(Registrieren)

Westfalen-Blatt: zur Barmer GEK

Geschrieben am 24-02-2014

Bielefeld (ots) - Der Kampf der Krankenkassen um die Versicherten
und damit ums Überleben spitzt sich zu. Um künftig Zusatzbeiträge zu
vermeiden oder zumindest in Grenzen zu halten, muss an der
Kostenschraube gedreht werden. Die derzeit mitgliederstärkste
Krankenkasse Barmer GEK will das mit massiven Stellenstreichungen und
Schließungen von Geschäftsstellen erreichen. Der Abbau soll bis
spätestens 2018 abgeschlossen sein. Das jedoch könnte für die
finanziell angeschlagene Kasse ein bereits zu langer Zeitraum sein.
Zwar hatte die Fusion von Barmer und GEK im Jahr 2010 dazu geführt,
dass die Versicherten bisher von ansonsten fälligen Zusatzbeiträgen
verschont blieben und es somit nur unerhebliche Wechselbewegungen
gab. Doch spätestens 2015 wird sich die Situation verändern. Nicht
nur für die Barmer GEK. Wenn die Krankenkassen aufgrund der neuen
gesetzlichen Regelung wieder in einen intensiveren Wettbewerb treten,
werden die finanziell gesunden Kassen punkten. Schließlich können sie
die Beitragssätze theoretisch um bis zu 0,9 Prozentpunkte senken. In
der Praxis wird das nicht erfolgen. Aber schon realistische 0,2 bis
0,4 Punkte, wie es ersten Informationen zufolge die
Betriebskrankenkassen in Ostwestfalen vorhaben, schlagen bei einem
Bruttoeinkommen von beispielsweise 2000 Euro im Monat mit vier
beziehungsweise acht Euro zu Buche. Wenn andere Kassen jedoch
aufgrund ihrer Haushaltssituation ihre Beiträge um ähnliche Sätze
anheben müssen, werden sich viele Versicherte umorientieren. Daran
dürften auch Lockmittel wie Übernahme von speziellen ärztlichen
Leistungen kaum etwas ändern. Was dann bleibt, sind weitere Fusionen,
um die Kosten zu senken. Schon seit geraumer Zeit gibt es in dieser
Hinsicht Spekulationen, dass sich die inzwischen wieder auf gesunden
Füßen stehende Techniker Krankenkasse (TK) mit ihren etwa 6,3
Millionen Versicherten und die schwächelnde Deutsche Angestellten
Krankenkasse (DAK/knapp fünf Millionen) zusammenschließen, damit zur
größten Kasse werden. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) könnten
dem nur mit einer bundesweiten AOK entgegenwirken. Verlierer bei dem
Gerangel der Großen wären kleinere Einheiten wie
Betriebskrankenkassen. Letztlich würde sich die Politik bei ihren
Verhandlungen und Beschlüssen an den Bedürfnissen der großen und
damit mächtigen Kassen ausrichten. Zum Nachteil auch der
Versicherten, die sich aufgrund der dann nicht mehr vorhandenen
Konkurrenz auf höhere Beiträge einstellen müssten. Das alles wäre
letztlich der Weg zur Einheitskasse. Noch ist es nicht soweit. Die
Entwicklung der vergangenen Jahre mit immer neuen Fusionen und sogar
zahlungsunfähigen Krankenkassen weist allerdings ziemlich genau den
Weg in diese Richtung.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

513656

weitere Artikel:
  • Börsen-Zeitung: Griechenland hoch zwei, Kommentar zur Ukraine von Detlef Fechtner Frankfurt (ots) - Hand aufs Herz: Im Grunde war es ja zuletzt geradezu verdächtig ruhig in Sachen Staatsschuldenkrise. Italiens Risikoprämie auf Talfahrt, Spaniens Rating in der Aufwärtsbewegung, Irland problemlos zurück an den Märkten - und selbst aus dem Krisen-Griechen-Land drangen zuletzt erfreuliche Nachrichten über Primärüberschüsse. Fast hätte man auf den Gedanken kommen können, Europa könne den Krisenmodus hinter sich lassen. Weit gefehlt. Schließlich hängt das Schicksal der EU nicht nur an der Schuldenquote Griechenlands mehr...

  • Multimodale drahtlose Lade-ASIC MediaTek MT3188 unterstützt induktive und resonante Betriebsarten -- MT3188 ist als eigenständiges System oder Einbauoption für MT6595 Octa-Core LTE und andere SOC-Plattformen verfügbar und verleiht einer Vielzahl mobiler Geräte Kompatibilität mit bestehenden PMA- und WPC-Ladenormen sowie dem neuen drahtlosen Resonanzladen Hsinchu (ots/PRNewswire) - MediaTek hat heute MT3188 angekündigt, die erste multimodale drahtlose ASIC der Welt, die mehrere konkurrierende Normen unterstützt. MediaTek MT3188 ist eine eng integrierbare Lösung, die Resonanzladetechnik unterstützt und voll kompatibel mit derzeitigen mehr...

  • Mohawk Industries, Inc. veröffentlicht Ergebnisse des vierten Quartals - Nettoumsatz steigt um 34 % im Jahresvergleich - Bereinigter Gewinn je Aktie um 77 % gestiegen Calhoun, Georgia (ots/PRNewswire) - Mohawk Industries, Inc. meldete heute Nettoeinnahmen in Höhe von 95 Mio. USD und einen verwässerten Gewinn je Aktie (EPS) von 1,29 USD für das vierte Quartal 2013. Bei Außerachtlassung von Sonderbelastungen und aufgegebenen Geschäftsbereichen ergaben sich Nettoeinnahmen in Höhe von 131 Mio. USD und ein Gewinn je Aktie von 1,79 USD - eine Steigerung von 77 % gegenüber dem Gewinn je Aktie aus mehr...

  • Westfalenpost: Barmer GEK Hagen (ots) - Es ist eine Rosskur, die Barmer-Chef Christoph Straub seinem Unternehmen verordnet hat, um die Widerstandskräfte der Kasse zu stärken. Jeden fünften Arbeitsplatz will er streichen, jede zweite Geschäftsstelle schließen.

    Noch sind die Einzelheiten des Therapieplans nicht bekannt. Es darf aber wohl angenommen werden, dass die Schrumpfkur den ländlichen Raum durchaus treffen wird, wo bereits heute mancher Standort nur stundenweise am Vormittag geöffnet ist. Da scheint es naheliegend, künftig noch mehr Kundenanfragen mehr...

  • Badische Zeitung: Die "Badische Zeitung" aus Freiburg schreibt zum Stellenabbau bei der Barmer GEK: Freiburg (ots) - "Sparen ist der einzige Ausweg, der dem Barmer-Chef bleibt. Während niemand weiß, wie sich in den nächsten Jahren die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung entwickeln, steht fest, dass die Barmer nicht auf große Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds rechnen kann. Darauf nicht zu reagieren, hätte bedeutet, dass die Barmer das Schicksal eines anderen Wettbewerbers ereilt hätte - das der DAK, die zu lange an überkommenen Strukturen festgehalten hatte und deshalb einen Zusatzbeitrag von ihren Mitgliedern verlangen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht