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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Zum Tode Nelson Mandelas Es bleibt nur Hoffnung CARSTEN HEIL

Geschrieben am 06-12-2013

Bielefeld (ots) - Ein Mann reicht nicht für den Frieden. Mit
Nelson Mandela ist ein Mann gestorben, der in eine Reihe gehört mit
Mahatma Gandhi und Martin Luther King. Sie alle haben die Früchte
ihrer Leistung nicht mehr selbst ernten oder auch nur erleben können.
Und doch gehören sie zu den Größten, die die Menschheit
hervorgebracht hat. Mandela blieb es immerhin vergönnt, eines
normalen Todes zu sterben und nicht einem Gewaltverbrechen zum Opfer
zu fallen. Doch so großherzig, klug und friedensliebend der
südafrikanische Freiheitskämpfer auch war - endgültig befrieden
konnte er sein Land nicht. Hass, soziale Spaltung und Raffgier
verhindern, dass Südafrika so zusammenwächst, wie es Europa nach den
Weltkriegen gelang. Es gelang Europa, weil es viele Menschen waren,
die das Ende der Feindschaft wollten, und mehrere Generationen. Die
nachfolgende Generation am Kap hat dagegen versagt. Nach Mandela
kamen Männer, die viel zu klein waren und sind, sein Versöhnungswerk
fortzusetzen. Einer von ihnen glaubt sogar, sich gegen das Aids-Virus
mit einer heißen Dusche wappnen zu können. Am Totenbett Mandelas
bleibt nur die Hoffnung, dass weitere große Seelen kommen und dessen
Werk fortsetzen. Mandela hat zu Recht den Friedensnobelpreis
bekommen. Frieden und Versöhnung ist aber ein Werk von Jahrzehnten,
das ein Mensch allein nicht erfolgreich zu Ende bringen kann.
Immerhin ist ein Anfang gemacht.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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