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Schadensbilanz Deutschland: Deutlich mehr regionale Wetterereignisse 2013 (FOTO)

Geschrieben am 16-01-2014

Düsseldorf (ots) -

Starke Hagel- und Hochwasserschäden prägen die Schadensbilanz des
Jahres 2013: Die größten versicherten Schäden verursachten die
Hagelstürme im Juli und August. Insgesamt waren die Schäden aus
wetterbedingten Naturereignissen die zweithöchsten in der Geschichte
der Bundesrepublik. Ein Trend der vergangenen Jahre setzte sich auch
2013 fort: Die Zunahme regionaler Unwetterereignisse.

Hohe Schäden durch Naturgefahren

Im Jahr 2013 gab es ungewöhnlich viele Unwetterereignisse, die
alle zusammen genommen sehr hohe Schäden verursachten. Heftige und
anhaltende Starkniederschläge (Tief Frederik) waren Ursache für das
Hochwasser in Süd- und Ostdeutschland im Mai und Juni 2013. Sehr hohe
Pegelstände und Deichbrüche sorgten für viele Schäden, auch in
Gebieten weitab der großen Flüsse. Diese Regionen sind statistisch
betrachtet nur alle 100 Jahre oder seltener von Hochwasser betroffen.
"Unsere Zahlen belegen, dass Überschwemmungsschäden nicht nur in den
Hochrisikozonen anfallen, sondern vermehrt auch in vermeintlich
sicheren Regionen. Daher ist es wichtig, das Risikobewusstsein zu
schärfen und über die Hochwassergefahr aufzuklären", erklärt
Christian Diedrich, Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherung AG.
"Außerdem muss in den technischen Hochwasserschutz - wie zum Beispiel
Dämme, Deiche, Polder - investiert und die Ausweisung von Bauland in
Hochwasser gefährdeten Gebieten gestoppt werden. Besonders wichtig
ist dabei die länderübergreifende Koordination: Werden flussaufwärts
Schutzmaßnahmen getroffen, dann trifft es die Regionen flussabwärts
ohne Vorkehrungen doppelt."

Sommer-Hagelstürme mit Hagelkörnern, teilweise größer als
Tennisbälle, richteten im Juli und August massive Schäden an Gebäuden
und Fahrzeugen an. Besonders Tief Andreas verursachte am 27./28. Juli
durch Hagel und Starkregen in Baden-Württemberg, Niedersachsen,
Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt große Schäden. "Die
versicherten Hagelschäden in Deutschland waren so hoch wie noch nie
zuvor und lagen deutlich über den versicherten Flutschäden. Und im
direkten Vergleich zu Hochwasserschäden kommen Hagelschäden im
Zeitablauf viel häufiger vor", so Diedrich.

Die Schäden aus Stürmen fielen im Vergleich dazu eher gering aus:
Im Herbst verursachten die Orkane Christian (27.-29. Oktober) und
Xaver (5.-7. Dezember) große Schäden in Norddeutschland. Von den
versicherten Schäden war Xaver aber nur etwa halb so stark wie
Christian. Die Schadensumme beider Orkane lag deutlich unter der von
Tief Andreas.

2013 setzte sich ein Trend fort, der sich nach Prognosen der
Klimaforschung weiter verstärken wird: Die Zunahme lokaler
Unwetterereignisse. "Früher gab es deutliche Nord-Süd-Unterschiede:
Stürme traten im Winter vornehmlich im Norden auf. Hagel dagegen im
Süden und Südwesten von Mai bis August. Eine Eingrenzung auf Regionen
und Zeiten ist kaum mehr möglich", erklärt Diedrich. 2013 kam es
beispielsweise auch im Norden zu Hagelschäden.

Zahl der Naturereignisse in Deutschland verdreifacht

In Deutschland hat sich die Zahl der schadenrelevanten
wetterbedingten Naturereignisse seit 1970 in etwa verdreifacht. "Hier
dürfte der Klimawandel auch schon eine gewisse Rolle spielen",
erläutert Prof. Peter Höppe, Leiter der GeoRisikoForschung von Munich
Re. "Wie aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen, müssen wir in
Deutschland in Zukunft verstärkt mit Starkregen, Hagel, Hitzewellen
und langfristig auch mit intensiveren Winterstürmen rechnen. Die
Hagel- und Überschwemmungsereignisse in Deutschland 2013 verursachten
die weltweit höchsten versicherten Naturkatastrophenschäden." Die
Höhe der gesamtwirtschaftlichen wie der versicherten Schäden ist aber
noch weit stärker angestiegen. "Ein wesentlicher Grund für die
Zunahme der Schadenshöhe ist, dass viele gefährdete Regionen heute
bebaut sind. Zudem lagerten im Keller früher hauptsächlich Vorräte
und Brennstoffe. Heute steht neben der elektronisch gesteuerten
Heizungsanlage die wohnliche Nutzung im Vordergrund. Dadurch
entstehen durch Starkregen und Überschwemmung viel höhere Schäden",
so Diedrich. Die Gesamtschäden durch Naturkatastrophen summierten
sich in den vergangenen 40 Jahren in Deutschland auf 95 Mrd. Euro,
versichert waren davon rund 40 Mrd. Euro.

