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Heilmittelbericht 2013: Immer mehr Kinder brauchen vor dem Schulstart Hilfe beim Sprechenlernen

Geschrieben am 20-12-2013

Berlin (ots) - Mit dem Schulbeginn kommt es besonders darauf an,
richtig sprechen zu können. Doch immer mehr Kinder haben damit
Probleme. Vor allem Jungen brauchen vor dem Schulbeginn
Unterstützung: 2012 war jeder vierte Sechsjährige in
sprachtherapeutischer Behandlung. 2007 lag der Anteil erst bei etwa
20 Prozent. Das berichtet der aktuelle Heilmittelbericht 2013 des
Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). "Wir beobachten, dass
Jahr für Jahr mehr Kinder für eine gesunde, altersgerechte
Entwicklung vorübergehend therapeutische Unterstützung brauchen",
sagte Helmut Schröder, stellvertretender WIdO-Geschäftsführer.

Über zwei Drittel (67,7 Prozent) aller sprachtherapeutischen
Leistungen werden Kindern und Jugendlichen bis 15 Jahren verordnet.
Die häufigste Indikation sind laut Heilmittelbericht 2013 des
Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) mit einem Anteil von 53
Prozent "Sprachstörungen vor Abschluss der Sprachentwicklung". Erst
mit deutlichem Abstand folgen "Sprachstörungen nach Abschluss der
Sprachentwicklung" (13,1 Prozent) und Behandlungen aufgrund von
Artikulationsstörungen (9 Prozent).

Um Störungen der normalen Sprech- und Sprachentwicklung
entgegenzuwirken, werden Sprachtherapien größtenteils im ersten
Lebensjahrzehnt von Kindern eingesetzt. Der Höhepunkt der
Verordnungen findet sich bei den Sechsjährigen. So erhielten 2012
etwa 25 Prozent der AOK-versicherten Jungen in diesem Alter eine
sprachtherapeutische Maßnahme. Bei den gleichaltrigen Mädchen waren
es nur knapp 17 Prozent.

Seit 2007 ist der Anteil sowohl von Jungen als auch von Mädchen,
die eine Sprachtherapie erhalten, kontinuierlich gestiegen. Für die
sechsjährigen Jungen lag er anfangs bei 21,2 Prozent. Der Anteil der
gleichaltrigen Mädchen betrug damals 14,7 Prozent. Dieser Trend setzt
sich in den ersten Schuljahren fort. So ist der Anteil der
siebenjährigen Jungen zwischen 2007 und 2012 von 14 Prozent auf 16,9
Prozent gestiegen; bei den gleichaltrigen Mädchen von 8,8 Prozent auf
10,7 Prozent.

Der Heilmittelbericht 2013 zeigt darüber hinaus, dass Jungen
überdurchschnittlich oft sprachtherapeutische Behandlungen erhalten.
So stellen Jungen bis 14 Jahre zwar nur 6,4 Prozent der
AOK-Versicherten, erhielten 2012 aber 42 Prozent aller
sprachtherapeutischen Leistungen.

Die hohen, weiterhin steigenden Verordnungsmengen insbesondere bei
Sprachtherapien für Kinder weisen auf die spezifischen Anforderungen
im Übergang zwischen Kindergarten und Grundschule hin. Ergo- und
Sprachtherapie können helfen, Defizite der kindlichen Umwelt zu
bewältigen. "Verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen in
Kindergärten und Schulen sowie im Elternhaus sind dabei ebenso
wichtig, um Gesundheitsstörungen schon in frühen Jahren vorzubeugen"
so Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des
Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

Die Ergebnisse sind Teil des Heilmittelberichts 2013 des
Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), der die rund 35
Millionen Heilmittelrezepte analysiert, die 2012 für die etwa 70
Millionen GKV-Versicherten ausgestellt wurden. Dazu gehören neben den
Leistungen der Sprachtherapie noch die Bereiche Physiotherapie,
Ergotherapie und Podologie. Der Bericht zeigt dabei Trends der
Inanspruchnahme durch die Versicherten auf und ist somit Grundlage
für Gespräche und Verhandlungen mit Ärzten, Therapeuten und
Krankenkassen über die bundesweite Heilmittelversorgung.

Hinweis an die Redaktionen
Der vollständige Heilmittelbericht 2013 steht Ihnen kostenlos im
Internet zum Download zur Verfügung:
http://wido.de/heilmittel_2013.htm

Sendefertige O-Töne finden Sie auf www.aok-presse.de.



Pressekontakt:
Wissenschaftliches Institut der AOK
Pressestelle
Kai Behrens
Tel.: 030 / 346 46 2309
E-Mail: presse@bv.aok.de


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