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Es werde Stadt! 50 Jahre Grimme-Preis in Marl

Geschrieben am 27-03-2014

Köln (ots) -
Ein Essayfilm von Dominik Graf und Martin Farkas zum Zustand des
Fernsehens in Deutschland

50 Jahre Grimme-Preis sind der Anlass für den zehnfachen
Grimme-Preisträger Dominik Graf und seinen Co-Autor Martin Farkas, um
über das deutsche Fernsehen nachzudenken und den Weg, den es gegangen
ist. Marl ist wegen des dortigen Preises der richtige Ort dafür. Und
auch, weil die Stadt mit ihrer utopischen 60er-Jahre-Architektur wie
ein Zwilling zum Fernsehen gestartet ist. Beide sind in die Jahre
gekommen, können aber immer noch ein Bild sein für die Träume und
Illusionen einer anderen Gesellschaft und natürlich eines anderen
Fernsehens.

Am Anfang des 105-minütigen Dokumentarfilms steht die nachdenkliche
Feststellung: Was haben wir das Fernsehen einst geliebt! Exemplarisch
deutlich wird diese Liebe durch Erinnerungen an frühe
Fernseherlebnisse. Mister Ed gehört dazu, Pippi Langstrumpf, Lassie
und Graf Zahl aus der "Sesamstraße", aber auch Sendestörungen und
mysteriöses Bildschirmrauschen.

Im Hier und Heute wird schnell klar: Das früher so geliebte Fernsehen
fühlt sich gedrängt, einen Selbst-Legitimierungskampf zu führen; eine
schier endlose Bemühung, die das einstmals ambitionierte Medium
ziemlich alt aussehen lässt. Den Moment, an dem sich alles
entschieden hat, verorten die Filmemacher bei der 25.
Adolf-Grimme-Preis-Verleihung im Jahr 1989, einem der bedeutendsten
Wendejahre Deutschlands, das nicht nur politisch eine Zäsur
markierte, sondern auch das Fernsehen nachhaltig veränderte.

Der Essayfilm legt das Fernsehen gleichsam auf die Couch, über der
eine Frage schwebt: Warum nur wurde sein Zauber zerstört?

Bei der Suche nach den Antworten ziehen Graf und Farkas Parallelen
zwischen dem Fernsehen und der Entwicklung der Stadt Marl, die mit
dem Rathaus, der Scharoun-Schule und der ersten Volkshochschule
Deutschlands eine Idealstadt für eine Idealgesellschaft werden
wollte, bevor das Zechensterben diesem Traum seine finanzielle
Grundlage entzog. Sie hinterfragen den Aktionismus der Politik,
festgemacht an der Einführung des Privatfernsehens und am Umbau der
Industrie in Nordrhein-Westfalen von Kohle und Stahl auf Film und
Fernsehen. Sie zitieren frühe Meister ihres Faches, etwa Horst
Königstein, der den jungen Rod Stewart in einem Hamburger Hinterhof
singen lässt. Und sie befragen elf Persönlichkeiten, warum das
Fernsehen wurde, wie es heute ist.

In intensiven Gesprächen zu Wort kommen Iris Berben (Schauspielerin
und Präsidentin der Deutschen Filmakademie), Dr. Günter Rohrbach
(Produzent), Dr. Barbara Buhl (Leiterin der Programmgruppe
Fernsehfilm und Kino, WDR), Bettina Reitz (Fernsehdirektorin, BR),
Katja Herzog (Produzentin), Dr. Andreas Schreitmüller (Leiter der
Hauptabteilung Spielfilm und Fernsehfilm, Arte), Hans Janke
(Ehemaliger Leiter Hauptredaktion Fernsehspiel, ZDF), Olaf Möller
(Filmkritiker), Rainer Knepperges (Filmregisseur und Autor), Uwe
Kammann (Direktor Grimme-Institut) sowie Dr. Ulrich Spies (Leiter
Grimme-Preis). Sie reden über Qualität im Fernsehen, Quotenmanie und
die Sehnsucht nach einem anderen Massenmedium, das sich oft nur noch
im alten Fernsehen zu finden scheint. Exemplarisch deutlich wird
diese Sehnsucht in der Geschichte der Fernsehansagerin Inger Stoltz,
ein Symbol für die einst gelungene Verbindung von Publikum und
Hochkultur.

An den Schluss von "Es werde Stadt!" stellen Dominik Graf und Martin
Farkas ein Plädoyer: "Es geht beim Fernsehen um Freiheit, um
Offenheit, um Vernichtung von Bürokratie und Funktionärsideologie, um
Vermischung von Avantgarde und Popularität, es geht schlicht und
einfach um die Verbesserung der Welt. Haltet euch ran, Freunde, wir
waren mit allem schon einmal wesentlich weiter!"

"Es werde Stadt" ist eine Produktion der megaherz in Koproduktion mit
WDR, BR, NDR, SWR, gefördert von Film- und Medienstiftung NRW und
FilmFernsehFonds Bayern © 2014.

Redaktion: Christiane Hinz (WDR), Petra Felber (BR), Silvia Gutmann
(NDR), Simone Reuter (SWR)

Fotos finden Sie unter www.ard-foto.de

Besuchen Sie auch die WDR Presselounge: www.presse.WDR.de



Pressekontakt:
Stefanie Schneck, WDR Presse und Information, Telefon 0221 220 7124,
Stefanie.Schneck@wdr.de


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