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Westdeutsche Zeitung: Pakettdrohne von DHL = von Peter Kurz

Geschrieben am 09-12-2013

Düsseldorf (ots) - Schon als der Internethändler Amazon kürzlich
über Paketlieferungen mit Hilfe von Drohnen schwadronierte, war das
Spiel durchsichtig. Es ging weniger um eine Drohne als um einen
Marketing-Luftballon, mit dem sich der Händler ins Gespräch brachte.
Technisch mag es ja möglich sein, eine computergesteuerte moderne
Brieftaube zum Kunden zu schicken. Doch dass solche Fluggeräte, die
Klauen bestückt mit dicken Päckchen, über den Köpfen der Menschen
durch Wohngegenden fliegen, ist angesichts des Unfallrisikos kaum
vorstellbar.

Auch der Paketdienst DHL hat kaum mehr im Sinn, als sich ins
Gespräch zu bringen. Dazu passt die Beschwichtigung, es sei ein
Forschungsprojekt, man stehe doch erst ganz am Anfang. DHL steht dem
US-Versender in Sachen Werbegeklapper in nichts nach. Gewiss ist das
Überfliegen des Rheins, um ein Päckchen von A nach B zu bringen, ein
bemerkenswertes Spektakel. Doch sobald man weitere Entfernungen
zurücklegen muss, bei denen niemand mehr das Flugobjekt unter
Kontrolle hat, wird es heikel.

Wie schwer beherrschbar solche ferngesteuerten Objekte sind,
zeigen doch deren große Brüder, die zu militärischen Zwecken
eingesetzten Drohnen. Im Sommer wurde bekannt, dass die Bundeswehr
schon mehr als 130 dieser Flugobjekte bei Abstürzen oder Unfällen
verloren hat.

Drohne - längst steht das Wort nicht mehr nur für die faule
männliche Biene. Oder den trottelig-freundlichen Willi aus "Biene
Maja". Der militärische Einsatz von Drohnen, die nicht nur zur
Aufklärung, sondern eben auch zur gezielten Tötung genutzt werden,
hat den Klang des Wortes längst verändert.

Hinzu kommen andere Einsätze, die auch nicht gerade zur
Vertrauensbildung beitragen: Das Überfliegen und Filmen
demonstrierender Menschenmengen schüchtert ein. Die kamerabestückte
Spielzeugdrohne im Wohngebiet, die vor dem Balkon oder dem
Schlafzimmerfenster auftaucht, hat etwas Beklemmendes. Nicht alles,
was in Science-Fiction-Filmen zur Unterhaltung beiträgt, muss im
wirklichen Leben verwirklicht werden. Es wäre gut, wenn der
Gesetzgeber die Anwendungsbereiche eng definiert.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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