(Registrieren)

Moderates Wachstum der deutschen Wirtschaft im Jahr 2013 Staatshaushalte weiter auf Konsolidierungskurs

Geschrieben am 15-01-2014

Wiesbaden (ots) - Die deutsche Wirtschaft hat sich im
Jahresdurchschnitt 2013 insgesamt als stabil erwiesen: Um 0,4 % war
das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) höher als im Vorjahr.
Dies ergaben erste Berechnungen des Statistischen Bundesamtes
(Destatis). In den beiden vorangegangenen Jahren war das BIP noch
kräftiger gewachsen (2012 um 0,7 % und 2011 sogar um 3,3 %).
"Offensichtlich wurde die deutsche Wirtschaft durch die anhaltende
Rezession in einigen europäischen Ländern und eine gebremste
weltwirtschaftliche Entwicklung belastet. Die starke Binnennachfrage
konnte dies nur bedingt kompensieren", sagte Roderich Egeler,
Präsident des Statistischen Bundesamtes, heute auf einer
Pressekonferenz zum Bruttoinlandsprodukt 2013 in Berlin. Allerdings
habe sich die konjunkturelle Lage nach der Schwächephase im
vergangenen Winter im Laufe des Jahres 2013 verbessert.

Kalenderbereinigt errechnet sich eine etwas höhere
BIP-Wachstumsrate von + 0,5 %, da die Anzahl der verfügbaren
Arbeitstage im Jahr 2013 etwas geringer war als 2012.

Auf der Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts war der Konsum
wichtigster Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft: Die privaten
Konsumausgaben stiegen preisbereinigt um 0,9 %, die des Staates um
1,1 %. Dagegen gingen die Investitionen zurück: Im Inland
investierten Unternehmen und Staat zusammen 2,2 % weniger in
Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge als ein Jahr zuvor. Auch die
preisbereinigten Bauinvestitionen gingen zurück, aber nur um 0,3 %.

Der sonst so robuste deutsche Außenhandel büßte im
Jahresdurchschnitt 2013 angesichts eines weiterhin schwierigen
außenwirtschaftlichen Umfelds an Dynamik ein: Deutschland exportierte
preisbereinigt zwar insgesamt 0,6 % mehr Waren und Dienstleistungen
als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig stiegen die Importe aber um 1,3 %.
Die Differenz zwischen Exporten und Importen - der Außenbeitrag -
bremste dadurch mit einem negativen Beitrag von - 0,3 Prozentpunkten
das BIP-Wachstum 2013.

Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts konnten die
meisten Dienstleistungsbereiche ihre Wirtschaftsleistung 2013
steigern. Dabei waren die Unternehmensdienstleister der
Wirtschaftsbereich mit einem besonders deutlichen Zuwachs (+ 3,4 %).
Im Baugewerbe ging die preisbereinigte Bruttowertschöpfung dagegen
nochmals zurück, allerdings war der Rückgang 2013 mit - 1,2 % nur
noch halb so stark wie 2012. Das Produzierende Gewerbe, das ohne das
Baugewerbe gut ein Viertel der gesamten Bruttowertschöpfung ausmacht,
konnte das Niveau des Vorjahres in etwa halten (- 0,0 %). Insgesamt
stieg die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller
Wirtschaftsbereiche genau wie das BIP um 0,4 %.

Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte 2013 mit 41,8 Millionen das
siebte Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Allerdings schwächte
sich der Beschäftigungsaufbau mit + 0,6 % deutlich ab. Die
Arbeitsproduktivität, gemessen als preisbereinigtes
Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen, ging 2013 um 0,2 % zurück. Je
Erwerbstätigenstunde nahm die Arbeitsproduktivität dagegen um 0,2 %
zu, weil das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen - also die Summe
der von allen Erwerbstätigen geleisteten Arbeitsstunden - weniger
stark gestiegen ist als das Bruttoinlandsprodukt.

Der Staatssektor - dazu gehören Bund, Länder, Gemeinden und
Sozialversicherungen - beendete das Jahr nach noch vorläufigen
Berechnungen mit einem geringfügigen Finanzierungsdefizit in Höhe von
1,7 Milliarden Euro. Dabei reduzierten sowohl der Bund als auch die
Länder ihre Defizite im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich,
während sowohl die Gemeinden als auch die Sozialversicherungen wieder
einen kräftigen Überschuss erwirtschafteten. Gemessen am
Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen errechnet sich daraus für
den Staat eine Defizitquote von - 0,1 %. Damit kann der Staat für
2013 einen nahezu ausgeglichenen Haushalt vorweisen.

Ausführlichere Informationen zu den Ergebnissen der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für das Jahr 2013 enthält das
Statement von Präsident Roderich Egeler zur heutigen Pressekonferenz
sowie das zusätzliche Begleitmaterial "Bruttoinlandsprodukt 2013 für
Deutschland", das unter www.destatis.de --> Presse & Service -->
Presse --> Pressekonferenzen verfügbar ist.

