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Neue Roland Berger-Studie: Europäische und japanische Hersteller von Halbleitern müssen ihre Marktposition aggressiver verteidigen

Geschrieben am 20-02-2014

München (ots) -

- Neue Halbleitertechnologien ermöglichen innovative Applikationen
in den Bereichen Mobilität und Energieeffizienz sowie für die
Verarbeitung großer Datenmengen
- Trotzdem schrumpft die Wachstumsrate des weltweiten
Mikrochips-Markts: In den vergangenen fünf Jahren wuchs der Markt
um weniger als 3 Prozent jährlich
- Starker Wettbewerb aus Asien und den USA stellt europäische und
japanische Hersteller auch in attraktiven Nischenmärkten auf die
Probe
- Roland Berger-Experten zeigen vier mögliche Szenarien und den
Handlungsbedarf auf
- Europäische und japanische Halbleiterhersteller
müssen ihre Stellung aggressiver verteidigen - neue Strategien und
höhere Profitabilität sind erforderlich

Seit einigen Jahren kämpft die Halbleiterindustrie mit
rückläufigen Wachstumsraten. Der weltweite Markt für Mikrochips mit
einem Umsatzvolumen von 300 Milliarden Dollar wuchs in den
vergangenen fünf Jahren nur noch um durchschnittlich 2,7 Prozent
jährlich. Im Zeitraum von 2000 bis 2007 waren es noch 3,3 Prozent pro
Jahr. Seit Jahren leidet die Branche an Überkapazitäten und hohen
zyklischen Schwankungen. Und die Perspektiven sehen nicht besser aus:
Neue asiatische Unternehmen erobern den globalen Massenmarkt für
Computerchips - auf Kosten der etablierten europäischen und
japanischen Halbleiterhersteller.

"Etablierte Anbieter kämpfen schon seit Jahren mit einem immer
schwierigeren internationalen Marktumfeld", sagt Martin Eisenhut,
Partner von Roland Berger Strategy Consultants. "Unsere aktuelle
Analyse zeigt vier Szenarien auf, die in Zukunft auftreten können.
Dabei ist klar: Nur Hersteller, die auf Dauer in der Lage sind, auf
einem globalen Markt Produkte mit einem hohen Mehrwert anzubieten,
werden es schaffen, die günstigere Konkurrenz aus Asien zu schlagen."

Höherer Mehrwert durch Differenzierung

Die neue Roland Berger-Studie "Opportunities and challenges beyond
Moore's Law" zeigt, dass Firmen nicht unbedingt dem bekannten
Moore´schen Gesetz folgen müssen, um auf dem Halbleitermarkt
erfolgreich zu sein. Nach diesem Gesetz verdoppelt die Industrie die
Zahl der Transistoren pro Flächeneinheit auf einem Computerchip alle
18 bis 24 Monate - und das bei den gleichen Kosten pro Fläche. Dazu
sind jedoch hohe Investitionen nötig, die oft durch staatliche
Beihilfen gefördert werden. Deshalb hat sich der Schwerpunkt dieses
Geschäftsmodells immer stärker nach Asien verschoben.

Die Alternative für die hochentwickelte Halbleiterindustrie aus
Europa und Japan liegt nach Ansicht der Roland Berger-Experten in
neuen Generationen von Computerchips, die ein breiteres
Anwendungsspektrum bieten - der so genannte "More than Moore"-Ansatz.
Dieser Bereich, der heute schon rund 40 Prozent des Halbleitermarkts
ausmacht, wächst doppelt so schnell wie der klassische Massenmarkt.

"Zahlreiche Innovationen, etwa in der mobilen Kommunikation, in
der Automobilbranche oder im Bereich der Erneuerbaren Energien haben
die Nachfrage nach Halbleitern mit besonderen Eigenschaften erhöht",
erläutert Michael Alexander, Senior Advisor bei Roland Berger
Strategy Consultants. "Und in diesen Bereichen erwarten wir auch
künftig großes Wachstumspotenzial wegen der starken Verbreitung von
neuen, mobilen Geräten und energiesparenden Produkten sowie der
Speicherung großer Datenmengen."

