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Ex-Kindersoldaten dürfen nicht alleine gelassen werden / Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe erinnern an das Schicksal junger Kombattanten

Geschrieben am 10-02-2014

Berlin (ots) - Aus Anlass des Red Hand Days, des internationalen
Gedenktages gegen den Einsatz von Kindersoldaten, fordern die
evangelischen Hilfswerke Brot für die Welt und Diakonie
Katastrophenhilfe, Kinder und Jugendliche effektiver vor der
völkerrechtswidrigen Rekrutierung als Kindersoldaten zu schützen.
Zudem sollen sie bei der Reintegration in die Zivilgesellschaft
stärker unterstützt werden. Nach Schätzungen werden weltweit rund
250.000 Jungen und Mädchen als Kindersoldaten missbraucht. Ein Teil
von ihnen ist an Kampfhandlungen beteiligt, andere werden als Späher
eingesetzt, müssen Sprengsätze aufspüren oder werden sexuell
missbraucht. In einem Anfang Februar vorgestellten Bericht wirft die
UNO bewaffneten Oppositionsgruppen in Syrien vor, Minderjährige zu
rekrutieren.

"Das humanitäre Völkerrecht und die UN-Kinderrechtskonvention
sollten Staaten und die Staatengemeinschaft eigentlich zu
Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche in Konflikt- und
Krisenregionen gegenüber Kampfverbänden veranlassen. Und junge
Ex-Kombattanten brauchen hinterher massive Unterstützung, sonst
behalten Gewalterfahrungen sie für immer im Griff. Aber wen kümmert
das und wer kümmert sich darum - beispielsweise jetzt in Syrien oder
in der Demokratischen Republik Kongo?", mahnt Cornelia
Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe und der
Schwesterorganisation Brot für die Welt. Beide Hilfswerke
unterstützen Projekte unter anderem in Kolumbien und der
Demokratischen Republik Kongo, in denen ehemalige Kindersoldaten oder
von der Rekrutierung bedrohte Jugendliche betreut werden.

Der 16-jährige Maikol (Name geändert) aus Kolumbien ist einer von
ihnen. Zwei Monate wurde er militärisch von der Rebellenorganisation
FARC ausgebildet, dann konnte seine Mutter den Schulabbrecher aus dem
Trainingscamp befreien. Die Rebellen befürchten, dass Maikol bei
einem anschließenden Verhör durch die Armee Informationen über die
Rebellen preisgab. Um den Deserteur vor der Rache der Guerilla und
erneuten Rekrutierungsversuchen bewaffneter Gruppen zu schützen,
wohnt er jetzt in einem Schutzzentrum einer Partnerorganisation der
Diakonie Katastrophenhilfe. Dort geht er zusammen mit anderen
ehemaligen Kindersoldaten zur Schule und erhält psychosoziale
Betreuung. Wäre er dort nicht aufgenommen worden, hätten die Rebellen
ihn wahrscheinlich längst gefunden und getötet. "Ich will hier die
Schule beenden und dann einen guten Job finden. Ich will Geld
verdienen, aber auf legalem Weg", sagt Maikol.

Justin Murhula Bashimbe war gerade einmal 13 Jahre alt, als er von
Rebellen verschleppt und wie Tausende andere Kinder in der
Demokratischen Republik Kongo zum Kämpfen gezwungen wurde. "Ich habe
viel erlebt und vieles gemacht, was unaussprechlich ist. Der Krieg
hat seine eigenen Gesetze", sagt Murhula Bashimbe, der erst nach fünf
Jahren als Kindersoldat fliehen konnte. In einem
Berufsausbildungszentrum einer Partnerorganisation von Brot für die
Welt wurde der ehemalige Kindersoldat später zum E-Gitarrenbauer
ausgebildet. Hätte die Ausbildung ihm keine Perspektive geboten,
hätte der ehemalige Kämpfer sich möglicherweise wieder den Rebellen
angeschlossen.

Druckfähige Bilder zum kostenlosen Download finden Sie unter:
http://www.diakonie-katastrophenhilfe.de/apps/pressedownloads/



Pressekontakt:
Svenja Koch, 030 65211 1834, svenja.koch@brot-fuer-die-welt.de


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