Schutz vor Naturgefahren

Um sich vor den finanziellen Folgen extremer Wetterereignisse, wie
durch Starkregen verursachte Sturzfluten und Flussüberschwemmungen
sowie Schneedruck zu schützen, benötigen Hausbesitzer eine
Elementargefahrendeckung. Im Bundesdurchschnitt besitzen aber nur 32
Prozent der Haushalte eine solche Zusatzversicherung für ihr
Wohngebäude. Auch für Mieter ist die zusätzliche
Elementargefahrendeckung für den persönlichen Hausrat relevant.
Diesen versichern nur etwa 19 Prozent gegen Naturgefahren. Ohne den
Einschluss "Weitere Elementargefahren" decken die Wohngebäude- und
Hausratversicherung nur Schäden durch Feuer, Leitungswasser und
Sturm/Hagel ab. "Hochwasserereignisse werden sich häufen, vor allem
durch Starkniederschläge. Mittlerweile verursacht Starkregen
deutschlandweit rund 50 Prozent aller Überschwemmungsschäden - oft
weitab von Flüssen oder Gewässern. 98,6 Prozent aller Wohngebäude in
Deutschland sind problemlos gegen solche Risiken versicherbar. Auch
die übrigen 1,4 Prozent lassen sich in der Regel versichern - aber
nicht mit Standardprodukten. In diesen Fällen erfolgt eine
individuelle Risikoprüfung. Wichtig ist hier vor allem die
Risikominimierung durch bauliche Maßnahmen (z.B. Schutzmauern) und
die Vereinbarung von Selbstbehalten", so Diedrich.

Wetterextreme Deutschland 2013

- Höchste Temperatur: 39 °C, Lörrach, 27. Juli
- Niedrigste Temperatur: -40 °C, Funtensee, 11. Februar
- Höchste Windgeschwindigkeit: 190,8 km/h, Borkum, 28. Oktober
- Höchste Regenmenge in 24 Stunden: 168,1 l/m², Winklmoos-Alm, 02.
Juni
- Höchste Regenmenge in 1 Stunde: 59,9 l/m², Leipzig-Holzhausen,
20. Juni
- Meiste Blitzeinschläge/Stunde: 584, Neuruppin, 08. August*
- Höchster Pegelstand über Normalwert: 12,89 m, Donau Passau, Juni
2013 (Mittelwasserstand: 4,95 m)

Quelle: Meteomedia, *BLIDS - Der Blitz-Informations-Dienst von
Siemens

Illustrationen und Charts finden Sie auf www.ergo.com.

Über die ERGO Versicherungsgruppe

ERGO ist eine der großen Versicherungsgruppen in Deutschland und
Europa. Weltweit ist die Gruppe in über 30 Ländern vertreten und
konzentriert sich auf die Regionen Europa und Asien. ERGO bietet ein
umfassendes Spektrum an Versicherungen, Vorsorge und
Serviceleistungen. Im Heimatmarkt Deutschland gehört ERGO über alle
Sparten hinweg zu den führenden Anbietern. Rund 48.000 Menschen
arbeiten als angestellte Mitarbeiter oder als hauptberufliche
selbstständige Vermittler für die Gruppe. 2012 nahm ERGO Beiträge in
Höhe von über 18 Mrd. Euro ein und erbrachte für ihre Kunden
Versicherungsleistungen von mehr als 17 Mrd. Euro. ERGO gehört zu
Munich Re, einem der weltweit führenden Rückversicherer und
Risikoträger. Mehr unter www.ergo.com

Disclaimer

Diese Presseinformation enthält in die Zukunft gerichtete
Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der
Unternehmensleitung der ERGO Versicherungsgruppe beruhen. Bekannte
und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können
dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die
Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft
wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen
abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese
zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige
Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.



Pressekontakt:
ERGO Media Relations, Dr. Claudia Wagner
Tel 0211 477-2980
Fax 0211 477-1511
claudia.wager@ergo.de


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