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Umfrage: Deutsche Anleger sind bei der gesetzlichen Rente ahnungslos

Geschrieben am 12-12-2013

Frankfurt (ots) - Die Rentenreform im Jahr 2005 und ihre
Auswirkungen auf die Altersvorsorge ist an den Deutschen offenbar
vollkommen vorbeigegangen. Bei einer repräsentativen Umfrage von
Forsa im Rahmen des Anlegerbarometers von Union Investment wussten
nur 16 Prozent der Befragten, dass die gesetzliche Rente im Alter
versteuert werden muss, wenn sie heute in Rente gehen. Der
Kenntnisstand steigt dabei leicht mit zunehmendem Alter der Befragten
an. Bei den 20- bis 29-Jährigen wissen 8 Prozent über die steuerliche
Behandlung der Rentenzahlung Bescheid, bei den 50- bis 59-Jährigen
sind es 22 Prozent. Deutliche Wissensunterschiede gibt es auch in
Abhängigkeit vom monatlichen Haushaltsnettoeinkommen. Liegt dies
unter 2.300 Euro, wissen nur rund 4 Prozent, dass die Rente im Alter
versteuert werden muss. Bei einem Verdienst von 2.300 bis 4.000 Euro
liegt der Wert bei rund 15 Prozent, und bei einem Einkommen von mehr
als 4.000 Euro kennt knapp jeder Dritte (32 Prozent) die gesetzliche
Regelung.

Falsch eingeschätzt wird von den meisten auch die Höhe der
Besteuerung. Keiner der Befragten wusste, wie hoch bei einem heutigen
Rentenbeginn der aktuelle Steuersatz ist. 90 Prozent konnten gar
keinen Wert angeben, 2 Prozent nannten einen Steuersatz über den
korrekten 66 Prozent, und knapp jeder zehnte (8 Prozent) schätzte ihn
niedriger ein. Gefragt nach dem steuerpflichtigen Anteil ab dem Jahr
2040 konnten nur 8 Prozent richtig angeben, dass ab diesem Zeitpunkt
die vollen Bezüge in der Steuererklärung angeben werden müssen.

Im Jahr 2005 wurde die nachgelagerte Besteuerung von Renten
eingeführt. Das bedeutet, dass Vorsorgeaufwendungen während des
Berufslebens zunehmend steuerbefreit und im Gegenzug die
Renteneinkünfte schrittweise besteuert werden. Generell gilt: Alle,
die ab dem Jahr 2040 in Rente gehen, müssen ihr Einkommen
grundsätzlich voll versteuern.

"Die Umstellung der Rente auf das System der nachgelagerten
Besteuerung heißt, dass man im Erwerbsleben mehr Geld zur Verfügung
hat und dieses ansparen muss. Denn im Alter erhält man aufgrund der
Steuern weniger Rente als früher. Wer die Rentenprognose im
jährlichen Bescheid der Deutschen Rentenversicherung als verfügbares
Einkommen versteht, begeht einen gravierenden Fehler", betont Wolfram
Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment. Dass das System
der Rentenbesteuerung auch nach rund acht Jahren kaum bekannt ist,
sei ziemlich erschreckend.

Nur 38 Prozent können die zukünftige Rentenhöhe richtig einordnen

Große Unsicherheit besteht auch bezüglich der zukünftigen
Rentenhöhe. Bei der Frage, wie viel Prozent des letzten Einkommens
man später als gesetzliche Rente bekommt, geben 38 Prozent der
Befragten eine Bandbereite von 30 bis 50 Prozent an. 11 Prozent
erwarten eine staatliche Leistung von weniger als 30 Prozent, 43
Prozent rechnen mit mehr als 50 Prozent des Einkommens als Rente.

Was die Deutschen wirklich als staatliches Alterseinkommen
erwarten können, zeigt der Vorsorgeatlas Deutschland, den die
Universität Freiburg im Auftrag von Union Investment in diesem Jahr
erstellt hat. Demnach bekommen die Menschen im Durchschnitt 42
Prozent ihres letzten Einkommens als Rente. Je nach Altersgruppe
unterscheiden sich die Quoten allerdings deutlich. So erhalten die
heute 20- bis 34-Jährigen im Schnitt rund 38 Prozent, die 50- bis
65-Jährigen hingegen 51 Prozent.

Trotz der Unkenntnis über ihre Rente meinen die meisten Befragten,
genug vorgesorgt zu haben

Obwohl die Menschen die Höhe und die Steuerbelastung der
gesetzlichen Rente nicht kennen, meinen 62 Prozent der Befragten,
dass sie ausreichend für das Alter vorgesorgt haben. Nur 16 Prozent
denken, dass ihre Anstrengungen nicht reichen. Je nach monatlichem
Haushaltsnettoeinkommen gibt es bei der Einschätzung deutliche
Unterschiede. Bei einem Einkommen von unter 1.300 Euro haben nach
eigenen Angaben nur 21 Prozent eine ausreichende Altersvorsorge.
Liegt das Einkommen zwischen 1.300 und 3.100 Euro, geben 53 Prozent
an, über eine genügend Zusatzrente zu verfügen. Bei der Gruppe über
3.100 Euro liegt der Wert sogar bei 74 Prozent.

"Die Höhe der gesetzlichen Rente nicht zu kennen, die Prognosen
des Rentenbescheides als Nettoeinkommen zu interpretieren und sich
trotzdem in Sicherheit zu wiegen, kann im Einzelfall im Fiasko
enden", warnt Erling. Es sei daher extrem wichtig, mit seinem
Bankberater eine Bestandsaufnahme über alle Vermögenswerte zu machen
und seine Altersvorsorge auf den Prüfstand zu stellen. "Ansonsten
versucht man, die Wüste ohne Kompass zu durchqueren. Das kann gut
gehen, funktioniert aber meistens nicht", betont Erling.



Pressekontakt:
Union Asset Management Holding AG
Markus Temme
Pressesprecher
Wiesenhüttenstr. 10
60329 Frankfurt
Tel.: 069/2567-2352
Fax.: 069/2567-2371
Mail: Markus.Temme@union-investment.de


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