Am 14. Februar 2014 wird das Statistische Bundesamt erste
Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für das vierte
Quartal 2013 sowie die überarbeiteten Ergebnisse für das Jahr 2013
veröffentlichen (nur BIP). Detaillierte Ergebnisse folgen am 25.
Februar 2014.

Die im August 2013 veröffentlichten Ergebnisse für die Jahre 1991
bis 2012 wurden - wie immer zum jetzigen Zeitpunkt - nicht
überarbeitet.

Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen können auf
den Internetseiten von Destatis abgerufen werden. In der Fachserie 18
"Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen", Reihe 1.1 "Erste
Jahresergebnisse" stehen tiefer gegliederte Ergebnisse zur Verfügung.
Diese und weitere Veröffentlichungen sind unter www.destatis.de -->
Publikationen erhältlich. Ein ausführlicher Qualitätsbericht für die
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen findet sich unter
www.destatis.de --> Publikationen --> Qualitätsberichte -->
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.


Weitere Auskünfte gibt:
VGR-Infoteam,
Telefon: (0611) 75-2626,
E-Mail: bip-info@destatis.de



Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

506291

weitere Artikel:
  • Sparfüchse aufgepasst - So geht's sicher in die Zukunft! (AUDIO) Berlin (ots) - Anmoderationsvorschlag: Euro- und Finanzkrise, ständiges Auf und Ab an den Börsen, historisch niedrige Zinsen und dann auch noch die Angst vor einer Inflation: All das verunsichert zurzeit wohl jeden Sparer, der Geld übrig hat und es auf die hohe Kante legen will. Aber macht das überhaupt Sinn? Oder sollte man seine Euros doch besser gleich ausgeben oder unter die Matratze legen? Jessica Martin hat mal einen Experten gefragt, der sich mit solchen Dingen auskennt. Sprecherin: Rund 165 Euro spart der Deutsche mehr...

  • Saxo Bank Publishes its Investment Outlook for Q1 2014 Copenhagen (ots/PRNewswire) - Emerging Asia will become the world's primary weak spot in 2014, but we have reached the beginning of the end of this crisis Saxo Bank [http://www.saxobank.com/?noredirect=true ], the online multi-asset trading and investment specialist, has published its first quarterly insight for 2014 looking across both the macroeconomic environment and individual asset classes. Global overview Having maintained world growth at acceptable levels throughout the current crisis, emerging Asia will mehr...

  • Damovo zeigt auf der CCW 2014 an vier Lösungsinseln Konzepte für einen herausragenden Kundenservice Düsseldorf (ots) - Damovo präsentiert auf der diesjährigen CCW 2014 (Halle 4 Stand G6) Ansätze für einen modernen und über alle Kommunikationskanäle integrierten Kundendialog. Unter dem Motto "Holen Sie mit Ihrem Kundenservice den Titel" erwartet die Messebesucher an vier Lösungsinseln spannende Live-Demonstrationen, die dazu beitragen, einzigartige Serviceerlebnisse zu schaffen. An der Lösungsinsel 1 stellt das Expertenteam von Damovo die Einsatzmöglichkeiten biometrischer Spracherkennung vor. Unternehmen erfahren, wie anhand von mehr...

  • 1. Hamburger Energietage 2014 - Fachkongress für die Immobilien- und Wohnungswirtschaft / Im Fokus: Energieeffizienz bei Neubauten und Modernisierungen Hamburg (ots) - Auf dem Energie- und Immobilienkongress der 1. Hamburger Energietage ziehen Verbände und führende Unternehmen der Hamburger Wohnungs-, Immobilien- und Energiewirtschaft am 28. März im CCH Congress Center Hamburg eine Zwischenbilanz der Energiewende. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen zeigen Fachleute aus Wirtschaft, Forschung und Politik zudem auf, was angesichts der aktuellen Diskussionen um bezahlbaren Wohnraum, Stromnetze, virtuelle Kraftwerke, neue Energiespeicher und elektromobile Versorgungskonzepte dringend mehr...

  • Safe New Year 2014 / Deloitte gibt Tipps für eine sichere und gesunde IT Hamburg/München (ots) - Das neue Jahr startet gewöhnlich mit guten Vorsätzen - wie etwa Verzicht auf Zigaretten, Alkohol oder Süßigkeiten. Wer dies auf den virtuellen Bereich ausdehnt und auch auf die Unternehmensebene erweitert, kommt zum Thema Cyber Security. Denn die Informationssicherheit gerät zu oft zugunsten anderer, scheinbar wichtiger tagesaktueller Themen ins Hintertreffen. Damit in dieser Hinsicht 2014 alles anders und auch besser wird, gibt Deloitte zehn Tipps zur IT-Gesundheit. Wer bei unbeständigem Wetter immer wieder mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht