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Fundamentale Bedenken gegen den automatischen Datenaustausch / Buchveröffentlichung "Einspruch!" von Andreas Lusser (BILD)

Geschrieben am 07-03-2014

Zug/München (ots) -

Der internationale Finanzdatenaustausch wurde bisher primär unter
steuerlich-ökonomischen Aspekten betrachtet. Ein neu erschienenes
Buch wirft nun grundsätzlich ethische Bedenken auf. Kritisch
beleuchtet wird unter anderem das Missbrauchsrisiko: Finanzdaten in
den Händen unsensibler Regierungen stellen insbesondere für die
Opposition und Andersdenkende ein bisher unterschätztes Risiko dar.

Wie weit soll die finanzielle Privatsphäre der Bürger reichen? Die
Frage ist brisant. Andreas Lusser argumentiert, dass die Angst vor
Terroranschlägen kombiniert mit dem Wunsch nach Steuergerechtigkeit
den Behörden viel Macht beschert hat, ohne dass die langfristigen
Konsequenzen für die zivile Gesellschaft genügend reflektiert wurden.
Dies gefährde Freiheiten und Errungenschaften, die über Generationen
mühsam erkämpft wurden.

Dass der Spielraum enger wird, um steuerpflichtige Einkünfte vor
dem Fiskus zu verstecken, ist erfreulich. Doch hat die
Steuergerechtigkeit gesellschaftlich und materiell einen hohen Preis.
Gut dokumentiert ist der Aufwand für die amerikanischen
Steuerdatenforderungen "Fatca". Die US-Behörden rechnen mit
zusätzlichen Einnahmen von 870 Millionen Dollar jährlich. Der Aufwand
für die Umsetzung der Datenlieferung allein für Europäische Banken
wird auf mehr als das Zehnfache geschätzt - ein Missverhältnis.

Schlimmer als die unterschätzten materiellen Kosten ist die
schleichende Erosion der menschlichen Privatsphäre. So hat die
respektierte Non-Profit-Organisation Privacy International bereits in
ihrem Report 2011 einen "beunruhigenden Niedergang beim Schutz der
Privatsphäre quer durch Europa und einen steilen Anstieg staatlicher
Überwachung" festgestellt.

Der zunehmend lasche Umgang mit den Finanzdaten durch unsere, an
rechtsstaatliche Prinzipien gebundenen, Behörden ist dabei das
kleinere Problem. Schlimmer ist, dass wenn wir Daten international
fordern, wir diese auch den Verwaltungen anderer Länder zugestehen
müssen. Die Forderung der UNO nach einem weltweiten
Finanzdatenaustausch freut nicht nur westliche Regierungen sondern
auch viele wenig zimperliche Herrscher. Opposition und
Nicht-Konformisten sind immer die ersten Leidtragenden, wenn die
Privatsphäre abgebaut wird - und dies gilt ganz besonders für die
finanzielle Privatsphäre.

Das im Münchner FBV Verlag veröffentlichte Buch "Einspruch!" von
Andreas Lusser betrachtet die Entwicklung in einem breiten
Zusammenhang. ISBN 978-3-89879-870-9

Über den Autor:

Andreas M.E. Lusser ist seit über 20 Jahren in der Finanzbranche
tätig, unter anderem in der Direktion einer Schweizer Grossbank und
als Leiter eines Wertschriftenanalysehauses. Er ist langjähriger
Kolumnist der Schweizer Handelszeitung und Autor von Fachbeiträgen in
verschiedenen Wirtschaftsmedien. 1962 in Mannheim geboren, lebt
Andreas Lusser seit seiner frühen Kindheit in der Schweiz.



Pressekontakt:
Maria Lusser
mlusser@thescreener.com
Tel. +41 41 727 08 88
Fax. +41 41 727 08 89
theScreener Investor Services AG
Zugerbergstrasse 12, CH-6300 Zug


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