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Börsen-Zeitung: Kingfisher macht den Weg frei, Kommentar zu Baumärkten von Martin Dunzendorfer

Geschrieben am 25-03-2014

Frankfurt (ots) - Europas größter Baumarktbetreiber, die britische
Kingfisher, wird nach dem Komplettausstieg bei Hornbach den deutschen
Markt stärker ins Visier nehmen. Viele Jahre galt, dass keiner der
beiden Konzerne den Versuch unternimmt, in Ländern Geschäfte zu
machen, in denen der jeweils andere bereits präsent war. Dieser
Nichtangriffspakt ist nun endgültig passé, nachdem Kingfisher bereits
Mitte vorigen Jahres in Rumänien - wo Hornbach schon seit langem mit
vier Märkten vertreten ist - durch eine Übernahme mit 15 Läden
operativ tätig wurde. Langfristig plane man dort mit bis zu 50
Märkten - was die Unterschiede in Bezug auf Größe (die Briten setzen
etwa viermal so viel um wie Hornbach), Finanzkraft, aber auch
Risikobereitschaft verdeutlicht.

Bislang plant Kingfisher hierzulande die Eröffnung von vier
Testmärkten ihrer kleinflächigen Fachhandelskette Screwfix. Sollten
die Geschäfte erfolgreich sein, werden die Briten ihre Präsenz
hierzulande sicher ausbauen. Allerdings sind Branchenkenner
skeptisch: In Deutschland geht der Trend seit vielen Jahren zu
großflächigen Baumärkten, in denen die Kunden nicht nur jeden Posten
ihrer Einkaufsliste in den Regalen finden, sondern auch
Auswahlmöglichkeiten haben. In den Screwfix-Märkten dürfte das schwer
werden: Sie sind nur bis zu 1000 Quadratmeter groß
(Hornbach-Baumärkte kommen im Schnitt auf fast 12000 Quadratmeter).
Der inzwischen untergegangene Konkurrent Praktiker ist auch an den
oft zu kleinen Filialen und dem mangelnden Produktangebot
gescheitert.

Andererseits will Kingfisher die Testmärkte in deutschen
Großstädten eröffnen. Wenn das, wie im Ausland, in oder nahe den
Stadtzentren bedeutet, stände das im Gegensatz zur Regel, sich mit
Filialen am Ortsrand, etwa in Gewerbegebieten, niederzulassen - u.a.
wegen des großen Platzbedarfs (Verkaufsfläche, Parkplätze) und der
unkomplizierten Erreichbarkeit mit dem Auto, mit dem sperrige Güter
abtransportiert werden. Die Standortwahl von Screwfix deutet auf ein
Angebot zur sofortigen Deckung von Nachfrage hin - womöglich eine
profitable Nische in Deutschland.

Doch Screwfix richtet sich an anspruchsvolle Heimwerker und
Handwerker. Damit wäre eine starke Rivalität besonders mit Hornbach,
die um Projektkunden - im Grunde dieselbe Klientel - wirbt,
programmiert. Und das im schon jetzt am härtesten umkämpften Markt
für Bau- und Heimwerkerbedarf in Europa. Mit dem Markteintritt von
Kingfisher sinkt die Aussicht auf profitables Wachstum in der
Branche.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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