung
aus fester Biomasse sowie die Honorierung von Maßnahmen zur
Effizienzsteigerung bei bestehenden Anlagen. Die Experten wiesen
abschließend darauf hin, dass diese Maßnahmen nicht zwingend zur
Erhöhung der Strompreise, vielmehr aber zu einer verlässlicheren
Stromversorgung und zu mehr nationaler und regionaler Wertschöpfung
beitragen.

Über das Technologie- und Förderzentrum (TFZ)

Das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) ist eine
außeruniversitäre Forschungseinrichtung des Freistaates Bayern. Über
80 Mitarbeiter arbeiten an und mit Energiepflanzen, verschiedenen
biogenen Brennstoffen sowie Biokraftstoffen und sind Anlaufstelle für
Förderprogramme zur energetischen Nutzung von Biomasse. Das
bayernweite Beratungsprojekt LandSchafftEnergie, das am TFZ
koordiniert wird, liefert dazu produktneutrale Fachberatung zu allen
Themen der Energiewende im ländlichen Raum. Landwirtschaft,
Industrie, Administration und Politik werden hier gleichermaßen mit
Wissen aus erster Hand versorgt. In der hauseigenen Ausstellung und
regelmäßigen Schulungsveranstaltungen werden die Nachwachsenden
Rohstoffe in den verschiedensten Bereichen erläutert und deren
praktische Nutzung aufgezeigt. Leiter des Technologie- und
Förderzentrums ist seit der Gründung 2002 Dr. Bernhard Widmann. Das
TFZ ist eine der drei Säulen des Kompetenzzentrums für Nachwachsende
Rohstoffe (KoNaRo) am Standort Straubing in der Region der
Nachwachsenden Rohstoffe.



Pressekontakt:
Ulrich Eidenschink
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technologie- und Förderzentrum
im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ)
Schulgasse 18
94315 Straubing
Tel.: 09421 300-224
Fax: 09421 300-211
E-Mail: ulrich.eidenschink@tfz.bayern.de
Internet: www.tfz.bayern.de


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