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WAZ: Karneval und Ausnahmezustand. Kommentar von Jens Dirksen

Geschrieben am 02-03-2014

Essen (ots) - Karneval und Kriegsgefahr auf der Krim - das weckt
ungute Erinnerungen an den Rosenmontag des Jahres 1991. Vier Wochen
zuvor hatte der Westen damit begonnen, Saddam Husseins Truppen im
besetzten Kuwait in den Irak zurückzudrängen. Dass man in Deutschland
daraufhin die Züge absagte und der Karneval im Saale stattfand, ging
auf eine Mischung aus Sicherheitsbedenken und Pietät zurück. Der
politische Ausnahmezustand in der Ukraine wird aber nicht dafür
sorgen, dass den Jecken heute ihr fröhliches "Alaaf" und "Helau" im
Halse stecken bleibt. Vielleicht auch deshalb, weil der närrische
Ausnahmezustand dringender denn je benötigt wird - in einer Zeit, in
der Stundenpläne, Arbeitstage und sogar die Freizeitstunden straffer
und effizienter durchgetaktet sind als je zuvor. Je stärker jemand
sich gefesselt fühlt, desto ausgelassener geraten die Momente der
Freiheit. Diese Freiheit bleibt übrigens selbst all jenen, die dem
Faschingstreiben grundsätzlich nichts abgewinnen können. Sie haben ja
immerhin die Möglichkeit, sich als Ausnahmen vom allgemeinen
Ausnahmezustand zu verstehen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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