Vier Szenarien für die Branche

Anhand der aktuellen Entwicklungen auf dem globalen
Halbleitermarkt identifizieren die Roland Berger-Experten vier
mögliche Szenarien für Unternehmen, die dem "More than Moore"-Ansatz
folgen. Die Szenarien hängen maßgeblich davon ab, ob die Nachfrage
nach Halbleitern in den nächsten Jahren eher durch die
Grundversorgung von Schwellenländern oder durch neue, hochwertige
Produkte für weit entwickelte Märkte entstehen wird. Auf der
Angebotsseite ist entscheidend, ob es asiatischen Herstellern
gelingen wird, ihre hohen Fabrikkapazitäten für die Produktion
technisch hoch differenzierter Lösungen zu nutzen. Vier Szenarien
sind hier denkbar:

Ein Massenmarkt entsteht: Auch für komplexe Anwendungen etablieren
sich zunehmend einfache und kostengünstige Produkte auf dem globalen
Markt. Asiatische Konzerne und einige aufstrebende chinesische
Chiphersteller sind die Gewinner bei diesem Szenario. Amerikanische,
japanische und europäische Anbieter haben hier kaum Chancen.

Globalisierung komplexer Anwendungen: Neue "Killer"-Applikationen
tauchen auf, internationale Standards entstehen, regionale
Kundenbeziehungen verlieren an Bedeutung. In diesem Umfeld haben vor
allem asiatische und amerikanische Konzerne mit starker
internationaler Präsenz leichtes Spiel. Fusionen zwischen regionalen
Anbietern sind möglich und werden ihre Marktposition stärken.

Erhalt des Status Quo: In diesem Szenario dürften bisherige
Hersteller von Produkten mit hohem Mehrwert für komplexe Anwendungen
die Konkurrenz der Neuanbieter kaum fürchten. Dabei sind etablierte
Unternehmen aus Europa und Japan eindeutig im Vorteil.

Schwerpunktverlagerung der etablierten Anbieter: Auch das
Premium-Segment der Chipindustrie verschiebt sich mit der Zeit in
Richtung Schwellenländer wie China und Indien. Etablierte Anbieter
von Hochleistungshalbleiterprodukten folgen rechtzeitig diesem Trend
und stärken ihre globale Präsenz in den Wachstumsländern. Wer diese
Transformation nicht schafft, verliert.

Weitere Konsolidierung der Branche in Sicht

Insgesamt erwarten die Roland Berger-Experten eine weitere
Konsolidierung des internationalen Halbleitermarktes. Heute schon
generieren die fünf Top-Unternehmen der Branche bis zu 40 Prozent des
gesamten Marktumsatzes. "Immer mehr kleinere Anbieter werden in den
kommenden Jahren in finanzielle Notlage geraten, weil ihre
Profitabilität immer stärker schrumpft", prognostiziert Martin
Eisenhut. Dabei sollten Branchenunternehmen darauf achten, dass die
Gesamtkapitalrendite, der so genannte "Return on Invested Capital"
(ROIC), über einen konjunkturellen Zyklus der Branche über 10 Prozent
liegt. "Nur so sind Firmen in der Lage, profitabel zu wirtschaften
und notwendige Investitionen in die Entwicklung innovativer Lösungen
zu tätigen", sagt Berger-Partner Eisenhut.

Deshalb sollte die Halbleiterindustrie schon jetzt auf die
richtige Strategie für die Zukunft setzen. Zwei Wege sind hier
möglich. Einige Firmen setzen eher auf die bestehende Strategie:
organisches Wachstum, Schließung unrentabler Produktionsstätten sowie
Staatsbeihilfen. Andere Unternehmen verfolgen einen kreativen Ansatz
und versuchen, sich auf dem Markt durch ein innovatives
Geschäftsmodell, Firmenakquisitionen oder Partnerschaften neu zu
positionieren. "Beide Optionen können erfolgreich sein -
vorausgesetzt Unternehmen haben das eigene Geschäftsmodell richtig
überprüft, um die beste Strategie für sich selbst zu definieren",
fasst Eisenhut zusammen. "Wichtig ist jedoch bei jedem
Geschäftsmodell, dass Branchenfirmen stark auf ihre bedrohte
Profitabilität achten und sowohl ihre Liquidität als auch ihre Kosten
unter Kontrolle halten."

Die Studie können Sie kostenlos bestellen unter:
www.rolandberger.com/press_releases

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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit rund 2.700 Mitarbeitern
und 51 Büros in 36 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem
Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 250 Partnern.



Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Claudia Russo
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8190
E-Mail: claudia.russo@rolandberger.com
www.rolandberger.com


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